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mcnep schrieb am 9.2. 2006 um 00:14:01 Uhr über

Boudoir

'Die Philosophie im Boudoir' ist eines der Hauptwerke des Marquis de Sade und angesichts der Tatsache, dass die legendenumrankten '120 Tage von Sodom' eine größtenteils Skizze gebliebene Aneinanderreihung sexueller Greuel sind und das vieltausendseitigen Hauptwerk, der von ihm über die Jahre immer wieder bearbeitete Doppelroman 'Justine und Juliette' ermüdende Längen und ungezählte stereotype Wiederholungen der Sade'schen Obsessionen beinhaltet, ist die 'Philosophie' zugleich der unterhaltsamste und komprimierteste Einstieg für interessierte Leser. In diesem Dialogroman - man kann ihn auch als ein philosophisch–pornographisches Theaterstück lesen - wird die Erziehung der blutjungen Eugenie geschildert, die von ihrer frömmelnden Mutter zwecks Wahrung der Keuschheit zu ihrer Tante auf das Land geschickt wird. Die Tante erweist sich jedoch als ein gänzlich abgefeimtes Luder, das im Zusammenspiel mit ihren Liebhabern schon nach wenigen hundert Seiten Eugenie dermaßen versaut hat, dass auf deren Bitte hin ihre eigene Mutter, die schließlich kommt, um ihre Eugenie aus dem Sündenpfuhl zu retten, von einem geschlechtskranken Stallknecht vergewaltigen lässt, ihr die Scheide zunäht und anschließend kopfüber aus dem Fenster befördert. Ein heute noch amüsant zu lesendes Kleinod der Literatur der Aufklärung.


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