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Max van der Moritz schrieb am 5.8. 2002 um 13:12:51 Uhr über

Gogos

8) Der Gogoumlauf!



Es wird immer wieder behauptet, daß Geld nicht umläuft und darum will ich hier einen Gogoschein einmal einen Tag im Geist verfolgen. Die Frage, wie er auf die Welt gekommen ist, interessiert uns dabei nicht, obwohl ich das genau weiß, weil ich die Gogos ja drucken habe lassen und für Dollars verkauft habe. :-). Jedenfalls war er dann im Umlauf und in meine Hand war er gekommen, weil am Vorabend jemand geglaubt hatte, daß seine 3 Könige meine 3 Asse schlagen würden.

Am nächsten Morgen kaufte ich jedenfalls mit einem der Gogoscheine Brot beim Bäcker. Das war Umlauf 1.

Der Bäcker schickte seine Frau mit dem Schein zum Fleischer um etwas Wurst. Das war Umlauf 2.

Der Fleischer kaufte ein Magazin beim Kiosk damit. Das war Umlauf 3.

Der Inhaber des Kiosks bezahlte damit seinen Botenjungen. Das war Umlauf 4.

Der Botenjunge war hungrig geworden und kaufte sich damit, weil es inzwischen mittags geworden war, dafür eine Jause. Das war Umlauf 5 und mit jedem Umlauf wechselte eine Ware den Besitzer und verschwand vom Markt. Jedesmal machte der Verkäufer auch einen Gewinn.

Die restlichen Umläufe des Tages wollen wir nicht mehr verfolgen, aber es waren am Nachmittag auch wieder 5 und wieviel es in den Abendstunden am Kirmes waren, wird wohl nie geklärt werden.

10 Umläufe am Tag heißt aber, daß die Gogos im Jahr 3650 mal umlaufen könnten ohne sich sonderlich anstrengen zu müssen.

Wißt ihr, wie oft unser jetziges Geld im Durchschnitt umläuft?

20 mal im Jahr bei guter Konjunktur und weniger als 10 mal während einer Deflation.

Seht ihr jetzt, welchen Unterschied das im Gogoland machen wird? Das Gogobargeld wird so viel Waren umsetzen, daß gar keine mehr für Buchgeld oder Dollars und ihr Buchgeld übrig bleiben werden. Das ist ungeachtet der Tatsache, daß jeder, der Geld einnimmt es nur einmal ausgeben kann. Der es von ihm erhalten hat, gibt es dann ja weiter, wie beschrieben.

Was dann Geld ohne Waren wert ist, müßt ihr euch schon selber ausdenken. Auch Gogos wären ohne Waren nichts wert aber hier ist die Kaufkraftgarantie. Waren verschwinden nicht so schnell vom Markt und es werden auch laufend neue geschaffen. Die „Gogobank" hat deshalb Zeit genug, die geringe Gogogeldmenge dem Warenangebot anzupassen.



Einige weiterführende Gedanken zu der einfachen Erkenntnis, daß Bargeld 4000 mal im Jahr die Hand wechseln könnte, wenn nur genügend Waren auf dem Markt sind, sollte man sich schon auch noch machen. Warum tut es denn das Bargeld nicht, ist einer davon. Waren sind ja anscheinend genügend da. Daran kann es also nicht liegen.

Was verhindert also diese anderen 3,980 Geldbewegungen im Jahr? Niemand scheint sich darüber Gedanken gemacht zu haben, weil niemand ein Geld kennt, welches nicht so träge ist.

Sie halten es für ganz normal, daß für den untauglichen Versuch diese Geldbewegungen zu ersetzen viel zu viel zusätzliches Geld gedruckt wird und durch Buchgeld die fehlenden Geldbewegungen ersetzt werden sollen, was wiederum bedingt, daß gigantische Verwaltungsburgen in Form von Banken dafür errichtet werden müssen und vieles nur mehr auf Kredit verkauft wird. Das erscheint ihnen alles als normal. Daß die gesamte Menschheit dann für die Zinsen arbeiten muß, welche dieses Geld verlangt ist anscheinend auch normal. Daß dieses Geld immer wieder seinen Wert verliert, ist sicherlich auch normal. Daß manchmal die Leute arbeitslos werden, weil selbst das bißchen Geld, welches sich bequemt umzulaufen manchmal noch fauler ist, wird sicher auch als normale Reinigungskrise gesehen.

Weil das so seit der Erfindung des Geldes in grauer Vorzeit so ist, findet jeder das normal.

Verzeiht mir, aber ich halte das für verrückt. Anscheinend sehen aber wenige, daß ein Bargeld, welches diese 3980 mal im Jahr Bewegungsmöglichkeit ausnutzen kann, alles, was als untauglicher Versuch diese fehlenden Bewegungen zu ersetzen, errichtet wurde, überflüssig macht und man sich daher gar keine Gedanken mehr darüber machen braucht.

Buchgeld? Vergeßt es! Es ist ja kein Bargeld, sondern nur Ersatz für fehlende BargeldBEWEGUNG!

Macht des Geldes und der Banken? Vergeßt sie! Die MÜSSEN ein Geld wie die Gogos ausleihen.

Lohndrückende Arbeitslosigkeit, um den Betrieben Geld für den nötigen Zinsendienst zu lassen? Vergeßt sie!

Umverteilungsbureaukratie der Staaten. Vergeßt sie!

Sie ist dann nicht mehr notwendig und damit der allergrößte Teil des Staates.

Wie oft die Gogos in der Realität umlaufen werden, hängt von den Waren ab, die auf den Markt kommen und es werden das wahrscheinlich weniger sein als sich jetzt auf dem Markt stauen. Nur eines muß immer bedacht werden. Man braucht wahrscheinlich nur eine Geldmenge von Gogos im Ausmaß von etwa 2% der heutigen Bargeldmenge, um dieselbe Menge von Waren zu bewegen wie heute. Dadurch ist es spielend leicht den Wert der Gogos zu halten und nach dem stabilen Wert der Gogos richten sich dann alle Verträge und monetären Guthaben.

Das ist auch heute so, nur ist heute der Wert jeder Geldeinheit schwankend. Der Wert des Gogos schwankt aber nicht. Er ist der unveränderliche Wert der Vergangenheit. Der Wert des canadischen Dollars von 1980.

Wer glaubt, daß die Kaufleute von Grand Forks nicht fähig sein werden, die etwa 10,000 in der Gegend umlaufenden Gogos stabil zu halten, hat ihre geringe Menge nicht bedacht. Durch die Gebühr von 5% bleiben die meisten davon im Umlauf und die wenigen welche die Allianz der Kaufleute wieder zurückbekommt werden laufend zum entsprechendem Wechselkurs gekauft und verkauft werden und das bestimmt den Wert aller Gogos.

Es müssen nur Wechselkursdifferenzen von Tagen ausgeglichen werden und dafür reichen die 5% spielend. Selbst eine Inflation des canadischen Dollars von 100% oder mehr kann trotz Wertverlust der „Dollardeckung" leicht verkraftet werden. Der Wechselkurs gilt ja auch für Gogoverkäufe und niemand wird gerne seine stabilen Gogos für wertlos werdende Dollars hergeben wollen. Sollte sich das Gogogebiet schnell ausbreiten, macht das auch keinen Unterschied. Man braucht dann zwar mehr Gogos aber ihre geringe Menge im Verhältnis zu den Wirtschaftsteilnehmern bleibt. Die Kaufleute hier wissen um diese Zusammenhänge, wenn sich einer genauer dafür interessiert.

Dieser längere Beitrag, ist nur für deutsch sprechende hier hereingestellt worden, damit sie auch wissen, was Gogos sind und wie sie arbeiten werden. Die Gogos könnten übrigens ohne weiteres auch in einer Gogoinsel in Deutschland umlaufen und wie andere Devisen verwendet werden und die dazu notwendige lokale Umtauschstelle kann wegen der geringen notwendigen Gogomenge in einem Fach in der Kassa eines Kaufmannes Platz finden oder auch in der Tasche eines wandernden Devisenhändlers.

Die Gesamtmenge der Gogos für die Bewohner des Tales von Grand Forks und Umgebung ist ein Stapel von Gogos nicht mehr als 20 cm hoch.(Nachgemessen). 10,000 Gogos, derzeitiger Wert 22,000 Can$. Erinnern wir uns an Wörgl. Die fanden das Auslangen mit etwas über 5,000 Schillingen. Für 100,000 Leute wäre der Stapel also vielleicht 200 cm hoch und für eine Million braucht man 10 solche Stapeln und für 100 Millionen eben 1000. Die könnte Grand Forks leicht bereitstellen und liefern.

Da im Monat nur etwa 10% dieser Menge zum Umtausch zurückkommen, hätte also sogar die Gogomenge für 100 Millionen Leute reichlich Platz in einem kleineren Tresor. Die Gogos sind ja im Umlauf. Monatlich für 100 Millionen Menschen die nötigen Gogos für den Umtausch zu drucken, hieße also 100 20cm Stapeln zu drucken. Das schafft auch eine kleinere Druckerei in einem Tag.


http://www.sunshinecable.com/~eisehan/Hans_Waage5.gif







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