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Roknorg schrieb am 13.8. 2014 um 14:52:56 Uhr über

Umpf

Hoffmann: Joseph H., Maler, geb. am 28. October 1764 zu Köln, gest. daselbst am 6. März 1812, Sohn des Malers Joh. Valent. H. aus Mainz, der bei der Kölner Malerzunft das Meisterrecht erlangt hatte und sich frühzeitig der Beihülfe seines Sohnes, an dem er gute Anlagen zum Künstler wahrnahm, bediente. Ziemlich spät erst schickte der Vater denselben zur höheren Ausbildung auf die Düsseldorfer Malerakademie, wo er 2 Jahre unter der Leitung des Directors Krahe und des Professors Langer zubrachte und sich hauptsächlich auf das Decorationsfach verlegte, worin er einen der jährlich ausgestellten Preise errang. Aber erst nach seiner Rückkehr trat in Köln sein Talent entschieden hervor. Vor allem suchte er jetzt seinen Geist mit gründlichen, den künstlerischen Geschmack bildenden Kenntnissen zu bereichern; Mythologie, Dichtkunst und Geschichte waren die Quellen, woraus er schöpfte. In der Zeichnung bemühte er sich um strenge Schönheit der Formen und suchte sich eine zweckmäßige Anordnung in historischen Darstellungen anzueignen. In dieser Gattung zeigte er sich zuerst in den Jahren 1793–1794 durch die Plafondmalereien im Chor der ehemaligen Abtei-, nunmehrigen Pfarrkirche St. Martin vor dem Publikum. Wohlthätig wirkte auf die Läuterung seines Geschmacks auch eine Reise nach Paris, die er 1797 ausführte. Im J. 1800 begann sein Ruhm sich weithin auszubreiten, nachdem er als Mitbewerber um die von Goethe in Weimar ausgesetzten Preise aufgetreten war. Aus den beiden zur Wahl überlassenen Gegenständen wählte er die Tödtung des Königs Rhesus und seiner Gefährten und den Raub seiner Rosse durch Ulysses und Diomedes. Er und Professor August Nahl in Cassel, der sich für die andere Aufgabe entschieden hatte, theilten den Preis, indem Beider Leistungen als ausgezeichnet anerkannt wurden. Die ersten Künstler Deutschlands waren an dem Wettkampfe betheiligt gewesen. Bei der Preisausstellung von 1801 fiel Hoffmann’s Wahl auf die Darstellung, wie Achill am Hofe des Königs Lykomedes, in Weiberkleider versteckt, von Ulysses und Diomedes erkannt wird. 23 Künstler erschienen als Bewerber um den SiegH. und Nahl hatten abermals den Preis zu theilen. Goethe (Jen. Lit. Zeitg., 1802) schildert die Arbeit Hoffmann’s als ein Meisterwerk sowohl hinsichtlich der Composition wie des Ausdrucks und des effectvollen Helldunkels. Für 1804 lautete die Aufgabe: Das Menschengeschlecht vom Elemente des Wassers bedrängt. Keine der Einsendungen erhielt den Preis, aber Hoffmann’s Darstellung einer Ueberschwemmung fand eine auszeichnende Erwähnung. 1805 war es den Concurrenten um den Preis freigestellt, eine der sogenannten 12 Thaten des Herkules zu verbildlichen. H. blieb unter 16 der einzige Sieger und empfing den Preis von 60 Ducaten. Er hatte Herkules, wie er die Ställe des Augias reinigt, gewähltohne Zweifel eine der schwierigsten Aufgaben, wenn sie mit Würde aufgefaßt werden soll. Goethes urtheilte, daß diese Leistung Hoffmann’s selbst Rubens würde Ehre gemacht haben, und auf seine Empfehlung erhielt H. den Auftrag, in einem der Säle des Weimarer Schlosses ein Plafondgemälde auszuführen: die von tanzenden Nymphen und ihrem Jagdgefolge umgebene Diana. Die in Oel gemalte Skizze dazu besitzt das städtische Museum zu Köln. Auch als Mensch besaß H. die trefflichsten Eigenschaften und sein Tod erregte die allgemeine Theilnahme in seiner Vaterstadt. Wallraf hielt bei der Leichenbestattung eine Rede voll Kraft und Gefühl über den Werth des Verstorbenen und ehrte ihn durch ein sinnvolles Gedicht. Unbillig wäre es, hier nicht des großen Verdienstes zu erwähnen, welches sich der edle Wallraf um H. erworben hat. Sein dichterischer, vielseitig reichbewanderter Geist wirkte mächtig anregend und nährend auf den jüngern Künstler, und namentlich mag zu dem sieghaften Erscheinen Hoffmann’s bei den Weimarischen Preisbewerbungen Wallraf’s Einfluß nicht unwesentlich beigetragen haben. Einiges ist nach H. in Kupfer gestochen worden, darunter 8 Blättchen zu Wallraf’s Biographie der Agrippina, der Gründerin Kölns. Auch lieferte er die Zeichnung für ein Blatt zu dem Boisserée’schen Prachtwerke über den Kölner Dom.


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