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masXin schrieb am 12.10. 2018 um 11:59:32 Uhr über

Donnerstagsbeichte

Er hat dieses schöne Nezke uns zur Ansicht überlassen, und ganz unverbindlich, sagt Gerda, unsere Obfrau und schon seit Jahren heimliche, inzwischen aber ganz offenbare Geliebte des Kunstschnitzers Malte Regow. Ist nicht mehr die die Jüngste übrigens, indem sie drei Ehemänner überlebt hat bereits.
Indes, was ist ein Nezke. Eine Schnitzkunst aus Japan, welche sehr schön begreifbar ist und bequem in die Hosentasche zu stecken. Welche betrachten sich lässt und befühlen; es empfiehlt sich, eine Lupe zur Hand zu nehmen.
Das vorliegende Stück ist eine etwas abweichende Interpretation das Themas »Tod und Mädchen«, indem der Tod eine weibliche Figur ist, Tödin also, und als Mädchen figuriert ein feister Bub, welcher als solcher in feinster Ausarbeitung erkennbar ist.
Man will die quellenden und schön geglätteten nackten Polster befühlen immerzu, indes, die Tödin hat schon zugegriffen mit allerorts ins Knabenfleisch gekralltem knöchernem Finger.
Knöchern stimmt buchstäblich, indem alles aus kostbarem Elfenbein gefertigt ist. Weil der Kimono der Tödin durch den heftigen Vollzug der Beiwohnung sich mehr als halb geöffnet hat, offenbart sich die ganze Schnitzkunst des Malte Regow durch anatomisch sehr genaue Darstellung des Skeletts.
Das Gesicht des Buben aber zeigt selige Erwartung des Jenseits. Den Schädel der Tödin ziert eine aufwendige Frisur, zerbrechlich scheinbar, der Regow aber hat versichert, so Gerda, dass diese zuverlässig stabil ist.


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