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Mitteilung von Schmidt (10.12.2011 00:11:00):
Abendregen

Am Nachmittag fahren wir durch den Regen: Sie will Photos im Drogeriemarkt ausdrucken. Sie sagt, ich kann mich nicht aufraffen. Kann ich Dir Hilfestellung geben, ich fahre mit. Wir fahren. Einige Sekunden an der frischen Luft sagt sie, es ist ja gar nicht so schlimm draußen, nur der Gegenwind ist blöde. Ich antworte, auf der Rückfahrt bläst er in unsere Richtung, sie, vielleicht hat er dann auch wieder gedreht. Möglich, ja. Sie will sich nicht lange aufhalten, ich soll schon mal Sahne kaufen während sie die Photos ausdrucken lässt. Schon auf dem Rückweg, es regnet nun ein wenig mehr, sinniere ich so in Hörweite vor mich hin, gibt es in so einem Drogeriemarkt nicht irgendwelche Kleinigkeiten die Dir gefallen könnten, sie, ja, schon, ich, ich weis ja nie was ich dir schenken könnte, und jetzt, wo wir schon mal da sind, sie, aber wir sind doch schon auf dem Rückweg, ich, aber noch nicht weit entfernt, wir können leicht zurückfahren, sie, na gut, dann fahren wir eben eine kleine Runde, ich, ich wollte nur mal etwas länger mit Dir im Regen spazieren fahren damit Du siehst das du nicht aus Zucker bist. Sie lacht, das weis ich schon. Eine Haarbürste, ein Taschenspiegel, zwei paar Frottesocken, eine Tube und zwei Döschen Creme, eine Aufladekarte für das Handy, drei Sorten Kaugummi, diverse Eyeliner und Nagellacke, Lidfarben, ein Sprühdeo, die spontanen Wünsche einer Fünfzehnjährigen, Mama bezahlt das Haarschampoo, das brauchen wir nicht. Protze nicht vor deinem Bruder damit herum, ich kann nicht jedes Jahr jedem solche Geschenke machen. Du mußt bestimmt nun eine gehörige Zeit abwarten bis Du wieder an der Reihe bist. Das macht gar nichts. Außerdem habe ich genügend Freundinnen denen ich das erzählen kann. Auf der Heimfahrt regnet es zwar, aber der Regen ist ganz vergessen. Auch auf den Wind haben wir nicht mehr geachtet.