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kingkong schrieb am 3.1. 2012 um 11:26:34 Uhr über

Hodenkick

Wieso Hodenkick? Den Kick bekomme ich nur, wenn mir ein Mann an den Schwanz, den Arsch oder in den Schritt fasst. Obwohl ich mit einer Frau verheiratet bin, macht mich ein Mann mehr an als eine Frau. Bisher hatte ich fast nur Sex mit Männern; und natürlich mit meiner Frau. Das soll so bleiben. Bin wahrscheinlich Schwul, nicht bisexuell. Mit 60 will man aber die Ehe nicht mehr aufgeben, auch weil wir zwei erwachsene Töchter haben und uns gut verstehen. Meine Frau kennt mein Problem und toleriert es. Das ist gut so. Nur die Ältere meiner Töchter kennt meine Geschichte. Meiner jüngeren Tochter kann ich meine Situation nicht erklären. Sie würde es nicht akzeptieren. Zumal ihr Freund ausgesprochen homophob ist. Scheiß Situation - oder? Eher nicht, warum muss ich mich vor meinen Kindern rechtfertigen. Ohne mich wären sie nicht auf der Welt. Und ich muss mein Leben leben, wie es ist. Man hat nur dieses eine. Aus seiner Haut kann man nicht raus. Es ist keine Krankheit, schwul zu sein. Wenn ich als pubertierender Junge gewusst hätte, dass ich ein Leben lang mit Männern heimlich Sex haben werde, dann hätte ich mich für nicht normal empfunden. Immer hatte ich wegen meiner Neigung Angst. Unter den Bedingungen in meinem Elternhaus konnte ich nicht offenbaren, wie ich fühle. Dann die Verhältnisse in der DDR, sie waren prüde und verlogen. Ich wusste nicht einmal, dass ich schwul bin. Ich dachte, ich sei krank. Erstmals habe ich mit einem Klassenkameraden unter der Dusche gewichst. Dieses Erlebnis vergesse ich nie. Dann, einmal nachts, kam mein Bruder zu mir ins Bett und hat es mit mir getrieben. Er will davon heute nichts mehr wissen, als hätte es nie statt gefunden. Mir hat es Spaß gemacht, nur meine Unruhe, meine Angst, haben mich verunsichert. Meine Mutter sagte, als etwa 16 war, ich solle nicht mit fremden Männern mitgehen und auf mich aufpassen. Warum sie das sagte, wusste ich zu diesem Zeitpunkt nicht. Ihr war offenbar klar, was mit mir los war. Sehr viele Jahre später fragte ich sie, warum sie sich hat scheiden lassen von meinem Vater. Da war ich bereits Mitte dreißig. Der Scheidungsgrund bestand darin, dass sie in einer Jacke meines Vaters einen Brief von einem seiner Verehrer gefunden hatte. Nachdem sie ihn zur Rede stellte, kam heraus, dass er im Krieg Sex mit Offizieren hatte und nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft weiterhin diese Kontakte suchte. Er war so wie ich. Nur ich wusste das nicht und diese, meine Mutter, hatte mir das immer verschwiegen. Wenn ich überhaupt aufgeklärt worden wäre, hätte ich erfahren können, dass es nicht nur Liebe zwischen Mann und Frau gibt. Dass es Liebe zwischen Männern und Männern und Frauen und Frauen gibt, hat mir keiner gesagt und ich war sehr naiv erzogen worden. Immer behütet und in Unwissenheit gehalten. Ich bin immer noch sehr verletzt. Meine Beziehung zu meiner Mutter hat darunter gelitten. Und zu meinem Vater hatte ich nie Kontakt. Auch das lag an ihr. Heute weiß ich, dass ich keine Ausnahme darstelle. Regelmäßig gehe ich in eine Gaysauna. Die können sich dort nur über Wasser halten, weil nicht nur Schwuppen kommen, sondern vor allem verheiratete Männer.


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