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Stille ist es in den Dünen,
Als der Wassermann sich schmückt.
Schmückt sich, um an Land zu gehen,
Denn ein Kind hat ihn berückt.
Sah sie schon vor vielen Jahren,
Wie sie Muscheln sucht am Strand.
Schwor, sie irgendwann zu haben,
Zu entführen in sein Land.
Seetang glänzt ein seinen Haaren,
Schnecken schmücken seine Haut,
So entsteht er aus den Fluten,
Sich zu holen seine Braut.
Und er findet sie am Strande,
Barfuß geht sie durch den Sand.
Schon umfängt sie Meeres König
Zu erzwingen ihre Hand.
"Als ich Dich vor vielen Monden,
hab, Du Schönste, hier gesehn,
Wollte ich zur Braut Dich freien.
Kind, Du mußt nun mit mir gehn!"
"Lieber sterb ich in den Fluten
Hier an meinem Heimatstrand,
Ehe ich Dir, König, folge,
In Dein finstres, feuchtes Land!"
"Nur dem Meer sollst Du gehören!
Wirst Du heute Nacht nicht mein,
Soll das Meer Dein Grab gleich werden,
Sollst der Wellen Braut Du sein!"
"Finstrer Herrscher, hör mein Flehen,
Zieh mich nicht mit in die See!
Will mein Leben nicht beschließen
Wie die schöne Lilofee!"
Als das tapfre, schöne Mädchen
Ach, so bitter weint und klagt,
Wird der Wassermann besänftigt.
So läßt er sie los und sagt:
"Wenn Dein Herz will so erkalten,
Gut, so lasse ich Dich ziehn.
Doch das Meer wird Dich behalten.
Niemals wirst Du ihm entfliehn".
Und so hat der Meereskönig
Seinen Richterspruch gefällt.
Langsam geht sie Sonne unter
Über dieser stillen Welt.
Dunkel wird es in den Dünen
Eine Möwe aber zieht
Ruhlos ihre weiten Kreise
Und sie singt ein Klagelied.
Stille ist es in den Dünen,
Nur das Lied der Möwe klingt,
Die vom Abschied und von Tränen
Und vom Meereskönig singt.
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