Unser Umgang mit der Uhr stellt ein Paradox dar, an dem alle Zeitmanager und Zeitökonomen bisher gescheitert sind. Es besteht darin, dass derjenige, der mit der Zeit rechnet und dauernd seine Uhr abliest dennoch »keine Zeit hat«. Heidegger meinte dazu einmal, dass der Zeitstratege auf eine äussere Zeitmacht hereingefallen sei, weil er sich vergeblich mühe, die vor ihm liegende Zeitlinie auszufüllen, was ihm aber nie wirklich gelingen könne. Jede durch geschicktes Zeitmanagement eingesparte Zeit ist für ihn eine Leere, die er nur mit Arbeit wieder auffüllen kann. Besorgungen und Bedürfnisse sind nicht mehr bestimmend für den Zeitplan eines Zeitsparers, es ist die leere Zeit selbst, die neue Bedürfnisse erweckt und ihre eigene Kapitalisierung erzwingt.
Ich muss jetzt weg.
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