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Mitteilung von Ignatz (17.12.2011 17:01:45):
>>>>>tootsie über »Synapsensterblichkeit«

>>>>>[zum Original-Text]
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>>>>>> Angeblich kann ein Mann gefahrlos 21 kleine Gläser pro Woche trinken, drei kleine Gläser am Tag also. Täglich anderthalb Bier?
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>>>>>> Ich muss gestehen, dass ich von anderthalb Bier nicht sonderlich begeistert wäre. Ich trinke lieber diesen süßen Rotwein aus dem Aldi. Und wenn ich den trinke, dann trinke ich gleich drei Gläser. Pro Stunde ein Glas... Wobei ein Glas mit 200 ml Inhalt gemeint ist. Das kann ich mir rechnerisch an drei Tagen in der Woche geben, ohne mein Hirn übermäßig zu gefährden.
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>>>>>na?
>>>>>> Therapeutisches Trinken mit wissenschaftlichem Hintergrund. Der kleine Schwips reicht völlig, und einen Kater gibt es am nächsten Tag auch nicht. Ich weiß aber nicht, ob ich das durchhalte. Ich meine, das wären dann fast zwei Liter Rotwein pro Woche! Wer kann soviel saufen???
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>>>Lol!
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>>>nein, ernsthaft, das ist sehr variabel. Einen beträchtlichen Teil der Alkis könntest du nicht mal mit 2 Litern Rotwein am Tag hervorlocken.
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>>>Der Standard liegt ein bisschen höher, denke ich mal. Als ich vor zwei Jahren nach meinem ersten – und bisher einzigen, toi toi toi! – Krampfanfall in der Notaufnahme aufgeschlagen bin, wollte mich der Arzt erst wieder heimschicken, weil bei der Anamnese (oder wie das heißt) rauskam, das ich die letzten zwei oder drei Wochen gerade mal 12 Bier am Tag und hie und da die eine oder andere Flasche Vodka verdrückt hatte. Die Standards liegen da wohl ein bisschen höher. Zudem sah ich anscheinend noch recht fit aus (nicht dass ich mich so gefühlt hätte). Das ich nicht mehr richtig reden konnte und nur wirres Zeug von mir gab (wg. Anfall), fiel da wohl nicht so ins Gewicht, löl.
>>>Nach einer Blutabnahme hätte ich dann gnädigerweise dablieben dürfen. Da bin ich aber mehr oder weniger aus trotz wieder getürmt. Schon weil ich in dem Jahr schonmal eine Woche lang 'hospitiert' hatte. Die Sprüche von dem Oberarzt wollte ich mir, nach genauerer Überlegung, nicht noch mal anhören...
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>>>Ich glaube, du solltest vielleicht nicht regelmäßig trinken, aber dafür dann fallsweise seltener und dafür härter. Das ist meiner Meinung nach wirklich gesünder. Gut, du kriegst ab irgend einem Punkt schon von ein paar Tagen saufen wirklich krasse Entzüge (soll sich ja verschärfen, mit der Anzahl der 'Entzüge' Kann ich persönlich für mich auch bestätigen...), aber das ist dann recht schnell auch wieder vorbei. Während bei den Spiegeltrinkern, die, sagen wir, jahrelang eigentlich einen recht moderaten Pegel fahren, es auch schon mal kommen kann, dass die dann nach dem Absetzen erst mal drei Wochen oder länger Matsch in der Birne sind. Neuroplastizität. Man verflacht da zusehends. Währendhingegen nach einem fünftägigen Absturz, ich sage mal, nachdem die schlimmsten körperlichen und geistigen Symptome vorbei sind, wird man da regelrecht von einer Art Manie erfasst, wenn das Nervensystem im Zuge des Entzugs immer noch auf Hochtouren arbeitet, man gleichzeitig aber schon wieder laufen kann, ohne dass sich bei jedem zweiten Schritt einem der Magen zwei mal um die eigene Achse dreht und dieses extreme Gefühl der Lustlosigkeit vorbei ist. Ich muss sagen, ich hatte die besten ideen meines Lebens in diesen zuständen.
>>(ich hätte wirklich gerne ein einziges Beispiel für eine solche gute Idee, ich kenne diese Anwandlungen bei mir selbst, ich bin unzählige Male im nächtlichen Tran aufgestanden um diese Ideen aufzuschreiben, bei völlig nüchterner Betrachtung hat sich alles als ziemlich lächerlich bzw. banal herausgestellt, also, ist eine wirklich gute Idee dabei?)
>> Glorreich, glorreiche Zustände! Diese Zustände verhalten sich in gewisser Weise schwesterlich zu den genialsten Spitzen des Vollrauschs. Nur dass man dabei nüchtern ist. Das kriegt man sonst nur für Erzteures Geld auf Kokain und dann auch nur für eine halbe Stunde oder so. Zu dumm, dass man währenddessen in der Regel meist zu sehr damit beschäftigt ist, in einem Haufen von Dreck, Scherben und Trümmern zu sitzen...
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>Der Beruf des Alkoholikers erfordert eben einen ganzen Mann und demonstriert geradezu paradigmatisch den Segen flexibeler Arbeitszeiten: weitaus mehr als die Hälfte aller Teilzeitalkoholiker haben den Sprung zur Vollzeitbeschäftigung als Säufer völlig problemlos hinbekommen !


http://www.youtube.com/watch?v=FPzBtvZmk84&feature=player_embedded