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Armin Kron schrieb am 9.5. 2008 um 05:12:34 Uhr über

Manuela

1958ER KIFF
Robert Pilchowskis weltberühmte Titelheldin Manuela, hin ind her gerissen zwischen ihrem Hobby, dem Qualmen von Joints (1958) und der leidenschaftlichen Liebe von Robert de Curzon, der eigens aus Brasilien angereist ist, um ihr das legendäre Gemälde eines geheimnisvollen Malers als Liebesgabe darzubringen, während ihre Nichte, das Käthele, derweilen in Mainz das ZDF gründet!

STRASSENFEGER
Und Manuelas Mutter kann sich nicht zwischen der Liebe zu ihr und zu ihrem Geliebten (wiederum Robert de Curzon entscheiden. Schließlich werden die beiden Bücher von Manuela und ihrem Geliebten, den sie ihrer Mutter dann doch ausspannte, zusammengelegt und die beiden heiraten - doch dann geschieht plötzlich ein Mord!

MYSTERIUM UND MELANCHOLIE SEINER SPRACHE
Aus jeder Zeile dieses weltbewegenden Romans spricht die Welterfahrenheit Robert Pilchowskis, der Tee- und Gummipflanzer in Java war und die Schauplätze, über die er schrieb, aus eigener Anschauung kannte. Die einsame Seele Manuelas, die abends im Dämmerlicht verlassen durch die Jalousielamellen über die Pflanzungen ihres unschuldig im Gefängnis sitzenden Mannes blickt, ist so eindringlich geschildert, die dampfende Atmosphäre des Dschungels Neu Guineas so plastisch dargelegt, dass der Leser von nahezu halluzinatorischen Imaginationen während der Lektüre des Werkes umfangen wird wie in einem kubistischen psychoanalytischen Spiegelsaal oder umflort wird von inneren optischen Schauern in einem Kaleidoskop voller metahumaner Desintegrationen.

PANIKVERKÄUFE
Von solchen ans Wahnhafte grenzenden Empfindungen wurden seinerzeit auch Zero Zoxx und Theo Bleser erfasst. Ersterer legte eine ganze literarische Zündschnur von Pilchowskis Manuela-Roman zu den alarmierenden neuzeitlichen Schreckensphänomenen wie Tschernobyl oder Nine Eleven, - der zweite, Theo Bleser, wurde durch die Schilderungen der Jalousie-Szenen zu immer neuen Bilder-Varianten, des Typs »Mensch hinter Jalousie« angetrieben, so wie wir sie auch auf dem von Bleser gestalteten Titelbild der Heyne-Ausgabe von Manuela sehen.

ENDZEITPHÄNOMENE
Und wir finden die Jalousieszene jäh verwandelt selbst noch auf Blesers Kinoplakat zu dem obskuren Kinofilm »An einem heißen Nachmittag«, in dem einst (ist es nach all dem noch verwunderlich?) das merkwürdige Schauspielergespann Catherine Deneuve und Pierre Brice zusammenfand, gar elump war der Pluckerwank.


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