Titanen

Sie mussten immerzu kämpfen und Kriege führen, denn ihre Bestimmung war ihnen durch die Kraft und Größe unbarmherzig vorgegeben. Manchmal, in Gesprächen während Friedenszeiten am Feuerplatz in ihrem Lager, wünschten sie sich, klitzekleine und völlig unbedeutende Hutzelmännchen zu sein.

Eines Tages kam eine Gute Fee in ihr Lager und gestand jedem von ihnen einen Wunsch zu. Der erste wünschte sich unbesiegbar zu sein. Der zweite wünschte sich einen angenehmen Tod. Der dritte entschied sich für ein Leben in einer fernen Zukunft, in der es keine Kriege mehr geben würde. Erst der vierte überwand seine Bedenken und wünschte sich, ein Hutzelmännchen zu werden.

Nachdem die alle Wünsche mit einem magischen Kreiseln ihres Zauberstabes auf einen Schlag erfüllt hatte, war der vierte Titan winzig klein geworden, der dritte entschwunden in der Zeit, der zweite erlag augenblicklich einem Mega-Orgasmus beim Anblick einer Blüte eines nahe stehenden Kirschbaums und der erste wurde unbesiegbar.

Das Hutzelmännchen hatte nun Mitleid mit dem ersten, denn er war der letzte Titan und seine Unbesiegbarkeit war ein sinnlos verschwendeter Wunsch.

Die Moral? Wünsche dir nichts von einer Guten Fee, bevor nicht wenigstens ein anderer deiner Art seinen Wunsch ausgesprochen hat.