In den Unterlagen meines verstorbenen Vaters fand ich folgenden alten Zettel mit den ziemlich rigorosen Abhärtungsregeln – von den Eltern, meinen drei Brüdern und mir unterschrieben - nach denen wir groß wurden. Das war in den 50er und Anfang der 60er Jahre als Kinder noch autoritär erzogen wurden.
Kleidungsvorschrift
Dezember, Januar Februar – lange Hosen, aber nur bei Dauerfrost, sonst Lederhosen, feste Schuhe, Socken, Hemd, Pullover.
März, erste Aprilhälfte und zweite Oktoberhälfte, November – Lederhosen, feste Schuhe, Socken, Hemd, Pullover.
Zweite Aprilhälfte, Mai, September, erste Oktoberhälfte – Lederhosen, Sandalen, kurzes Hemd, ärmelloser Pulli
Juni, Juli, August – Lederhosen, Sandalen, kurzes Hemd. In den Sommerferien ohne Hemd.
Außer dem Jüngsten, der ein mageres Hemd war, haben wir nur selten richtig gefroren. Wir waren es nicht anders gewohnt und hatten selten Schnupfen oder Fieber. Und wir waren sportlich: Damals war man noch stolz bei jedem Wetter kurze Hosen tragen zu dürfen. Und unsere Lederhosen waren richtig kurz bis ausgewachsen!
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