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tullipan schrieb am 19.6. 2007 um 02:51:54 Uhr über

LTI

LTI ...erstmal gibt der autor hier noch einmal bekannt, daß sämtliche seiner äußerungen und handlungen außerhalb seines intimen lebensbereiches bloß dazu dienen, die figur tullipan in das leben zu rufen
In den 80`er Jahren des vorigen Jahrtausends wurde in Österreich die Möglichkeit geschaffen, innerhalb des verplichtenden Militärdienstes sogenannten Zivildienst abzuleisten. Es war damals eine Neuerung und wurde nicht so einfach gewährt, sondern DER jeweilige Staatsdienspflichtige mußte zur Gewisssensprüfung, so hieß das damals, vor einer Komission, einer Gruppe von Leuten aus bestimmten Bereichen wie Sozialarbeit, Bundesheer, ... die anderen Bereiche kann ich mich nicht mehr erinnern. Die oberste Entscheidungsgewalt war aber in einer Richterperson. Ob auch Frauen in dergleichen Komissionen vertreten waren weiß ich nicht. Die Gewissensprüfung ist auch schon längst abgeschafft worden und existiert in dieser Form in Österreich nicht mehr.
Derjenige, der vor der Komission sozusagen antreten mußte um sich für seinen Ausstieg aus dem militärischen Apparat zu rechtfertigen, konnte zur Unterstützung mit einer oder in besonderen Fällen mehreren Begleitpersonen erscheinen und sich auch durch die Begleitpersonen vollkommen vertreten lassen.
Tullipan ging nun mit seinem guten Freund zur Gewissensprüfung um ihm zur Seite zu stehen. Weil der gute Freund, Schütz sein Familienname, war ein netter Mensch, aber ein wenig ungeschickt im Reden, wenn es darum geht, präzise zu formulieren, schlagfertig antworten zu können usw usf
Aber sonst war er ein prima Kerl und nicht so einer der Freunde der Faust, und eventuell eine Spur zu ehrlich für die Frauenwelt.
Nun gut, der Tullipan dachte sich, wenn einer zum Zivildienst soll, dann er.
Und beide bereiteten sich auch gut vor, denn es sollte auch durchgehen. Einige Späße konnte sich der Tullipan nicht versagen, aber da alles zu erzählen wäre doch ein wenig zu viel ;o) Es ist ja alles gutgegangen...für den Tullipan und den Schütz jedenfalls.
Auf jeden Fall, es gab auch viel Material, um sich vorzubereiten und zum Lernen, wer es wollte. Von Friedenswerkstätten, Erfahrungsberichte gute und schlechter Erfahrungen mit diesen Komissionen. Denn die Entscheidung zum Zivildienst anstelle des Militärdienstes zu gehen konnte auch von der Komission abgelehnt werden. ZU dieser Zeit, es war in LInz, war aber ein Richter Vorsitzender einer solchen Komission, ein Richter der seine eigene persönliche Entscheidung schon getroffen hatte, denn er gab zu allen Gewissensprüflingen sein Ja-Wort.Das wußten aber die beiden, der tullipan und der Schütz noch nicht also strengten sie sich gehörig an, wegen dieser Fangfragen von wegen > wie stellen sie sich gewaltlose Landesverteidigung vor< zum Beispiel und da gab es ganz gefinkelte Sachen.
Also der Tullipan sagte zum Schütz, laß einfach mich hauptsächlich reden und wenn ich dir das Zeichen gebe sag überhaupt nichts, dann bin ich dran.
Weil du bist ungeschickt im argumentieren, das ist alles und es bedeutet nichts, aber die können dir daraus einen Strick drehen. Und möchtest du zum Bundesheer? Nein, sagte der Schütz, und damit war alles klar.
Und ein kleines Extra hatte der Tullipan für sich selbst entdeckt, und er hoffte so, daß auch eine Möglichkeit kommen würde, es anzuwenden. Denn Frieden war für ihn ein gewichtiges Wort, eine wertvolle Sache, ein Ziel kurz gesagt.
Und er wollte sich unbedingt durchsetzen mit seinen eigenen Mitteln.
Die Frage kam auch, auf die er gelauert hatte, eine der sogenannten Standartfragen weil immer wieder vorgebracht.
Wie war nun die Situation, der Richter hatte schon einige Male gelacht und sich merkbar gefreut, die jenigen welche eher die militärische Seite vertraten waren schon ein paarmal regelrecht überrumpelt worden und mußten immer öfter ihre Unterlagen einsehen und bekamen auch schon leichte Ermüdungserscheinungen , von Tullipan als Zeichen von Erfolglosigkeit interpretiert.
Und dann die Frage, am Tullipan vorbeisehend an den Schütz direkt gerichtet, und nach den ersten drei vier Worten konnte tullipan schon den Text für sich in Gedanken vorsagen.
Also, Herr Schütz, schön und gut, aber angenommen, sie gehen mit ihrer Freundin, sie haben doch eine Freundin??, also sie gehen mit ihrer Freundin nachts im Park spazieren, Hand in Hand, ist doch schön romantisch, so ein Spaziergang im Park, und angenommen da kommt eine Gruppe Leute, sagen wir mal Türken, nur so angenommen, und die haben ein Messer und wollen ihre Freundin vergewaltigen.
Na, wie stellen sie sich da eine gewaltlose Lösung vor.
Sie wollen doch nicht, daß ihre Freundin einfach vergewaltigt wird und sie täten sie doch verteidigen, oder?
Tullipan gab das Zeichen und Schütz, der schon losreden wollte, lehnte sich wieder zurück.
Moment, sagte der Tullipan. Wir wollen doch nicht am Thema vorbeireden. Immerhin geht es hier um militärische Kriegsführung und nicht um eine private Auseinanderstzung in irgendeinem Park. Und moderne, und ganz genüßlich betonte tullipan das »moderne«, moderne Kriege werden doch nicht dazu geführt, um Frauen zu vergewaltigen.Oder doch?.
Demjenigen, der diese Frage gestellt hatte, Igelfrisur, gedrungene Statur, alkoholisch rotgefärbtes Gesicht, nickte mit dem Kopf nach unten und blieb so. die anderen sahen alle auf tullipan als warteten sie auf etwas. Tullipan wartete. Er wartete lange, wahrscheinlich waren es eine halbe Minute und nicht mehr, aber es war eine sehr lange Zeit. Und es kam nichts. Bis es Tullipan genügte und er sagte, also, zur nächsten Frage bitte.
Übrigens, Schütz machte seinen Zivildienst bei der Feuerwehr.
Danke wer diese lange Geschichte bis zum Ende gelesen hat.




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