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Yadgar schrieb am 25.7. 2007 um 00:14:24 Uhr über

Greenbook

analogorgel.de-Posting vom 18. März 2007: »Konzept für Greenbook-Datenbank«

High!

Ralph hüllt sich ja in Bezug auf sein Datenbank-Projekt noch bis Ende des Monats in Schweigen... daher will ich jetzt mal detailliert vorstellen, wie ich mir das »Greenbook« gedacht habe.

Zur Zeit ist die »Datenbank« nur eine einfache Excel/StarCalc-Tabelle mit gegenwärtig 586 Datensätzen. Die Tabelle hat folgende Felder (also Spalten):

Hersteller
Korrekt müsste es hier eigentlich »Marke« heißen - spätestens im Dschungel der italienischen »Heimorgelmafia« der 70er Jahre sind Markennamen nur noch Schall und Rauch, auch die Orgeln aus dem Hause Matsushita hießen ja gar nicht immer Technics... daher brauchen wir sowohl ein Feld für »Marke« als auch für »Hersteller«.

Modell
Von der Konzeption hier unproblematisch, auch wenn manche Firmen (z. B. Farfisa) ein und derselben Orgel gleich zwei Namen (Mädchenname und Ziffernkombination) verpasst zu haben scheinen...

Markteinführung
Sollte man vielleicht um »Produktion Ende« ergänzen, da manche Orgelmodelle (z. B. Technics SX-G7 oder gar Hammond B-3) über einen recht langen Zeitraum im Wesentlichen unverändert gebaut wurden.

Breite in cm

Höhe in cm
Sollte die Höhe bei zurückgeklapptem Notenständer sein - aber was machen wir bei Orgeln mit feststehendem Notenständer?

Tiefe in cm
Bei Vollorgeln: Mit oder ohne Pedal?

Gewicht in kg
Grundsätzlich ohne Bank, bei Vollorgeln aber mit Pedal! Ausnahme: Bühnen-Showorgeln, bei denen die Bank untrennbar in ein Gesamtgehäuse integriert zu sein scheint, z. B. Yamaha Electone GX-1.

Typ
Über die Kriterien der Zuordnung zu bestimmten Kategorien könnten wir uns jetzt lange streiten... irgendwie glaube ich jedenfalls, dass Kategorien notwendig sind, denn eine Bontempi 370.26 (ganz zu schweigen von einer Bontempi 370.19, die hat ja noch nicht mal Basspedal, gehört also gar nicht in eine Orgel-Datenbank!) ist doch etwas ganz Anderes als eine Wersi Galaxis... und diese wiederum würde sich in einer Schublade mit der Hammond B-3 auch nicht sonderlich wohlfühlen. Und bislang uninformierte Noch-Nicht-Wohnzimmerorganisten, die unsere Datenbank aufrufen, sollten eine Möglichkeit zur allerersten groben Orientierung im Orgel-Universum haben.

Zur Zeit gibt es in meiner Tabelle folgende Typkategorien:


Einfachorgel
Heimorgel Unterklasse
Heimorgel Mittelklasse
Heimorgel Oberklasse
Synthesizerorgel
Konzertorgel
Konzert-Synthesizerorgel
Profan-Vollorgel
Profan-Pseudovollorgel
Sakral-Vollorgel
Sakral-Pseudovollorgel
Portativ
Portativ mit Pedal
Comboorgel



Hier meine Definitionen;

Heimorgel generell: Alle Orgeln, die keine Vollorgeln oder Portative mit Pedal sind und nicht in Combo-Bauweise realisiert sind. Heimorgeln haben folglich 37er, 44er oder 49er (ganz selten auch 41er oder 42er) Manuale, die in den allermeisten Fällen gegeneinander um eine Oktave (selten eine halbe Oktave) versetzt sind, die einzige mir bekannte Ausnahme sind die zweimanualigen Philicordas aus den frühen 70er Jahren, deren 49er Manuale oktavparallel sind. Eins gilt aber immer: Heimorgeln haben Stummelpedal!

Einfachorgel:
Die rudimentärste Form einer elektronischen Orgel, zumeist 37-37-13, eine Fußlage pro Manual bzw. Pedal, maximal fünf Register im OM, das Pedal hat womöglich nicht einmal einen expliziten Registerschalter. Kein Rhythmusgerät, keine Begleitautomatik. Einziger mir gegenwärtig namentlich bekannter Vertreter: CRB elettronica Rubin K

Heimorgel Unterklasse:
Maximal 44er Manuale, 13er Pedal, höchstens 4 nominelle Fußlagen im OM, keine Aliquoten, elementares Rhythmusgerät und Begleitautomatik. Typischer Vertreter: GEM Wizard 327

Heimorgel Mittelklasse:
44er (ausnahmsweise auch 41/42er) Manuale, 4 bis 9 nominelle Fußlagen im OM, davon mindestens eine Aliquote, 13er bis 20er Pedal (letzteres ist aber eher ein Oberklasse-Merkmal), Rhythmusgerät und Begleitautomatik, im Laufe der 80er Jahre häufig schon programmierbar. Auch die elektromagnetischen Spinett-Modelle von Hammond aus den späten 40er bis frühen 70er Jahren sollten, da 44-44-13 (mit der frühen M-Serie als Ausnahme, da nur 12tastiges Pedal!), als Mittelklasse-Heimorgeln betrachtet werden, auch wenn das Rhythmusgerät zumeist noch fehlt. Typischer Vertreter: Yamaha Electone C-55N

Heimorgel Oberklasse:
49er Manuale, unter Umständen noch ein kürzeres drittes Manual für monophone Synthesizerstimmen, 4 bis 11 Fußlagen im OM, davon mindestens eine Aliquote. 13er bis 20er (in Ausnahmefällen, frühe Böhms und Lowreys, auch 25er) Stummelpedal, programmierbare Begleitautomatik und Rhythmusgerät, ab den 80er Jahren auch externe Massenspeicher (z. B. mittels eingebauter Diskettenlaufwerke). Typischer Vertreter: Technics SX-G7

Synthesizerorgel:
Orgel im Heimorgel-Format, deren sämtliche Klänge frei programmierbar sind; zu Analog-Zeiten (also vor etwa 1983/84) hat es meines Wissens nur zwei Modelle dieser Art gegeben, nämlich die Yamaha Electone CSY-1 (1974) und CSY-2 (1975) - aber selbst diese beiden Orgeln verfügten neben den (recht umfassenden) analogen Synthesizerfunktionen auch über »klassische«, nicht programmierbare Heimorgelregister, ich vermute, dass die Synthesizer-Sektionen in beiden Fällen rein monophon waren.
Mit der Digitalisierung ab Mitte der 80er Jahre dürften reine Synthesizerorgeln zumindest eher möglich gewesen sein, wobei sich allerdings die Frage stellt, ob die Zielgruppenorientierung von elektronischen Orgeln überhaupt voll programmierbare Instrumente zuließ... leider kenne ich mich mit den Digitalorgeln ab 1990 viel zu wenig aus, als dass ich etwas Fundiertes dazu sagen könnte. Frage also: Hat irgendeine Hersteller von Digitalorgeln es seither gewagt, einen zwei- oder mehrmanualigen reinrassigen Synthesizer mit Basspedal auf den Markt zu bringen?

Konzert-Synthesizerorgel:
Voll programmierbarer polyphoner Synthesizer in Vollorgel-Form mit 61er Manualen und mindestens 25er Vollpedal in futuristisch gestyltem Gehäuse mit hohem »Show-Wert« unter Verzicht auf eingebaute Lautsprecher - für die Analog-Ära ist mir nur ein einziges Instrument dieser Art bekannt, nämlich die sagenhafte Yamaha Electone GX-1 von 1975. Gab es womöglich noch andere? Für die Zeit ab 1983/84 stellt sich die gleiche Frage wie zu den kleineren Synthesizerorgeln...

Konzertorgel:
Profan-Vollorgel, Profan-Pseudovollorgel (siehe weiter unten) oder zumindest Oberklasse-Heimorgel in luxuriösem und/oder futuristischem Gehäuse unter Verzicht auf eingebaute Lautsprecher. Aufgrund ihres Gewichts (schon ohne externe Lautsprecherboxen deutlich über 100 kg) nicht wirklich transportabel und folglich keine Combo-Orgel. Auch die aufgrund ihrer Bauweise auf externe Lautsprecher angewiesenen großen elektromagnetischen Konsolenorgeln von Hammond, allen voran die B-3, fallen unter diese Kategorie. Typischer Vertreter: Wersi Saturn

Profan-Vollorgel:
Orgel mit (zwei oder mehreren) 61er Manualen und mindestens 25er Vollpedal (Drehpunkt unter der Orgelbank, vom Orgelgehäuse abtrennbar), die primär für Unterhaltungsmusik im weitesten Sinne ausgelegt ist. Ältere Modelle (60er/70er Jahre) orientieren sich in Design und Disposition häufig an Theater-Pfeifenorgeln; mit zunehmendem Fortschritt in der Elektronik enthalten diese Orgeln umfangreiche Rhythmus- und Begleitfunktionen. Eine Sonderform der Profan-Vollorgeln stellen die großen elektromagnetischen »self-contained« (also mit eingebauten Lautsprechern) Konsolenorgeln von Hammond wie z. B. die A-100 dar. Ansonsten typischer Vertreter: Eminent Grand Theatre 2500

Profan-Pseudovollorgel:
Orgel, die sich irgendwie nicht so recht zwischen Voll- und Heimorgel entscheiden kann: entweder stimmt zwar die Pedalgröße, aber weniger als zwei Manuale haben 61 Tasten, oder es wurden 61er Manuale mit Stummelpedal verbaut... dieser Typ Orgel scheint vor allem seit den 90er Jahren häufiger vorzukommen. Typischer Vertreter: Lowrey Celebration

Sakral-Vollorgel:
Orgel mit (zwei oder mehreren) 61er Manualen und mindestens 25er (in der Regel aber 30er oder 32er, seltener 27er) Vollpedal, letzteres zur Verbesserung der Spielergonomie häufig radial angeordnet und einfach oder doppelt geschweift (nach außen hin längere und/oder höhere schwarze Pedaltasten), die für Kirchenmusik ausgelegt ist. Die Registerbezeichnungen entsprechen folglich denen klassischer Pfeifenorgeln, bei teureren Modellen kommen gibt es häufig auch Zugregister.

Sakral-Pseudovollorgel:
»Sparversion« herkömmlicher Sakral-Vollorgeln, in der Regel mit 56er statt 61er Manualen (ein Kuriosum sind gewisse Dereux-Orgeln mit 60 (!) Tasten pro Manual) und zumeist 27er Vollpedal.

Portativ
Gehört hier eigentlich (tut mir leid, liebe Kirchenmucker!) nicht rein, denn... richtige Orgeln spielt man mit Händen und Füßen, wobei die Betonung bei beidem auf dem Plural ist, folglich hat eine richtige Orgel Basspedal (ich wüßte nicht, dass es jemals Orgeln mit mehreren Schwellern, aber ohne Basspedal gegeben hätte...)! Diese Abgrenzung ist deshalb nötig, weil sonst logischerweise jede x-beliebige Tischhupe beanspruchen könnte, Orgel zu sein, und der Umfang der Datenbank völlig aus dem Ruder liefe - wenn man sich vorstellt, dass seit der Hammond A von 1935 bis heute mindestens 5000 verschiedene Modelle von elektronischen (im weitesten Sinne) Orgeln gebaut und verkauft wurden (mal so locker aus der Hüfte geschätzt) und dann nochmal mindestens die gleiche Zahl an auch nur irgendwie strombetriebenen einmanualigen Instrumenten dazukäme, vom einoktavigen Weichplastik-Spielzeug bis zum Fairlight... na, gute Nacht!

Portativ mit Pedal
Hat es im klassischen Pfeifenorgelbau gelegentlich gegeben und ist auch in der Welt der Stromorgeln nicht unbekannt: einmanualige, sakral ausgelegte Instrumente mit 25er bis 32er Vollpedal. Einziger mir zur Zeit bekannter Vertreter: Ahlborn C 5

Combo-Orgel
Orgeln im Heimorgel- oder Pseudo-Vollorgelformat (also 37er bis 61er Manuale) mit Stummelpedal, durch Leichtbauweise (Gewicht unter 100, häufig sogar unter 50 kg) und Verzicht auf eingebaute Lautsprecher transportabel und für den Bühneneinsatz in Rock- und Popbands konzipiert. Das Pedal ist normalerweise nur über sein Anschlusskabel mit der übrigen Orgel verbunden; eine Comboorgel ohne Pedal ist selbstredend keine Orgel mehr, sondern ein transportables Multikeyboard. Die Blütezeit der Comboorgeln lag eindeutig in den 70er Jahren, mit einmanualigen, pedallosen Vorläufern ab etwa 1965 (Philicorda!). Mit dem Aufkommen leichter, preiswerter (digitaler) Synthesizer in den 80er Jahren verschwanden die Comboorgeln weitgehend vom Markt. Nicht zu verwechseln mit echten Comboorgeln sind übrigens die Leichtbau-Heimorgeln von Yamaha, Technics und anderen Herstellern, wie sie etwa ab 1985 aufkamen - diese Orgeln verfügen trotz ihrer unzweifelhaften Transportierbarkeit über eingebaute Lautsprecher! Typische echte Combo-Orgel: Elka X-705

Gehäuseform
Auch eine Quelle für endlose Diskussionen... trotzdem kann man nicht behaupten, dass die Gehäuseformen von Modell zu Modell und von Hersteller zu Hersteller fließend ineinander übergingen und es keine klar gegeneinander abgrenzbaren Gehäusetypen gebe! Hauptsächlich (aber allenfalls bei Combo-Orgeln mangels Masse ausschließlich) bezieht sich die Gehäuseform auf die Gestaltung des Spieltischs, die Anordnung von Bedienelementen um die Manuale herum.

In meiner Tabelle sind gegenwärtige folgende Gehäuseformen aufgeführt:


Niedrig
Niedrig, Leichtbauweise
Spinett
Pseudo-Theater
Theater
Theater eckig
Sakral
Sakral hoch
Schräg
Schräg, Leichtbauweise
Combo niedrig
Combo halbniedrig
B-3



Es besteht duchaus eine Beziehung zwischen Orgeltyp und Gehäuseform; so sind natürlich »Sakral« und »Sakral hoch« den Sakral-(Pseudo)-Vollorgeln und Portativen mit Pedal vorbeihalten, und Comboorgeln haben naturgemäß ebenfalls ihre ganz spezifischen Gehäuse oder besser Spieltischformen, aber auch zwischen anderen Bauformen und Orgeltypen gibt es auffällige Korrelationen. So sind z. B. Unterklasse-Heimorgeln meistens »Niedrig«, neuere Modelle auch »Schräg«, aber selten »Spinett« und so gut wie nie »Pseudo-Theater« oder gar »Theater«. Bei Mittel- und Oberklasse-Heimorgeln, erst recht bei Voll- und Konzertorgeln herrschen hingegen Spinett- und (Pseudo-)Theatergehäuse vor, ab Mitte der 80er Jahre auch »Schräg«.

In den Gehäuseformen spiegelt sich sich aber auch der sich im Laufe der Jahre verändernde Designgeschmack wider: Die Digitalisierung Mitte der 80er Jahre bewirkte nicht nur eine technologische, sondern auch eine ästhetische Zäsur. Um diese Zeit begannen sich sowohl Heim- als auch Vollorgeln in ihrem äußeren Erscheinungsbild professionellem elektronischem Band-Equipment anzugleichen, die Farbigkeit verschwand zusehends von den Bedienelementen, ebenso wichen die Holzfurniere mattschwarzem oder -grauem Kunststoff und Metall. Allen voran die japanischen Hersteller Technics und Yamaha schrägten außerdem die Bedienpanels neben den Manualen ab, aufgrund von Miniaturisierung (Sensortaster!) und Mehrfachbelegung der Schalter war es nicht länger nötig, über dem OM senkrechte Schalterpanels anzubringen, so dass zu dieser Zeit auch die Spinett-Gehäuse weitgehend verschwanden.

Das Gleiche gilt für den vor allem bei US-Herstellern (Conn, Baldwin, Wurlitzer, Kimball, Lowrey) in den 60er und 70er Jahren so beliebten Theaterorgel-Stil mit seinen im Halbrund über den Manualen angeordneten Registerzungen, bei großen Modellen oft in zwei oder sogar drei Reihen übereinander. Allenfalls Lowrey baute noch in den 90ern Orgeln in einem modernisierten Theater-Look, aus der Hufeisenform wurde dabei mehr oder weniger ein Rechteck, die Zungen wurden durch die inzwischen üblich gewordenen Sensortasten ersetzt. In früheren Jahren wurde der Theater-Stil auch von vielen europäischen (interessanterweise aber kaum von japanischen) Herstellern übernommen, etwa GEM (z. B. H 7000) oder Farfisa (Maharani), oft aber auch zu »Pseudo-Theater« abschwächt, wo das Orgelgehäuse zwar nach oben hin mit einer halbrunden Aussparung abschließt, die Bedienelemente darunter aber auf einem geraden Spinett-Panel oder sogar überhaupt nur auf waagerechten Panels neben den Manualen sitzen (Eminent, Solton, Welson, Elka etc.).

Ganz anders sieht es wiederum bei den Sakralorgeln aus; bedingt durch einen ausgesprochen konservativen Geschmack seitens der Organisten (und/oder der anschaffenden Kirchengemeinden) hat sich die Bauform von Sakralorgelgehäusen seit den allerersten elektronischen Kirchenorgeln Anfang der 50er nicht verändert und orientiert sich ihrerseits an den Spieltischen von Pfeifenorgeln (die, soweit ich weiß, auch schon im 19. Jahrhundert nicht anders aussahen als heute - @JürgenPB: ich lasse mich gerne korrigieren!): helles Holz und schlichte, kantige Formen herrschen vor, die Manuale ragen aus dem Spieltisch hervor (keine Seitenpanels), die Register-, Koppel- und Effektschalter sind als senkrechte Wippen aus durchweg weißem Kunststoff über dem ober(st)en Manual angebracht. Größere Sakralorgelmodelle, vor allem mit aus Gründen der besseren Klangabstrahlung bis zu zwei Metern hoch aufbauenden Gehäusen (z. B. Domus Royal Classic) haben indes häufig Zugregister, die links und rechts von den Manualen auf nach vorne weisenden senkrechten Panels angebracht sind.

Bei Combo-Orgeln ist die Vielfalt in den Spieltischformen durch die Anforderungen an Gewicht und Transportierbarkeit stark eingeschränkt - im Grunde gibt es nur den niedrigen (wie Heimorgeln der Unterklasse) und den halbniedrigen Typ (mit einem niedrigen Panel über dem OM).

Mit dem Zusatz »Leichtbauweise« sind die (hauptsächlich japanischen) Heim- und teilweise auch Vollorgeln ab den mittleren 80er Jahren ohne massives Kabinett, aber trotzdem mit eigenen Lautsprechern im Fußteil gekennzeichnet; typisch für diese Orgeln sind geringe Tiefe (meistens unter 50 cm) und Gewicht (bei den kleineren Modellen teilweise unter 30 kg!) sowie Zerlegbarkeit. Vorstufen dieses Konzepts finden sich bei Technics ab der noch in konventionelle Holzfurniergehäuse eingebauten E-Serie von 1983.

Eine Designwelt ganz für sich sind die Orgeln vom Typ »B-3«; da jedoch schon das allererste Hammond-Modell, die A von 1935, im Prinzip genauso aussah, sollte man diesen Typ besser in »Hammond klassisch« umbenennen. Unverwechselbar sind bei dieser Gehäuse- (oder besser Spieltischform, da es sich durchweg um Orgeln ohne eigenes Lautsprecherkabinett handelt) die an der vorderen Außenkante abgerundeten und oben mit einer gerundeten Aussparung versehenen Seitenwangen. Diese Merkmale gelten als derart Hammond-(Tonradkonsolen-)typisch, dass bis ins 21. Jahrhundert hinein auch Hersteller volldigitaler Hammond-Clones nicht darauf verzichten wollten (z. B. Roland VK-8Cool. Da die Preset-Schalter als invertierte Fortsetzung der Manuale nach links gestaltet sind, kann das Gehäuse insgesamt recht niedrig sein, über dem OM befinden sich lediglich die vier Zugriegelsätze und flache Schalter für Vibrato und Percussion.

Prinzipiell ist zum Feld »Gehäuseform« zu sagen, dass ein zusätzliches Feld für Farbe/Holzart hier sinnvoll wäre.

Anzahl Manuale
Bedarf wohl keiner Erklärung; jedes noch so fipsige Mäuseklavier über dem OM (z. B. bei diversen Wurlitzer-Modellen der 70er Jahre, 25-44-44-13) zählt selbstverständlich als ganzes Manual!

Tasten OM
Ebenfalls selbsterklärend; eigentlich wäre in einer Datenbank überhaupt kein explizites Feld dieses Namens nötig, man könnte es auf eine entsprechende SQL-Abfrage hin einfach aus der Differenz zwischen höchster und tiefster Taste des Manuals (die intern dann natürlich als Ganzzahl und nicht als Tonhöhenbezeichnung gespeichert werden müsste) berechnen

Tiefster Ton OM
richtiger: tiefste Taste, da der Ton ja von der Fußlage des gewählten Registers abhängt! Ansonsten selbsterklärend, sollte intern als Ganzzahl gespeichert werden (s. o.)

Höchster Ton OM
dito

Tasten UM
siehe »Tasten OM«

Tiefster Ton UM
siehe »Tiefster Ton OM«

Höchster Ton UM
dito

Für jedes Manual sollte außerdem eine Angabe über Tastenform (Waterfall oder nicht), Tastenmaterial (Holz vs. Kunststoff) und Druckpunkt (wichtig bei Sakralorgeln) hinzugefügt werden (gibt es eigentlich auch Orgeln mit gewichteten Tastaturen?).

Tasten Pedal
siehe »Tasten OM«

Tiefster Ton Pedal
siehe »Tiefster Ton UM«

Höchster Ton Pedal
dito

Wichtig wäre außerdem eine Angabe zum Konstruktionsprinzip des Pedals (Stummel- vs. Vollpedal - zumindest 25tastige Pedale gibt es in beiden Bauarten!), radial vs. parallel, Schweifung (einfach oder doppelt), Konformität mit Standards (BDO, AGO...).

Jetzt sollte erst einmal eine Kategorisierung der Klangerzeugung folgen - elektromagnetisch, analog-elektronisch, digital-elektronisch - spätestens letzteres teilt sich dann nochmal in unzählige verschiedene Syntheseverfahren auf, von denen ich herzlich wenig Ahnung habe - warum eigentlich? Da daddele ich 16 Jahre lang mit einem Synthesizer rum und weiß bis heute nicht, was FM ist!

Chöre OM
Anzahl aller überhaupt vorkommenden (also nicht nur Tibia-/Flute-Fußlagen!) im jeweiligen Manual; dabei muss es sich um explizit angegebene Fußlagen handeln, Fußlagenverdopplung mittels »Harmonic Couplers« zählt nicht!

Chöre UM
dito

Zugriegel
Was ist ein Zugriegel? Ein stufenweise waagerecht aus dem Gehäuse der Orgel herauszuziehender Schiebewiderstand, der die Lautstärke des betreffenden Registers regelt. Zugriegel haben an ihrem vorderen Ende einen ergonomisch mehr oder weniger günstig geformten Kopf, an dem man sie mit dem Finger herausziehen kann, meistens (nicht bei älteren Tonrad-Hammonds!) ist auf der Vorderseites des Kopfes auch die Fußlage angegeben. Zugriegel sind klein genug, um sie mit einem Finger zu ziehen, im Gegensatz zu Registerzügen an Sakralorgeln, die um einiges massiver gebaut sind. Das absolute Gegenteil eines Zugriegels wären herkömmliche Registerwippen oder -zungen, die nur die Zustände »an« und »aus« kennen. Dummerweise gibt es aber auch noch andere Möglichkeiten, ein Bedienelement für ein in der Lautstärke regelbares Register zu konstruieren - zu Analog-Zeiten waagerecht oder senkrecht angebrachte Schieberegler (Welson Globetrotter), Drehknöpfe (Philicorda?) oder die breitköpfigen Schiebeschalter, wie sie Yamaha von 1959 bis 1982 an Electone-Orgeln verwendete. Allen diesen Reglerarten ist gemeinsam, dass sie eine stufenlose Lautstärkeregelung ermöglichen, während echte Zugriegel eine endliche Zahl von Stufen besitzen (meistens 9 oder 11). Daher sind in diesem Feld die Einträge »nein«, »jein« und »ja« möglich...

Chöre Pedal
Sollte eigentlich besser links von »Zugriegel« stehen, ansonsten siehe »Chöre OM«

Register OM
Gemeint ist die Anzahl der klingenden Register, also alle Einzel-Klangfarben, ob poly- oder monophon, ob regelbar oder nicht, einschließlich Zugriegel und Presets, nicht jedoch Effekt- und Koppelschalter. Bei digitalen Orgeln bezieht sich die Zahl auf die ohne Verwendung externer Speichermedien ab Werk in der Orgel selbst abrufbaren Einzel-Klangfarben. Ein besonderes Problem stellt sich (zumindest bei meiner gegenwärtigen Quellenlage) bei Sakralorgeln, da dort mitunter die Bezeichnungen »Man. I« und »Man. II« verwendet werden und ohne direkten Augenschein der Orgel (also nicht auf kleinformatigen JPGs) nicht feststellbar ist, wie sich diese Nummerierung auf herkömmliche Manualbezeichnungen bezieht.

Register UM
dito

Register Pedal
dito

Rhythmen
Zahl der verschiedenen abrufbaren Schlagzeug-Begleitungsmuster. Bei Orgeln bis in die erste Hälfte der 80er Jahre hinein ist diese noch ziemlich eindeutig, später erscheint sie mir zunehmend schwieriger festzustellen, da zum einen die Rhythmusgeräte zunehmend mit Zufallsvarationsfunktionen ausgestatten werden, zum anderen die Grenzen zwischen Rhythmus-, Akkord-, Bass- und Arpeggiobegleitung zusehens verschwimmen, bis man irgendwann in den 90ern bei Orgeln angekommen ist, die Hunderte von ganz spezifischen Begleit-»Styles«, aber anscheinend keine unabhängig wählbaren reinen Schlagzeugrhythmen mehr besitzen... so kommt es mir zumindest vor, aber andererseits kenne ich mich mit Digitalorgeln ab 1985 viel zu wenig aus... wir werden nicht umhin kommen, für den Aufbau der Datenbank unser Wissen um die Orgeln der verschiedenen technologischen Generationen zu »poolen«!

An dieser Stelle müsste eigentlich ein Block von Feldern über die verschiedenen Typen von Begleitautomatiken kommen; aber da ich zum einen selbst als »Praktiker« mit Begleitautomatiken nie etwas anfangen konnten (schon Klopfgeister gehen mir zumindest heutzutage tendenziell auf die Nerven!) und die Materie andererseits in den letzten 20, 22 Jahren ungemein komplex geworden ist, habe ich mich bislang gescheut, dazu Recherchen anzustellen... wie gesagt, euer Wissen ist gefragt! Wie lässt sich der Merkmalkomplex »Begleitautomatik« heutzutage datenbanktauglich operationalisieren?

Kniehebel
Selbsterklärend...

Da fehlen natürlich noch weitere mit den Beinen oder Füßen bedienbare Spielhilfen, Schalter am Schwellpedal (haben sowohl meine lange verflossene GEM Wizard 327 L als auch meine Electone C-55N), Pistons/Fußschalter, Extra-Schweller... was gibt es sonst noch?

Kanäle
Mono, stereo oder quadro, das ist hier die Frage... nein, ehrlich, ich kenne mich so gut wie gar nicht mit Lautsprechertechnik aus!

Hier wären eine (oder besser mehrere Spalten, die jeweils bool-Werte aufnehmen müssten) Spalten über die verfügbaren Ein- und Ausgänge angebracht...

Verstärkerleistung
Nicht die Gesamt-Leistungsaufnahme der Orgeln, auch nicht der kumulierte Ummmz-Faktor der einzelnen Tröten, sondern die vom (Vor-)Verstärker an die Boxen geschickte Leistung in Watt.

Rotorsystem
Leslie und was es da sonst noch alles gab... korrekter wäre hier »Tremolo« als Feldbezeichung, damit man auch die synthetischen Leslie-Simulationen untergebracht bekommt!

MIDI
Entweder man hat es oder man hat es nicht... aber die technische Realität ist da wohl doch komplexer! Wieder so ein Bereich, wo ich passen muss...

Registerspeicher
Anzahl der intern verfügbaren Speicherplätze für Gesamtregistrierungen (also mindestens alle Klangeinstellungen für OM, UM und Pedal, maximal auch alle Rhythmus- und Begleitautomatikeinstellungen)

Massenspeicher
Alle Band-, Disketten-, CD- oder gar Keramikscheiben-Laufwerke (Dereux!), die entweder fest in die Orgel eingebaut sind oder sich anschließen lassen, ebenso alle einstöpselbaren Cartridges oder Flashkarten mit Klangfarben-, Arrangement- oder Noteninformationen.

Das war es erst einmal... euch fällt sicherlich noch viel mehr ein, was in der Datenbank berücksichtigt werden könnte - ich bin gespannt!

Bis bald in www.khyberspace.de !


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