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Vik schrieb am 21.6. 2015 um 06:00:49 Uhr über

Chelm

Chełmxɛwm] (ukrainisch und russisch Холм/Cholm) ist eine Stadt in Polen in der Woiwodschaft Lublin östlich von Lublin unweit der Grenze zur Ukraine. Die Stadt bildet einen Stadtkreis, in dem rund 65.000 Menschen leben (Stand 30. Juni 2014). Der Name Chełm kommt von altslawischen cholm und bedeutetHügel“.

Inhaltsverzeichnis

1 Geschichte
2 Gemeinde
3 Sehenswürdigkeiten
4 Partnerstädte
5 Persönlichkeiten
5.1 Söhne und Töchter der Stadt
5.2 Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
6 Die Chelmer Narren
7 Verweise
7.1 Weblinks
7.2 Fußnoten

Geschichte

Der erste schriftliche Beleg über die Existenz einer Siedlung stammt aus dem Jahr 981, als die Stadt in altrussischen Chroniken als Teil des Fürstentums Halitsch erwähnt wurde. 1018–1031 war die Stadt vorübergehend unter polnischer Herrschaft. 1220 wurde der Ort Teil eines orthodoxen Bistums. 1237 ließ Daniel von Halitsch hier eine Festung anlegen. 1240 wurde der Hauptsitz des Fürstentums Halitsch nach Chełm verlegt, da die Stadt an wichtigen Handelsrouten lag. 1366 wurde die Stadt Teil Polens und erhielt ein katholisches Bistum. Am 14. Januar 1392 erhielt der Ort das Stadtrecht vom polnischen König Władysław II. Jagiełło nach Magdeburger Recht. 1795 fiel die Stadt an Österreich. 1809 kam sie ins Herzogtum Warschau und 1815 ins neu entstandene autonome Königreich Polen.

1867 wurde Chełm Kreisstadt und blieb dies bis 1912, als es für die restlichen Jahre der russischen Herrschaft Hauptstadt eines Gouvernements (Gouvernement Cholm) wurde. 1877 erhielt die Stadt einen Anschluss ans Eisenbahnnetz, was bedeutend für die Entwicklung der Stadt war. Im Brotfrieden von 1918 sollte das Regentschaftskönigreich Polen Cholm an die Ukrainische Volksrepublik abtreten, wozu es jedoch nicht kam. 1936 wurde eine Kanalisation für die ganze Stadt angelegt.

Ab 1939, während der deutschen Besetzung Polens, gehörte Chełm zum Generalgouvernement. Es wurden fast alle dort lebenden Juden im nahe gelegenen Vernichtungslager Sobibor vergast. Am 1. Januar 1940 errichteten die Nationalsozialisten in der Nähe ein Ghetto von dem aus ab dem 21. Mai 1942 die Insassen nach Sobibor zu Vernichtung deportiert wurden. Das Ghetto wurde am 6. November 1942 geschlossen[3] Daneben gab es noch in der Zeit vom 6. September 1941 bis 31. März 1942 ein Zwangsarbeitslager für männliche Juden[4].

Im Juli 1944 erreichte die Rote Armee die Stadt und befreite sie.

1975 wurde die Stadt im Rahmen einer Verwaltungsreform Hauptstadt einer eigenen Woiwodschaft, verlor diesen Status aber 1999 in einer weiteren Reform wieder und wurde nun wieder kreisfrei und Kreisstadt des gleichnamigen Powiats.
Gemeinde

Die kreisfreie Stadt ist von einer eigenständigen Landgemeinde umgeben. Die Landgemeinde Chełm hat eine Fläche von 221,82 km². Zu ihr gehören folgende Ortschaften:

Antonin
Depułtycze (gajówka)
Depułtycze Królewskie
Depułtycze Królewskie-Kolonia
Henrysin
Horodyszcze
Horodyszcze-Kolonia
Janów
Janów (gajówka)
Józefin k. Nowosiółek



Koza-Gotówka
Krzywice
Krzywice-Kolonia
Krzywiczki
Ludwinów
Nowe Depułtycze
Nowiny
Nowosiółki
Nowosiółki-Kolonia
Ochoża-Kolonia
Okszów



Okszów-Kolonia
Parypse
Podgórze
Pokrówka
Rożdżałów
Rożdżałów-Kolonia
Rudka
Sajczyce (gajówka)
Sajczyce (leśniczówka)
Sobowice
Srebrzyszcze



Stańków
Stańków (leśniczówka)
Stare Depułtycze
Staw
Stołpie
Strupin Duży
Strupin Łanowy
Strupin Mały
Tytusin
Uher
Weremowice



Wojniaki
Wólka Czułczycka
Wólka Czułczycka (osada leśna)
Zagroda
Zarzecze
Zarzecze (gajówka)
Zawadówka
Żółtańce
Żółtańce-Kolonia

Sehenswürdigkeiten
Blick auf die Stadt und die Kirche der Aussendung der Apostel
Basilika Mariä Geburt

Burgberg mit Resten einer Burg aus dem 13. Jahrhundert
Die spätbarocke katholische Basilika Mariä Geburt (Bazylika mniejsza pw. Narodzenia Najświętszej Marii Panny) wurde 1735–1756 als uniertes Gotteshaus nach Plänen von Paolo Fontana errichtet
Der Bau der spätbarocken Kirche der Aussendung der Apostel (Kościół pw. Rozesłania św. Apostołów) wurde ebenfalls von Paolo Fontana entworfen und 1736–1763 ausgeführt
Das Barockschloss der unierten Bischöfe
ehemaliges Basilianerkloster
Das barocke Ustyluher Tor (Brama Uściługska)
Relikte des Kreideabbaus in Chełm sind Kreidestollen (Podziemia Kredowe)

Partnerstädte

Knoxville (USA)
Kowel (Ukraine)
Morlaix (Frankreich)
Sindelfingen (Deutschland)
Utena (Litauen)

Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt

Ania Dąbrowska (* 1981), Sängerin
Ida Haendel, Violinistin (* 1928), Schülerin u. a. von Carl Flesch
Mychajlo Hruschewskyj (1866–1934), ukrainischer Historiker und Politiker
Grzegorz Raniewicz (* 1970), polnischer Politiker
Marian Zieliński (19292005), Gewichtheber

Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

Daniel Romanowitsch von Galizien (1201–1264), russischer Fürst
Jakub Uchański (1502–1581), Bischof von Chełm

Die Chelmer Narren

Im jüdischen Humor ist die Stadt und ihre Einwohner, über die viele Geschichten erzählt werden, ein Sinnbild der Dummheit, vergleichbar mit den Schildbürgern (bei J. B. Singer und anderen).[5][6] Diese Überlieferung liegt dem deutschen Zeichentrickfilm Die Schelme von Schelm aus dem Jahr 1995 zugrunde.[7]
Verweise
Weblinks
Commons: ChełmAlbum mit Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Gmina ChełmAlbum mit Bildern, Videos und Audiodateien

Website der Stadt
Website der Gmina
Gmina Chełm in der poln. Wikipedia

Fußnoten

Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2014. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF), abgerufen am 12.06.2015.
Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2014. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF), abgerufen am 17. Dezember 2014.
Reinhard Tenhumberg – Ghetto Chelm (Cholm)
Reinhard Tenhumberg – Lager Chelm (Cholm)
Vgl. weiter z. B. den Artikel Chelmer Narronim (hebraisierender Plural = „Die Chelmer Narren“), in: Jüdisches Lexikon, Berlin 1927, Bd. I. - Oder das Buch Heinrich Loewes: Schelme und Narren mit jüdischen Kappen, Berlin 1920.
Siehe auch: Salcia Landmann: Jüdische Witze. Ausgewählt und eingeleitet von Salcia Landmann.; erweiterte Taschenbuchausgabe: Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1963, ISBN 3-423-21017-6.
http://www.imdb.de/title/tt0114349/



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