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Die Leiche schrieb am 7.9. 2011 um 10:41:53 Uhr über

Druckstelle

Der Staat muß sparen, weswegen das Landratsamt auf Empfehlung von Experten hin die Einrichtung einer Druckstelle beschlossen hat - nach langwierigen Verhandlungen mit dem Personalrat. Es verhält sich nämlich so, daß die bislang an fast jedem Arbeitsplatz vorhandenen Drucker aus der Natur der Sache nur von geringer Lebensdauer waren und hohe Betriebskosten aufgewiesen haben. Eine zentrale Druckstelle jedoch, ausgestattet mit 2 Hochleistungsdruckern - und einem weiteren als Reserve - würde zu ganz eminenten Ersparnissen führen, die in den mittleren sechsstelligen Bereich hineinführen würden. Der Kreistag war von dieser Expertise schon ganz begeistert gewesen. Wir leben doch ohnehin in den Zeiten des papierlosen Büros und des online-Vekehrs. Bald würden auch Baugenehmigungen und Kfz-Zulassungen per email verschickt werden können - wozu braucht man da noch teure Drucker in jedem Büro ?

Selbstverständlich mußten für die Bedienung von Wartung der Hochleistungsdrucker 3 Fachkräfte eingestellt werden, die einen Teil der Ersparnis wieder auffrassen - aber was solls ? Hat man wieder 3 Arbeitsplätze geschaffen, und trotzdem Geld gespart !

Problematisch erwies sich jedoch, daß die nunmehr auf die Druckstelle einprasselnden Druckaufträge in eine Warteschleife gerieten, deren Präferenzen lediglich von der Stellung der Druckauftraggeber innerhalb der Behörde abhingen. Lies also das Büro des Landrats eine neue Imagebroschüre ausdrucken, so waren auch die Hochleistungsdrucker damit 2 Tage beschäftigt, währenddessen kein weiterer Postausgang der Behörde erfolgen konnte. Das ging natürlich nicht, weswegen in der Druckstelle die Planstelle eines Druck-Koordinators geschaffen wurde, der natürlich auch einen Stellvertreter für den Fall von Urlaub und Krankheit benötigte. Da nun aber die Druckstelle insgesamt 5 Mitarbeiter beschäftigte, erwies es sich als notwendig, eine neue Abteilung - eben die Druckstelle - des Landratsamtes zu schaffen, die bundesweit ausgeschrieben wurde. Da ein Abteilungsleiter beamtenrechtlichen Anspruch auf ein Sekretariat hat, mußte zusätzlich eine Sekretärin eingestellt werden. Diese beklagte sich darüber, durch die ständige Frequentation der Druckstelle durch die Behördenmitarbeiter, die ihre Ausdrucke zusammensuchen und abholen mußten, in ihrer Arbeit gestört zu sein - ihre sämtlichen Kollegen schlossen sich an, worauf innerhalb der Druckstelle eine Ausdruckausgabestelle geschaffen wurde, die von zwei Mitarbeitern besetzt werden mußte. Ferner stellte sich heraus, daß die Arbeitsleistung von Mitarbeitern insbesondere mit hohem Ausdruckbedarf enorm gesunken war, da diese nunmehr fast ein Drittel ihrer Dienstzeit mit Wegen von und zur Druckstelle verbrachten. Die Lösung brachte ein Ausdruckverteilungsdienst, der alsbald von anfangs 3 auf 7 Mitarbeiter anwuchs, da immer mehr Bedienstete bzw Fachabteilungen nachweisen konnten, daß die Einbeziehung in den Ausdruckverteilungsdienst für die Aufrechterhaltung ihres Dienstbetriebes erforderlich war. Da für die insgesamt 17 Mitarbeiter der Druckstelle die Räumlichkeiten kaum noch ausreichten, wurde ein entsprechender Anbau errichtet, die Druckstelle in Zentraldruckerei umbenannt, die aufgrund ihrer enormen Arbeitsbelastung die Anregung ergehen lies, ganz besonders Einzeldruckintensiven Mitarbeitern besondere Drucker in ihren Büros zur Verfügung zu stellen.


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