Was hilft alles WOLLEN, wenn man nicht KANN?
WOLLEN - so sagt das Herkunftswörterbuch, kommt von WÄHLEN. Von tausendmal Essenwollen/wählen wird man nicht satt, aber von einmal Essenwollen+Essen.
Pädagogische Strategien wie »Du musst NUR wollen!« werden so als kontraproduktiv entlarvt. Man muss nur mal zusehen, wie eine Mama mit einem Kind, das nur will, im Kaufhaus unterwegs ist: »Mama, ich will dies, Mama, ich will das, Mama, ich will, ich will, ich will! Ich will aber!« Welch pädagogischer Erfolg der sog. WILLENSERZIEHUNG!
Wenn man nur genau beobachtet, ist gut zu erkennen, wie häufig bei dem so gelernten Gebrauch des Willens das genaue Gegenteil des Gewollten geschieht. ÉMILE COUÉ(1857-1926) machte darauf aufmerksam: »Sätze, die mit ´Ich will´ beginnen, enden meist mit Ích kann aber nicht´«.
Und das sagte Coué nicht einfach so. Er war im Problemelösen durch bewusste Autosuggestion dermaßen erfolgreich, dass ihn jährlich mehrere zehntausend Hilfesuchende mit größten Problemen aus aller Welt aufsuchten. Und da aus seinen unentgeltlichen öffentlichen Sitzungen keine Misserfolge bekannt wurden sondern nur die erstaunlichsten Erfolge, wurde der Zustrom immer größer. Der erste Satz in Coués kleinem, in über 20 Sprachen übersetzem Buch, lautet: »Nicht der Wille ist der Antrieb unseres Handelns sondern die VORSTELLUNGSKRAFT.« Das habe ich nun schon über 35 Jahre erforscht und nachgeprüft, vor allem in der neuen Ich-kann-Schule, und ich kann bestätigen, dass auf einfachste Weise die tiefsten Erfolge möglich sind, wenn man so genau und sorgfältig mit den geistigen und seelischen Kräften im Menschen umgeht wie Coué.
Ich schhließe mit einem Satz Coués: »Da pochen wir nun stolz auf unseren freien Willen und glauben, Handlungsfreiheit zu haben in allem, was wir tun, und sind in Wirklichkeit nur klägliche Marionetten in der Hand unserer Vorstellungskraft. Wir hören erst auf, Marionetten zu sein, wenn wir gelernt haben, unsere Vorstellungskraft zu meistern.«
Ich grüße freundlich.
Franz Josef Neffe
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