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mcnep schrieb am 30.12. 2002 um 23:31:12 Uhr über

Trüffel

Das teuerste Abendessen, das ich in meinem ganzen Leben gegessen habe, haben Konrad und ich anläßlich unserer baumwollenen Verpartnerung (ja, das klingt doof: einjähriges halt) im örtlichen Dreisternerestaurant serviert bekommen. Ich hatte leider etwas Pech, das Menu–Motto an diesem Tag lautete 'Hommage au Hommard et dingsbums', wobei Hommard Hummer bedeutet und Dingsbums für eine mir entfallene Champagnerfirma steht. Fünf Gänge Hummer, immer gekoppelt mit einem anderen Blubberwasser. Zu allem Unglück begann die Sache auch noch mit einem ganzen ausgelösten Babyhummer, der genauso aussah, wie der Avon–Seifenhummer, der jahrelang unser Badezimmer zierte (doch doch, wir benutzen Seife, aber diese sah nett aus, roch aber nach Jungmädchenerdbeeren), ein wenig aber auch an fundamentalistische ProLeben-Seiten gemahnte. Und nachher immer wieder Hummer, je satter ich wurde, desto schwerer fiel es mir, die zum Teil doch sehr meerig–gnurpseligen Stücke herunterzubringen. Zum Glück waren die Portionen zwar teuer, aber sehr klein. Der einzige Lichtblick war das Dessert, ein Souffle aus weißen Trüffeln (auf der Karte hieß es natürlich so lang wie Oriane de Guermantes mit vollem Namen, und noch zwei Zeilen mehr), das war wirklich smakkelijk. Ulkig auch, wie es nach dem Anstechen mit dem Löffel mit einem von ungefähr an Poppysmata erinnernden Laut in sich zusammenfiel. Wenn wir das nächste Mal auf dicke Hose machen, weiß ich, was ich kriege: einmal Pommes des terres avec Sauce du Mayonne und ein Trüffelsouffle.


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