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E256 Sagesätze schrieb am 18.6. 2003 um 19:59:00 Uhr über

frostfläche


ebene der verzweiflung.
ein chiffre für ein ziemlich übles bordell.

was mir neulich an celan aufgefallen ist: die gedichte sind etwas organisches, seltsam lebendes. sie bedrücken nicht durch sinn und ausdruck, auch nicht durch länge, auch nicht durch syntax oder wortgewaltigkeit.

sie haben keinen bezug, aber dennoch sind sie seltsam lebendig und organisch, auch wenn man das gerne von lyrik sagt und eine klischeevorstellung ist. alle celangedichte sind ein hinweis auf das leben, auf eine den gedichten immanente, große kraft, über die ich lieber nicht spekulieren wollte.

man sollte sich lyrik nicht durch die begrifflichkeit des wortes, des stilmittels, der analyse verderben. lyrik ist - zumindestens für mich- ein begehbarer leerraum für das subjekt.

frostfläche.
weite, erodierende fläche, die sich langsam neigt und über die wind weht, weil wind halt eben weht. die erde dreht sich, und so weht nicht im prinzip der wind, sondern er steht, und die erde dreht sich unter den luftmassen, aber das ist ansichtssache. nicht rot-graue tatsachen erfordern das alltägliche, sondern die gewissheit, dass man die falsche person liebt und einen die falsche person liebt.

auch ein wortspiel, aber ein unerträgliches. dann lieber celan. hinein in wälder. kryptischer bäume. mit konkretem schmuck. der sehr leicht zerspringt, und etwas spiegelt sich in den gefallenen splittern.


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