in Wiesbaden stapfte ich ganz langsam und tapfer die Knausstraße nach oben, das ist ein sehr schmaler weg, teils mit Treppen, er führt ziemlich steil nach oben, quert die Riederbergstraße und mündet dann in die Phillipsbergstraße von der man schon eine sehr gute Aussicht auf die Stadt hat. Der letzte Anstieg zur Phillipsbergstraße sind zwei breite Treppen von einem Podest unterbrochen. Ich laufe also gerade auf diese Treppenstufen zu, als ich im Augenwinkel oben in Höhe der Treppenmündung zwei Pimpfe die wohl gerade von der Schule zurückkommen bemerke, gleichzeitig höre ich wie sie sich voneinander verabschieden, weil wohl der Weg des einen die Treppe hinunter führt während der andere weiter auf der Phillipsberger läuft, Ich etwa sieben acht Meter weg, aber sehr langsam aufsteigend, ich merke ein Zögern in ihrem Abschiednehmen, ginge der eine der kleinen Jungs nun einfach weiter, wäre der andere quasi alleine dem die Treppe hochkommenden Monster ausgesetzt für einen kurzen Augenblick, allerdings könnte man bei der augenblicklichen Nähe immer noch leicht um Hilfe rufen, aber der Sichtkontakt der beiden wäre nicht mehr gegeben, ich bin noch fünf Meter weg, steige ganz langsam hoch, der Junge der weiter die Straße langlaufen wollte, nachdem sie sich quasi schon verabschiedet hatten, verharrt also noch ein paar Sekunden, in einer stillen Absprache mit dem Anderen, beide handeln ohne ein Wort zu verlieren und instinktiv, so lange, bis ich nun fast oben angekommen, dann sagen die beiden nochmal kurz Tschüß, und gehen ihrer beider Wege. Diese kleine Episode hat mich den ganzen Tag über begleitet.