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Mitteilung von Höflich (22.8.2015 06:53:55):
>>>Höflichkeitsliga über »Machen«

>>>[zum Original-Text]
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>>>> Das Leben, wie man es machen muss, das geht nämlich so, nie ein Geschmacksurteil abgeben, sondern immer abwägen und vergleichen, alles sammeln, keine Eigene Position einbringen, das ist nämlich, das wäre nämlich eine Dummheit, SELBSTVERWIRKLICHUNGSSCHEISS BRAUCHEN WIR NICHT, ich wäre schon froh wenn ich so einen Bürojob haben könnte, wo ich von acht bis um sechs immer Papiere durchsehen müsste, wo man nebenbei Zigaretten rauchen kann, das ist der Ideale Beruf für mich, alles nebenordnen, IMMER NEBENORDNEN, DAS IST DAS NEUE LEBEN, UND KEIN UNRECHT SOLL SO MEHR AUF DER WELT GESCHEHEN!!!
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>>>Wenn man das heute so liest: da war Höflich regelrecht ein Prophet in eigener Sache. Nur daß mit der Nichtraucherei konnte man damals natürlich noch nicht wissen.
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>>Die Idee vom Büro würde ich im Nachhinein tatsächlich als weit weniger naiv einschätzen (und das will was heißen!), als die Erwartung, dort – oder irgendwo anders – rauchen zu dürfen. Allein die Vorstellung:
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>>zieht sich eine Kippe aus der Schachtel und zündet sie an... in einem geschlossenen Gebäude! HAHAHAHA! Gelächter!
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>>Wobei das mit dem Durchsehen der Papiere tatsächlich so ungefähr hinkommt. Eingescannte Briefe und E-Mails bis zum finalen Erbrechen, bis zum Bersten der Halsarterien durch Blutstau in der nekrösen Leber. 'Be careful what you wish for', sagt ja der Ami und sagen auch seine ähnlich sprechenden Brüder. Dass ich jemals ein schlimmer Zecher werden könnte, das hätte ich mir damals ja nie auch nur im Traum vorstellen wollen. Wie mit dem Nichtrauchen ist es da aber natürlich so: Dinge ändern sich manchmal schneller als man es je für möglich gehalten hätte. Und dann wacht man eines Tages auf, mit 70 leeren Bierflaschen, den sie umkreisenden Fliegen und ohne Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, während unter Beifall des SPIEGELS und hunderttausender von Waschmaschinenschenker eine knappe Million Asylanten, äh, Flüchtlinge an der Tür der eigenen, für heutige Verhältnisse pervers billigen Hinterhofwohnung kratzen. So lässt es sich leben! Hoch die Tassen!
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>Und natürlich: »Das ist alles nur geklaut – e-hoh-e-hoh ! – Das ist alles garnicht Deines ...«
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>"Natülich, sagte ich, wie müde, ich hätte mächtig eingesackt, aber diese Produkt-Timing-Tätigkeit (wo hat ich nur dieses Wort her?) böte mir heute keinen Lebensinhalt mehr, mein einziger Wunsch sei, einfacher Sachbearbeiter in einem Büro wie diesem da zu werden, mit einer kleinen Kartei und einem netten sauberen Schreibtisch, »weg von dem mörderischen Rummel der Projektgruppen-Forschung und der Sales-Promotion.«
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>(Henscheid: »Die Vollidioten«, S. 145 (»Vierter Tag« (Bürofest)))


!!!

DAS IST JA WOHL EINE INFAME LÜGE UND UNTERSTELLUNG! MEIN HERR, ICH ÜBERLEGE MIR, RECHTSMITTEL GEGEN DIESE UNBEGRÜNDETE BEHAUPTUNG EINZUSETZEN! DAS WIRD IM GERICHT ENDEN, VOR DEM »KADI«!!!