Angst-essen-Oper-auf

Naja, sicher kann man als von den Tumoren der kapitalistischen Realität zerfressener Mensch nicht unbedingt für drei Stunden einem Gefühlskraftwerk wie der Oper überlassen werden; vierminütige Popschlager hinterlassen einen doch ungleich schneller mit dem Gefühl, selbständig Empfindungen getankt zu haben. Dennoch sollte einen das aus diesem Bewusstsein getankte Gutmenschenkonglomerat nicht unbedingt dazu veranlassen, einer Idee wie der Kinderoper Bahn zu brechen. Herrje, eines schickt sich nicht für alle, und die Freuden der Trinkhallen werden dafür gewiss manch befrackt–verstockter Unternehmerfresse fremd bleiben, da muss man doch nicht gleich alle Schranken einreißen.