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Mitteilung von Die Leiche (31.8.2011 12:30:11):
>achtzehn Bierflaschen

>Vor ein paar Tagen, also jedenfalls heute, war ich Flaschensammeln und weil schon Mittags auf dem Parkplatz vom Einkaufsmarkt die Jungs Rollbrett fahren muß Sonntag sein. Das merkt man auch daran, daß nur die Tankstelle zum Flaschenabgeben übrig ist, alles andere hat geschlossen. Die von der Tankstelle mögen zwar nicht wenn mitten im Geschäft ein Flaschensammler achtzehn Glasflaschen Bier auspackt, aber was solls. Schließlich verkaufen sie das Zeug ja auch. Verzeihung, heute waren es siebzehn Glasflaschen, einige davon lagen halb in der Erde, ich wische die dann mit ein paar Blättern sauber. Manche enthalten eine faulige Brühe, das ist eine Mischung aus Bierresten und verendeten Nacktschnecken die ich normalerweise kräftig herausschüttele, schräg weg von meinen Hosenbeinen.
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>Heute fiel mir an den Flaschen nichts Besonderes auf, also in keiner war irgendeine Brühe vorhanden, Trotzdem roch es etwas komisch aus meinem Rucksack. Wo die Flaschen sind. Ich habe dem keine große Bedeutung zugemessen. Ich gehe an die Tankstelle. Ich sage beim Hereinkommen dem heutigen jungen Mann, ich habe siebzehn Glasflaschen Bier. Da weis er gleich was Sache ist. Große oder kleine fragt er zurück, ich antworte Gemischte. Ich gebe Ihnen erst mal die Großen.
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>Beim Öffnen des Rucksacks war da wieder der etwas seltsame Geruch, ich denke, vielleicht der eingetrocknete Rest einer Schnecke und reiche je zwei Flaschen über die Bezahltheke. Ich zähle dabei halblaut, Zwei, Vier, Sechs,... Als ich Nummer fünfzehn und Sechzehn in den Händen halte und gerade hinüberreiche klärt sich die Frage nach der Herkunft des Geruchs mit einem Blick, eine dicke, aufgequollene tote Maus am Boden der Flasche, wie die durch die Öffnung kam, vor dem Aufquellen war sie wohl dünner, ich komme gerade noch dazu zu denken er müsste an dem unterschiedlichen Gewicht der beiden Flaschen gleicher Bauart bemerken daß mit einer der Beiden etwas nicht stimmt, ich sehe die Maus gerade erst im Moment als ich ihm die Flaschen hinhalte. Er nimmt sie und stellt sie in den Kasten. Jetzt noch die siebzehnte Flasche. Ich kassiere einen Euro sechsunddreissig, hole beim Verlassen der Tankstelle noch eine fünfundzwanzig-Cent Plastikflasche aus einem der Tankstellenabfallkörbe und denke, bald wird sich der Kassierer fragen woher ein bestimmter Geruch kommt. Ich weiß auch nicht weshalb ich auf achtzehn kam.

Da sieht man mal wieder, wozu Schlamperei und Unkonzentriertheit bei der Arbeit führen können !