„Sehr geehrte Herren!
Ich danke Ihnen für die Aufforderung, an dem Wettbewerb für das Geschäfts- und Wohnzentrum in Stieghorst, Bielefeld, teilzunehmen.
Die Siedlung Stieghorst ist eine Ansammlung von Wohnmöglichkeiten. Dieses Angebot der Möglichkeiten soll den Eindruck erwecken, die Mieter könnten sich für etwas entscheiden, das ihren tatsächlichen Bedürfnissen entspricht. Auf diese Weise wird der Zwang, das Angebotene akzeptieren zu müssen, verschleiert. (...) Jede Investition, die über die minimale Befriedigung der tatsächlichen Bedürfnisse hinausgeht, dient nur dazu vorzutäuschen, diese seien restlos erfüllt. Deshalb soll in Stieghorst für einen Brunnen oder eine Plastik 38.000 DM investiert werden. (...) Sie soll weismachen, diese Karnickelställe hätten alle Bedürfnisse erfüllt, und man könne sich nun das Schöne leisten. Kunst soll für die Slums der Zukunft werben. Die Auslober selbst wissen offenbar von den Unzulänglichkeit ihres Projektes, wenn sie meinen, den Platz durch künstlerische Gestaltung ‚steigern‘ zu müssen. (...) Ich lehne die Mitarbeit unter diesen Umständen ab und schicke Ihnen beiliegend die Unterlagen zurück.“
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