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wahinahina schrieb am 30.6. 2006 um 21:47:15 Uhr über

Seestachelbeere

Sand beißen, verändert sich die alte Speicherstadt nur langsam. Bewacht durch den Zollzaun des Freihafens lag das historische Viertel lange in einem Dornröschenschlaf - von den Hamburgern heiß geliebt und gegen Spekulanten verteidigt, aber selten besucht.

WO DER BALL ROLLT
Während der Fußball- WM schaut die ganze Welt auf Deutschland - und die Deutschen lernen ihre Heimat von neuen Seiten kennen. SPIEGEL ONLINE porträtiert in einer Serie die zwölf Städte, in denen der Ball rollt. Jeder Metropole widmen sich eine Reportage und ein Service- Text mit praktischen Informationen.
Erst Mitte der Neunziger durfte eine Werbeagentur als erstes hafenfremdes Unternehmen in eigens umgebaute Kontore ziehen. Viele Kreative folgten in das urige Viertel mit dem maritimen Flair und der günstigen innenstadtnahen Lage. Endgültig erweckt wurden Kehrwieder, Brook und Pickhuben, als 2003 die Zollgrenze über die Elbe verschoben wurde, und die Stadtväter die historischen Bauten zum Portal für die Hafencity erhoben. Cafés und Suppenküchen in ehemaligen Zoll- und Toilettenhäuschen versorgen seitdem Büro- und Bauarbeiter, mit Theatern und Museen zog auch das kulturelle Leben ein.

In der Kaffeerösterei prustet die Espresso-Maschine hinter der Theke, gegenüber rotieren die Bohnen in der heißen Trommel. Regelmäßig zieht Wessel-Ellermann Proben und prüft Farbe und Geruch. Ein Röster hat es im Bauch, das Gefühl, wann eine Kaffeesorte ihr schönstes Aroma entfaltet. Und er röstet mit den Ohren: Beim Erhitzen knacken die Bohnen wie Popkorn, nur höher, dezenter - beim »First crack« beginnt das Aroma, sich zu entwickeln. Der »Second Crack« ist Einstellungssache: Ein Espresso sollte ihn erleben, eine kräftige Robusta-Röstung auch. Ein feiner Arabica dagegen sollte genau getimt nach ungefähr 17 bis 20 Minuten schon vor dem ersten Knack durch die Schütte in das Abkühlgitter rutschen.

Teuerster Kaffee der Welt

»Früher gab es in jedem Stadtviertel einen Röster«, erzählt Wessel-Ellermann, »so selbstverständlich wie zum Bäcker ging man zum Röster um die EckeDer Preiskrieg der großen Kaffeeröster à la Tchibo und Eduscho, der in den Siebzigern begann, ließ von den rund 2000 deutschen Röstereien der Fünfziger nur 350 übrig. »Qualitativ und preislich befindet sich Kaffee in Deutschland inzwischen auf einem Tiefpunkt«, meinen die beiden Hamburger Röster, deren Vätern ebenfalls Rohkaffeehändler waren und die wissen, wie Kaffee wirklich schmeckt: In seiner Zeit als Spezialitätenkaffeehändler spürte Drews eine Sorte auf, die heute mit 150 Euro pro Pfund die teuerste der Welt ist: Kopi Sulawesi-Toraja Tongkonan Gunang Sesean aus Indonesien - der auch in der Speicherstadt verkostet werden kann.

Im Speicherstadtmuseum am St. Annenufer dürfen Kaffeefans regelmäßig schlürfen, spucken und genießen und bei Thimo Drews lernen, was Fülle, Aroma, Körper und Säure bedeutet. Nach wie vor ist Kaffee das Lieblingsgetränk der Deutschen: 144 Liter pro Jahr schlürft der Durchschnittsdeutsche und somit wesentlich mehr als Bier. Seitdem die tintenschwarze Koffeinbrühe nicht mehr nur Alltagskultur ist, sondern auch zum Lifestyle-Erlebnis stilisiert wurde, wird in Internet-Foren und im Freun


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