»Afrika, Asien, Lateinamerika – kaum ein Entwicklungsland, das nicht vertreten wäre. Sie stehen kurz vor dem Abschluss ihrer dreijährigen Ausbildung. Der Afrikaner desinfiziert penibel, Finger für Finger, seine tiefschwarzen Hände und streift sich sterile weiße Latexhandschuhe über. Angeleitet von Pflegedozentin Monika wird an einer weissen Puppe die professionelle Wundversorgung geübt. «Heime für alte Menschen gibt es bei uns nicht», sagen der Mann aus Gambia und die Frau aus Kenia unisono. Die Afrikanerin lebte mit ihrer 90-jährigen Großmutter in der Familie. Die eigenen Eltern zuhause werden selbstverständlich von ihren Geschwistern versorgt. Ihre Ausbildungsstelle ist eine Reha-Klinik in Bad Krozingen. «Es macht Spaß, und ich lerne so viel», schwärmt sie. Sie mag nicht ausschließen, dass sie eines Tages in Kenia einbringen wird, was sie hier in Deutschland lernt. Vorerst sichert ihr ein Visum den Aufenthalt in Freiburg.«
www.badische-zeitung.de/freiburg/afrikaner-lindern-deutsche-pflegenot-erfahrungen-der-marta-belstler-schule--80684677.html
Man sagt, aus der Puppe würde ein Schmetterling, doch die Metamorphose sieht anders aus.
Die Fachkräfte aus Afrika lernen an aufgebahrten weissen lebensgrossen Plastikpuppen, dass man seine eigenen Eltern, so sie alt und gebrechlich sind, in Anstalten zur täglichen Desinfizierung abgibt, bis sie tot sind. Wie wird der Ekel gross sein, wenn ganz Afrika von den Sitten und Gebräuchen Europas erfährt.
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