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Tommy schrieb am 3.1. 2003 um 21:27:39 Uhr über

Dachschadenklempner

Psychologie
I. Einführung
Psychologie, die Wissenschaft vom seelischen Erleben und Verhalten des Menschen. Die Psychologie untersucht die Prozesse der Zielsetzung, Realitätsorientierung, Ausführungssteuerung und Ausführungskontrolle menschlichen Verhaltens, also die handlungsleitenden Grundsätze und Absichten, das handlungsleitende Wahrnehmen und Denken sowie die handlungsmotivierenden Bedürfnisse, Neigungen und Interessen. Die heutige Psychologie gliedert sich in eine Reihe von Richtungen und Fachgebieten, die nur noch teilweise über eine gemeinsame Sprache verfügen. Jedoch hat sichähnlich wie in anderen Natur- und Sozialwissenschaftenein empirisch-quantitatives Vorgehen bei der Erforschung psychologischer Sachverhalte allgemein durchgesetzt. Zu den wichtigsten Gebieten zählen: die allgemeine Psychologie, Lernpsychologie, Gedächtnisforschung, Wahrnehmungs-, Kognitions-, Motivations-, Entwicklungs-, Sozial-, Völker- und Religionspsychologie sowie die Psychophysiologie, Persönlichkeitsforschung und differentielle Psychologie. Auf diesen theoretischen Grundlagenfächern bauen die so genannten Anwendungsfächer auf: klinische Psychologie, Arbeits-, Betriebs-, Berufs-, Organisations-, Werbe-, forensische und pädagogische Psychologie. Im engen Zusammenhang damit steht der in medizinische Zusammenhänge übergreifende Bereich der Psychosomatik. Ein wichtiger Forschungssektor befasst sich mit der Psychologie von Tieren als Bestandteil der Verhaltensforschung.

Zur Geschichte: AlsLehre von der Seele» wurde die Psychologie von der frühen Antike bis in ins 19. Jahrhundert hinein als Teilgebiet der Philosophie verstanden.Von Aristoteles stammen erste Abhandlungen wie De anima (Über die Seele) und Parva naturalia (Naturphilosophische Schriften). Theophrast definierte in einer Sammlung 30 Charaktere, die eine erste Persönlichkeitstypologie darstellen. Der Begriff Psychologie wurde jedoch erst am Ende des Mittelalters von Philipp Melanchthon verwendet. Sein Kommentar über die Seele (1540, Neufassung 1552) bestimmte die Einordnung der Psychologie als Teilgebiet der zentralen Wissenschaften Philosophie und Theologie bis ins 18. Jahrhundert. Der englische Empirismus des 17. Jahrhunderts führte Fähigkeiten (Gedächtnis, Lernen) und Gefühle (Angst, Lust, Schmerz etc.) auf berechenbare Gesetzmäßigkeiten zurück. Die mathematisch-mechanistische Theorie eines Thomas Hobbes ließ keinen Platz für so genannte „Seelengespenster«. Mit Gottfried Wilhelm Leibniz und seinen Nouveaux essais sur l'entendement humain (1704, Neue Abhandlungen über den menschlichen Verstand) wurde erstmals die Existenz eines Unterbewusstseins thematisiert. Als eigentlicher Vater der Psychologie gilt jedoch Johannes Nikolaus Tetens (1736-1807), der in seinem Werk Philosophische Versuche über die menschliche Natur und ihre Entwicklung (1777) die heute noch gültige Einteilung verschiedener psychologischer Prozesse vornahm sowie eine Lehre über deren Entwicklung, Grundlagen einer Affektlehre und Anfänge einer modernen Zeichentheorie schuf. Ab dem 19. Jahrhundert konnte sich die Psychologie als eigenständige wissenschaftliche Disziplin etablieren. Damit einher ging eine erstmalige Aufsplitterung in einen naturwissenschaftlich-mathematischen Weg, der den Wert des Experiments betonte und vor allem von Herbart, Fechner und Wundt beschritten wurde, und eine phänomenologische Schule, die mit Exponenten wie Dilthey, Brentano, Ebbinghaus, Klages und Jaspers an die philosophischen Traditionen einer ganzheitlichen Betrachtung anknüpfte. Als Abwehrreaktion auf die zergliedernde Sinnespsychologie (Wundt u. a.) entstand die Gestaltpsychologie, deren Begründer (u. a. Wertheimer und Köhler) den psychologischen Prozess als einheitliches Ganzes ansahen. Mit Pawlow in der Sowjetunion und Watson in den USA erlebte der experimentell ausgerichtete Behaviorismus in den fünfziger Jahren seine viel diskutierte Blüte. Diese ausschließlich aufmeist an Tieren erforschteReiz/Reaktions-Schemata aufbauende psychologische Richtung lehnte jegliche über messbare Verhaltensmuster hinausgehenden Denkansätze kategorisch ab und leugnete das davon losgelöste Eigenleben einerSeele". Bereits um die Jahrhundertwende hatte der Wiener Arzt und Psychiater Sigmund Freud seine Theorie der Psychoanalyse als erstes Denkmodell der hieraus entstandenen Tiefenpsychologie entwickelt. Seine Entdeckung der Triebkraft des Unbewussten beeinflusste eine große Zahl von zeitgenössischen wie auch nachfolgenden Psychologen, u. a. Wilhelm Reich, Carl Gustav Jung und Erich Fromm. Daneben etablierten sich darwinistische und später sogar rassistische Ansätze (in Form bestimmter Typenlehren). Ausgelöst durch den Nationalsozialismus ging ein Großteil der deutschen und österreichischen Wissenschaftler ins Exil (meist nach Amerika), wodurch die führende Rolle Europas in der psychologischen Forschung an ihrer empfindlichsten Stelle getroffen wurde. Erst nach dem 2. Weltkrieg konnte in Deutschland wieder mit dem allmählichen Aufbau des Faches begonnen werden, nachdem ganze Fachrichtungen (wie z. B. die Gestaltpsychologie) verschwunden waren. Bis heute steht der wissenschaftliche Diskurs daher stark unter dem Einfluss amerikanischer Forschungen und Theorien.


II. Selbsterfahrung des MenschenAbschnitt drucken


Die Psychologie beruht auf der Selbsterfahrung des Menschen als tätiges und handelndes Wesen, auf der zwischenmenschlichen sprachlichen Kommunikation über diese Erfahrung und die umgangssprachliche Überlieferung der entsprechenden Begriffe.

Solche Begriffe sind z. B. jene der Sinnesanschauung und der Sinneswahrnehmung. Weiterhin der Begriff des Denkens und Konstruierens, die Begriffe des Strebens und Widerstrebens, der Unschlüssigkeit und der Entschlossenheit. Es handelt sich dabei um Prozesse, die beim zielstrebigen Handeln zu einer Funktionseinheit koordiniert sind. Wer ein Werkzeug, z. B. einen Hammer, gebrauchen will, muss es sehen und als Hammer erkennen. Um ihn zu benutzen, muss der Akteur ein Ziel erstreben, z. B. ein Bild aufzuhängen und zu diesem Zweck einen Nagel einzuschlagen. Wenn er vorher unschlüssig war, etwa ob er nageln oder das Bild an einem einzubohrenden Haken aufhängen solle, so muss er sich aufgrund von Überlegungen zum Gebrauch des Hammers entschieden haben und dazu entschlossen sein. Diese Handlung setzt wie jede Form des Werkzeuggebrauchs Erfahrung voraus, die durch Lernen erworben und im Gedächtnis gespeichert ist.


III. Psychische und mentale ProzesseAbschnitt drucken


Die zur Handlungssteuerung erforderlichen Prozesse des Wahrnehmens, des Denkens, Planens, Strebens, Abwägens und Entscheidens sind dem Menschen als Bewusstseinsinhalte gegeben, wenn er darauf achtet. Diese Beachtung wird als Introspektion bezeichnet. Die Bewusstseinsinhalte prägen sich weiterhin, zumindest kurzzeitig seinem Gedächtnis ein, aus dem er sie wieder als Erinnerungsinhalte abrufen kann. Diese Tätigkeit wird als Retrospektion bezeichnet. Demgemäß weiß der Mensch introspektiv, dass er etwas sieht und erkennt, dass er etwas erstrebt, dass ihm etwas widerstrebt, und zumeist weiß er auch, dass er etwas will, oder dass er unschlüssig ist. Und schließlich hat er ein generelles Wissen darüber, welche Bedeutung die introspektiv gegebenen Prozesse für sein Handeln haben. Aufgrund seines gesamten Handlungswissens kann er seinen Mitmenschen mitteilen, was er sieht, was er erkennt, was er beabsichtigt und was er tut, bzw. getan hat und in Grenzen auch, warum er es tut, was es ihm bedeutet, bzw. wie er motiviert ist. Ihm steht dazu die kulturell tradierte Sprache, bzw. es stehen ihm die entsprechenden Begriffe zur Verfügung. Diese Begriffe, wie z. B. die des Wahrnehmens, Denkens und Entscheidens, sind bestimmt aufgrund der introspektiven (selbstreflexiven) Gegebenheit der unter sie fallenden Prozesse, ihrer Gedächtnis- und ihrer möglichen Handlungsbezogenheit. Wir bezeichnen sie als psychische oder mentale Prozesse.

In diesem Sinn verfügt jeder Mensch über ein mehr oder weniger großes Maß an psychologischem Handlungswissen. Dieses benötigt er sowohl zur Selbststeuerung als auch zum Verständnis der Handlungsweise seiner Mitmenschen und daher insbesondere auch zur sozialen Interaktion mit ihnen. Aber dieses Wissen bedarf sowohl aus praktischen als auch aus philosophischen Gründen der wissenschaftlichen Vertiefung. Aus praktischen Gründen u. a., um die Befähigung zu den einzelnen Funktionen quantitativ bestimmen zu können. So die Sehfähigkeit, die Hörfähigkeit und die Gedächtnisfunktionen sowie die intellektuellen Funktionen der Gewinnung und Anwendung von Erfahrungswissen und der Problemlösung. Alle diese Kennwerte werden in Relation zu einer interindividuellen statistischen Norm bestimmt. Der Bearbeitung dieser Aufgaben ist die differentielle Psychologie gewidmet. Aus philosophischen Gründen bedarf es der Vertiefung, weil die Art der Handlungspotenz und Handlungskompetenz in ihrer Ziel- und Wertorientierung ein Wesensmerkmal des Menschen ist. Letzteres ist auch von praktischer Bedeutung, so z. B. bei der Entscheidung der Frage der menschlichen Schuld- und Verantwortungsfähigkeit. Die oben aufgeführten, zur Handlungssteuerung erforderlichen mentalen Prozesse haben durchweg eine Lernvorgeschichte. Bereits die Sinnesanschauung, in der das Angeschaute im Bezugssystem von oben und unten, liegend, stehend oder schwebend wahrgenommen wird, hat, wie experimentell nachgewiesen wurde, eine Lernvorgeschichte im Zusammenhang mit der Koordination von Hinschauen und Hingreifen. Das Erkennen eines Werkzeuges beruht auf der Erfahrung seiner aktiven Anwendung. Auch unsere Bestrebungen, unsere Appetenzen und Aversionen haben eine Lernvorgeschichte, die, vielfach an primäre Bedürfnisse anknüpfend, durch spezifische Objekt-, Tätigkeits- und Befriedigungserfahrungen spezifiziert werden. Die intellektuelle Beherrschung von Handlungs- und Tätigkeitsfeldern ist ebenfalls gelernt und das Gleiche gilt für die Fähigkeit zum Planen, Abwägen und Entscheiden. Demgemäß ergibt sich für die Psychologie die Aufgabe, die Verlaufsstruktur der Lernprozesse in den verschiedenen Bereichen bzw. die einschlägigen Lerngesetze zu erforschen. Dabei geht es gleichzeitig um das Zusammenwirken der verschiedenen mentalen Funktionen, so z. B. um die Abhängigkeit des Lernens von der Motivation, und umgekehrt die Abhängigkeit der Motivation von der verfügbaren Erfahrung, aufgrund derer die Chancen der gegebenen Situation (inklusive der einschlägigen Handlungskompetenz) abgeschätzt werden.


IV. Allgemeine PsychologieAbschnitt drucken


Das Zusammenwirken der psychischen Funktionen beim Lernen und bei der Tätigkeits- und Handlungssteuerung ist Gegenstand der allgemeinen Psychologie. Von besonderer philosophischer und auch lernpsychologischer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die Erforschung der Lernvorgeschichte unseres menschlichen Erkennens und damit speziell die Lernvorgeschichte der Erfahrungsbildung. Die Lösung dieser Aufgabe ist eng verbunden mit einer Strukturanalyse des Erkennens. So insbesondere mit der mathematischen Struktur von Erkenntnisprozessen, wie sie in der Formulierung physikalischer Erkenntnisse so deutlich hervortritt. Aber auch die vorwissenschaftliche Verallgemeinerung hat eine mathematische Struktur des logisch nicht zwingenden Schließens von einer Teilmenge von Einzelergebnissen auf ihre Allgemeingültigkeit. Es handelt sich dabei um die statistische Struktur der Repräsentativität und um die „mengentheoretische" Struktur von Klassen ähnlicher Ereignisse.


V. PsychometrieAbschnitt drucken


Für die Lösung der einschlägigen Probleme ist es vielfach nötig, die psychischen Funktionen, z. B. die Sehschärfe, die Helligkeitswahrnehmung, die Schallintensitätswahrnehmung oder die Motivstärke quantitativ zu bestimmen, d. h. zu „skalieren". Diese psychometrische Skalierung ist analog zur physikalischen Messung sorgfältig untersucht worden als Gegenstand der Psychometrie. Während die Gesetze in der Physik im Allgemeinen als Differentialgleichungen für funktionale Zusammenhänge formuliert werden, werden die psychologischen Gesetzmäßigkeiten zumeist als korrelationsstatistische Beziehungen zwischen skalierten psychischen Messgrößen ausgedrückt.


VI. PsychophysikAbschnitt drucken


Von besonderer Bedeutung sind die gesetzmäßigen Beziehungen zwischen der physikalischen Reizstärke und dem zugeordneten psychometrischen Wert der sinnesanschaulichen Gegebenheit (der Sinnesempfindung), so z. B. zwischen der Schallfrequenz und der Tonhöhe. Die gesetzmäßige Beziehung kann in vielen Fällen dargestellt werden durch eine psycho-physikalische Zuordnungsvorschrift in Form einer mathematischen Funktionsgleichung. Das entsprechende Forschungsgebiet wird als Psychophysik bezeichnet. Diese gliedert sich in die Teilbereiche der peripheren und der zentralen Psychophysik. Die periphere Psychophysik untersucht die Beziehung zwischen sinnesphysiologischem Reizkennwert und psychometrischem Empfindungskennwert. Die zentrale Psychophysik erforscht die psychophysische Zuordnung mentaler Kennwerte zu den korrespondierenden Kennwerten hirnphysiologischer Prozesse. Dabei wird in Anbetracht der Komplexität der hirnphysiologischen wie der mentalen Prozesse von einer gewissen, noch näher zu erforschenden Strukturäquivalenz ausgegangen, etwa in dem Sinn, dass eine bestimmte Erkenntnis (z. B. über die Vorzugswürdigkeit eines bestimmten Schachzuges und ihrer Gründe) strukturäquivalent im zentralen Nervensystem durch nervale Erregungsmuster codiert ist. Die betreffenden mentalen Strukturanalysen sind dann auch die Grundlage für die technische Verhaltenssimulation, so z. B. für die automatische Kurssteuerung eines Flugzeuges oder für die Programmierung eines Schachcomputers.


VII. Das AssoziationsgesetzAbschnitt drucken


Die Lernvorgeschichte des menschlichen Erkennens ist unter dem Blickpunkt der Lerngesetzlichkeit zuerst von dem britischen Philosophen David Hume untersucht worden. Hume glaubte, die Erfahrungsorganisation des menschlichen Wissens zurückführen zu können auf die gewohnheitsmäßige Verknüpfung von Bewusstseinsinhalten (impressions: Sinnesanschauungen, ideas: Vorstellungen), die regelmäßig in zeitlicher oder räumlicher Berührung zusammenhängend auftreten. Er bezeichnete dieses Gesetz als Assoziationsgesetz und konnte sich dabei auf den Abruf von Gedächtnisinhalten aufgrund von Ähnlichkeiten, zeitlichen und räumlichen Berührungen und ursächlichen Zusammenhängen berufen.


VIII. Die ErkenntnisstrukturlehreAbschnitt drucken


Immanuel Kant widersprach Hume und machte geltend, dass die Struktur der Erfahrungswelt, d. h. sowohl die topographisch-räumliche als auch die dynamisch-kausale Struktur nicht durch Assoziationen von Bewusstseinsinhalten erkannt werden kann (so z. B. die Struktur des rotierenden Fixsternhimmels mit der Drehachse zwischen den beiden Himmelspolen, dem zugeordneten Himmelsäquator und den zeitlich konstanten Ortskoordinaten von Rektaszension und Deklination [Länge und Breite] jedes Fixsternes auf der gedachten Himmelskugel).

Während die experimentelle Psychologie in Deutschland als Gedächtnis- und Lernpsychologie auf David Hume oder auf dem von Hume erkannten Assoziationsprinzip aufbaute, und dieses Prinzip in Amerika in veränderter Form als Assoziation von Reiz und Reaktion (Behaviorismus) übernommen worden ist, wurde die von Kant betonte mathematische Strukturierung der Erfahrungserkenntis von dem Schweizer Psychologen Jean Piaget entwicklungs- und lernpsychologisch untersucht. Von Piaget wird dieses Problem aufgefasst als Problem des Erlernens von „gruppierten" Operationssystemen, wie sie auch dem Laien bekannt sind (als z. B. Systeme von Rechenoperationen, wie auch als Systeme von Translations- und Rotationsbewegungen oder auch als Systeme der Mengenbildung und der Mengeninklusion mit ihrer Bedeutung für die Bildung des Zahlenbegriffs und des logisch-deduktiven Denkens). Durch Anwendung der Operationssysteme auf Erkundungsaufgaben ergeben sich Hypothesen über generalisierte Zusammenhänge, deren Vorhersagewert durch Beobachtungen überprüft werden kann. Dies ist die Struktur der Erfahrungsbildung im Stadium des operativen Denkens sowohl in der Naturwissenschaft als auch im vorwissenschaftlichen Erkunden von Regelhaftigkeit.

Vor diesem Stadium spielt das räumlich gezielte, senso-motorische Handeln mitsamt seiner Ausführungs- und Erfolgskontrolle und den daraus hergeleiteten Regelhaftigkeiten eine zentrale Rolle bei der Ausbildung der menschlichen Erfahrung. Es geht dabei um den Übergang von der Auffassung der Regelhaftigkeiten senso-motorischer Aktionen (z. B. die geometrische Regelhaftigkeit der Fortbewegung) zur Verfügung über gruppierte Operationssysteme (z. B. der Translation und Rotation).


IX. EntwicklungspsychologieAbschnitt drucken


Die Untersuchungen Piagets gehören sowohl zur allgemeinpsychologischen Erkenntnisstrukturlehre als auch zur Entwicklungspsychologie. Diese ist stets unter einem ganzheitlichen Gesichtspunkt betrieben worden, demgemäß die kognitive Entwicklung lediglich einen Aspekt der gesamten Persönlichkeitsentwicklung darstellt. Diese umfasst insbesondere die Entwicklung des Trieb- und Gefühlslebens und der entsprechenden Motivation. Die einschlägigen Untersuchungen sind in besonderem Maß befruchtet worden durch die Psychotherapie, die als Psychoanalyse die psychoneurotischen Verhaltensstörungen auf ihre lernpsychologischen Wurzeln zurückgeführt hat. Eine Weiterführung dieser Untersuchungen ergab dann auch wesentliche Hinweise für die Entwicklungsvoraussetzungen psychischer Gesundheit. Diese ist abhängig von der Lösung bestimmter Entwicklungsaufgaben, bzw. vom erfolgreichen Verfolgen bestimmter Entwicklungslinien. So z. B. von der unkontrollierten Entleerung von Blase und Darm zur kontrollierten Reinlichkeitsbeherrschung; vom Saugen zum instrumentell beherrschten Essen und in der sozialen Interaktion von der besitzenden Liebe und Anhänglichkeit zur Mutter zu einer breiter gestreuten Zuneigung zu verschiedenen Erwachsenen und zur freundschaftlichen wie auch selbstbehauptenden Interaktion mit Gleichaltrigen. Letztere Fähigkeit erfordert den Übergang von der sozialen Unverantwortlichkeit zur sozialen Verantwortung und ermöglicht die gemeinsame Freude am Spiel und bei geeigneter Erziehung auch die an der altersangemessenen Arbeit. Die gesamte Entwicklung vollzieht sich durch Bearbeitung und Lösung derartiger Entwicklungsaufgaben, wobei die Anforderungen mit zunehmendem Alter zeitlich und inhaltlich kulturell determiniert sind, so z. B. mit dem Eintritt in die Schule das Erlernen der grundlegenden Kulturtechniken (Lesen, Schreiben, Rechnen). Die angedeutete Verlaufs- und Lernstruktur der Bearbeitung von Entwicklungsaufgaben ist der Gegenstand der Entwicklungspsychologie.



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