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Mitteilung von Die Leiche (22.8.2011 09:52:34):
>Schmidt geht einkaufen

>Schmidt geht einkaufen.
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>Einmal im Monat läuft Schmidt zu einem entfernteren Einkaufsmarkt. Dort gibt es Hering zur Hälfte des Preises den man am wöchentlichen Marktstands der nächsten Kleinstadt zahlt. Außerdem ist der Hering dicker. Er kostet pro Stück.
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>Diesen Samstag sieht Schmidt ziemlich dicke Heringe in der Fischtheke liegen, hinter der Theke eine etwas pummelige Verkäuferin und kein Kunde am Stand. Ideale Bedingungen für Schmidt.
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>Heute ist der Hering besonders billig.
>Bei dem Preis wäre doch ein Heringssalat drin, statt des einen Hering fürs Butterbrot.
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>Schmidt hat also ins Auge gefasst vier Heringe zu kaufen:
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>Schmidt geht ganz forsch zu den Heringen, hebt den Kopf kurz in Richtung Verkäuferin, deutet auf die fetten Fische, sagt, davon Vier, die Verkäuferin fragt irgendetwas Unverständliches zurück, Schmidt wiederholt genau die gleiche Geste, davon Vier, sie hat verstanden, packt Vier, legt die Fische auf die Waage, unverständlich für Schmidt, da sie per Stück kosten, aber egal, Schmidt sieht Zweisiebenundneunzig auf der roten Digitalanzeige der Waage, denkt kurz, und ist mit dem Preis sehr einverstanden. Als die Heringe schon in Schmidts Korb liegen fällt Schmidt auf, dass Zweisiebenundneunzig genau der Preis dreier Heringe ist. So eine nette Verkäuferin.
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>Zehn Minuten später ist wieder Flaute am Fischstand, Schmidt macht ein Experiment:
>Er geht hin und sagt, noch zwei von den Heringen. Die Verkäuferin scheint ihn nicht wiederzuerkennen, sie deutet auf drei andere Fischarten bevor Schmidt noch einmal auf die Heringe zeigt. Von denen noch zwei.
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>Schmidt will beim Wiegen nicht zuschauen, er geht an die andere Ecke des Standes und sieht sich den Räucherfisch an. Im Augenwinkel beobachtet er die Waage und sieht die Zahl Zweisiebenundneunzig. Schmidt will seine Niederlage nicht glauben doch lässt er sich nicht das Geringste anmerken. Ohne die Verkäuferin anzuschauen nimmt er das Päckchen, bedankt sich und geht.
>
>In sicherem Abstand betrachtet Schmidt das zweite Päckchen, es sind tatsächlich zwei Heringe zum Preis von Dreien, so wie Schmidt nun auch vier Heringe zum Preis von dreien im Einkaufskorb liegen hat. Aber nicht mit Schmidt.
>So hat Schmidt nicht gewettet. Schmidt legt die zwei Heringe mit dem Preisaufdruck der sich nicht halbieren lässt in ein kleines Regal für die Rheingauer Metzgerwurst. Gleich zu der Kalbsleberwurst. Wer gerne Rheingauer Metzgerwurst isst, der mag auch Hering. Und weil man nicht am Fischstand anstehen muss, ist der Hering dort etwas teurer.
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>Schmidt hat das Angebot des Geschäfts erweitert und dafür einen Hering verdient.
>Schmidt redet sich die Sachen so zurecht wie er sie gerade braucht.
>Hoffentlich bekommt die Verkäuferin keine Schwierigkeiten.
>Schmidt hätte das zweite Päckchen behalten sollen, als Strafe für seine Gier.
>
>
>Wie beurteilen Sie Schmidt ?
>Schreiben Sie einen nicht redundanten Aufsatz mit mindestens vierhundert Wörtern.

»Mein Name ist Lohse und ich möchte hier einkaufen !« (Loriot)

Lohse war über 30 Jahre lang Chefeinkäufer eines mittelständischen Rohrleitungsbauunternehmens. Also wird er auch imstande sein, so erklärt er seiner Frau, ein Glas Senf zu kaufen.