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Das Gift schrieb am 1.10. 2004 um 23:13:28 Uhr über

Kriegsberichterstattung

West-Sahara liegt hinter uns. Zusammen mit mehr als 600 bewaffneten Männern nebst Frauen sitzen wir auf der Zchtransamericanas-Fähre. Sie besteht aus ein paar tausend Metallfässern aus der Vorzeit und ein paar Millionen Brettern. Darauf beherbergen sich in großen Zeltquartieren die Reisenden. Es ist eine gute Einnahmequelle: Heiko, der als einziger von uns außerhalb der Kapseln gelebt hat, konnte den Motor wieder in Gang bringen, indem er eine zusätzliche Viskulärbatterie installierte. Seit dem Einschlag von InqBZ-78 ist Elektronik sinnlos geworden, aber Heiko's Menschenvater konnte ihm etwas beibringen, das er Mechanik nennt und das sich erheblich von unseren Thompson-Impulsgewehrspulen unterscheidet. Sei's drum, wir müssen noch 18000 Kilometer überwinden und hinter uns kreisen bereits die Wassersatelliten der Belizes. Die Einarmigen sagten uns in Unanstandigskaja Assoziationa, dass dies nur Maschinen seien, in denen belizische Sturmtruppen hausten. Unfassbar, wie leicht diese Mutanten zu irritieren sind. Heiko ruft mich heran, Schwörer sonnt sich derweil auf dem Oberdeck, während das elende Geplärr der zahlungskräftigen Aussätzigen am Heck immer lauter über das Meer strahlt. Am Horizont erscheinen durch den morgendlichen Nebel ein paar erste Wohnschiffe, dann etliche schwimmende Inseln auf Fässern. Ein Feuer auf einer ehemaligen Bohrinsel sagt uns an, dass wir Liamara gefunden haben, ein Inselstaat aus Tankern, Trägern und Bohrinseln, die über Fassfloße verbunden sind. Heiko deutet an, die Wachslichter zu löschen und die Fahne der Abstrusen zu hissen. Zu dieser Zeit war Liamara seit jeher die Vorhölle, falls der Tod gnädig sein sollte. Wenn dem so war, so war Liamara die ärgere Pein. Als wir zwischen zwei sich bis zum Mond emporragende Tankerwracks durchfahren, nähert sich uns ein kleines Motorfloß, es muss aus Plastik sein, enorm wertvoll, wir sind sprachlos. Heiko deutet mit gewohnten Gesten an, dass er jetzt zu sprechen gedenkt, als das Boot anlegt und ehe wir irgendetwas erwidern können, ist unser Floß inmitten des nachtstürmenden Atlantiks von belizen Sturmtruppen eingenommen. Ich möchte an dieser Stelle nicht darauf eingehen, welche Gesichtsausdrücke auf den einzelnen mauretischen Gesichtern Afrikas liegen, als die Belizes sie ins Meer werfen. Wer nicht freiwillig springt, wird mit einem Schuß in die Waden zum Springen gebracht. Wir haben Glück. Heiko, Schwörer, Ingolph, Erik, Ingolph und ich sind eingegelbt. Das hat uns das Leben gerettet. »Sie sind Gefangene des Kaiserreichs Liamara! Fügen Sie sich still hier nun! Abführen!!« ist das letzte, was ich höre, bevor mir Oberst Ashleiz höchst persönlich den Elektroschocker anlegt ...



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