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Mitteilung von mm&:-) (24.2.2012 18:58:06):
>>Gewalterfahrungen

>>mit sicherheit gibt es ein traumatisches ergebnis
>>das zu lieben
>>die schläge als liebenswert einzustufen
>>noch danke sagen
>>und vielleicht bitte noch mehr
>>
>>ich weiß nicht
>>würde mich schon interressieren was eine kompetente person dazu sagt
>
>Wirklich kompetent bin ich nicht, meine psychologischen Kenntnisse sind sehr oberflächlich. Aus meiner bisherigen Lektüre hauptsächlich psychoanalytischer Literatur beginnt sich jedoch ein vages Bild abzuzeichnen:
>
>Der erste Gewalttäter, den das Kind in der klassischen Familie als solchen wahrnimmt und identifziert, ist der strafende Vater, der zugleich ein allmächtiger, ja zeitweise gottähnlicher Beschützer ist, das »Familienoberhaupt«. Seine Gewalt erlebt das Kind als Strafe, als »Gerechtigkeit« – und auch als Demonstration von Potenz, da der Vater ja eben auch als Schutzfigur, als »Pate« wahrgenommen wird, der die Familie und das Kind verteidigt.
>
>Die Wahrnehmung dieser väterlichen Gewalt ist also einerseits mit Strafe und »erlösender Buße«, andererseits eben auch mit Schutz verbunden. Diese Gewalt ist „reguliert“ – es wird Schmerz zugefügt, aber in definierten Grenzen, die in der klassischen Körperstrafen-Erziehung teilweise genau definiert waren als Strafmaß für bestimmte Fehlverhalten. Wenn ich hier vom Vater spreche, meine ich übrigens die soziale Rolle – „der Vater“ kann insofern durchaus auch eine Frau sein, die Mutter, eine Verwandte, eine Lehrerin usw.
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>Nun haben Schmerz und Lust zahlreiche körperliche Berühungspunkte und Überschneidungen, die eigentlich jeder kennt, ohne sie als »SM« oder so wahrzunehmen. Ein entferntes, aber luzides Beispiel ist Schärfe von Speisen oder Getränken – Schärfe ist eine Schmerzempfindung, kein »Geschmack« im eigentlichen Sinne, weswegen Schärfe auch an jeder Schleimhaut spürbar ist, während »Geschmack« (bitter, sauer, salzig, süss usw.) nur an bestimmten Zonen der Zunge wahrgenommen werden. Näher liegt zB der Klaps auf den Po, der – Einvernehmlichkeit hier unterstellt – von beiden Seiten als lusterregend oder – steigernd empfunden wird, obschon er leicht schmerzhaft ist.
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>Nimmt man diese drei Komponenten zusammen, dann fällt es nicht mehr sehr schwer, einen Erklärungsansatz für sadomasochistisches Verhalten zu finden: der Masochist ruft sich den strafenden wie schützenden Vater und der unterwürfigen Liebe zu ihm wach, der Sadist vice versa die Liebe des gestrengen Vaters zu seinem Kind. Der Masochist sucht und findet die Gefühle von Schutz und Vertrauen, der Sadist diejenigen des „allmächtigen“ Vaters, des „Padrone“, zu denen aber auch zB zärtliche Fürsorge gehören können.
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>In den Ritualisierungen der Gewaltausübung in der SM-Szene erkennt man auch unschwer die Ritualisierungen der Strafausübung in der Erziehung.
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>Gerade der Blaster ist voll mit psychoanalytisch luziden Phantasien über kurze Lederhosen, Po-versohlen, übers-Knie-legen, Rohrstock usw. Teilweise wird das Erlebnis der »Erziehung« explizit als Teil eines SM-Rollenspiels wiederholt, nachgespielt. Auch die Bußübung der „Bestrafung“ und ihr „reinigender Charakter“ ist hier deutlich erkennbar und tritt auch in den Rohrstockphantasien hier im Blaster immer wieder zutage: es wird jemand bestraft, weil er in irgendeiner, meist sexuellen Hinsicht „unartig“ war. Diese „Unartigkeiten“ betreffen häufig „Paraphilien“ – sexuelle Einzeltriebe, die grundsätzlich mit Geschlechtsverkehr und Fortpflanzung nichts oder wenig zu tun haben, zB die Lust am urinieren, an der Zur-Schau-Stellung usw. Gemeinsam ist diesen Paraphilien, daß sie schon beim Kind vorhanden sind – und meist bald nach ihrem Auftreten, wenn sie erkennbar werden, mehr oder weniger gewaltsam von den Eltern und anderen Erziehern unterdrückt werden. Mit dieser Unterdrückung beginnt die Latenzperiode, die erst mit der Neuentdeckung der Pubertät endet, wenn der junge Mensch Sexualität erneut für sich erschließt – aber diesmal nicht ungerichtet wie in seiner kindlich-sexuellen Phase, sondern mehr oder weniger genitalfixiert. Erst später, mitunter sehr viel später entdecken nun manche wiederrum ihre paraphilen Neigungen aus der Kindheit wieder, wenn sich jedoch schon ein Gewissen ausgeprägt hat, daß diesen Neigungen, die regelmässig als pervers oder deviat, abartig und versaut bezeichnet und empfunden werden, feindlich gegenübersteht. Von diesem Gewissen oder „Über-ich“ können sich manche mehr oder weniger emanzipieren, in jedem Falle bleibt aber ein Konfliktpotential in der Psyche zurück. Eine (!) Möglichkeit der Lösung dieses Konfliktes kann (!) es sein, daß ein vom Gewissen unterdrückter Trieb, zB der Zeigetrieb (Exhibitionismus), zwar ausgelebt wird, aber unter Rahmenumständen, die alsbald eine ritualisierte Bestrafung folgen lassen, mit der jenes Gewissen zumindest beruhigt werden kann. Umgekehrt kann ein ritualisierter Zwang zu paraphilem Verhalten gegenüber dem Gewissen eine Entschuldigung darstellen: man will es ja nicht, man wird gezwungen. Ich glaube, daß „Vorführungen“ in Sexcclubs, Pornokinos usw. so zu erklären sein können. Ein extremes Beispiel dürfte „rape“ sein – eine ritualisiertes, einvernehmliches Rollenspiel der Vergewaltigung.
>
>Das darin wohnene Paradox sollte einen nicht abschrecken. Die Psyche des Menschen ist keine logisch widerspruchsfrei Konstruktion wie ein Uhr- oder Atomkraftwerk, sondern voller solcher Antagonismen von unversöhnlich widersprüchlich (erscheindenden) Trieben und Neigungen. Was wir Entwicklung und Charakterbildung nennen, ist weitenteils nichts anderes als ein Vorgang, mit dem jene widersprüchlichen Teile unserer Psyche in eine Art Kompromiss gebracht werden, der ein „gesundes“ Leben ermöglicht – wozu eben auch jene SM-“Spielereien“ (die ja mitunter im Wortsinne blutiger Ernst werden können!) gehören können (!) als eine Art psychischem Überdruckventil, daß ein labiles Gleichgewicht von Zeit zu Zeit widerherstellt. Traumatischen Charakter kann das Ganze annehmen, wenn ein solches Gleichgewicht durch ein „Trauma“, einen Unfallartigen Eingriff von Aussen, gestört wird, und die psychische Gesundheit in diesem Sinne dabei Schaden nimmt. Bei einem solchen Trauma braucht man nicht wieder an Extreme wie Vergwaltigung und Mißbrauch zu denken – eine unfreiwillige Beobachtung paraphilen Verhaltens von anderen kann zB wohl ausreichend sein, um einen solchen paraphilen Trieb in der eigenen Psyche wiederzuerwecken. Typisch sind auch Situationen geminderter Triebkontrolle zB nach Beendigung von emotional geprägten sexuellen Beziehungen, in denen man um der Beziehung willen bestimmte Verhaltensweisen unterdrückt hat, oder schlicht Situationen verminderter Sozialkontrolle wie zB Urlaub – „man lässt die Sau raus“. Es ist ein Irrtum, daß ein Trauma stets einen Schuldigen haben muß. Das kann sein, muß aber nicht.
>
>Ich kann hier keine vollständige Erklärung geben, schon weil ich selbst nicht darüber verfüge, aber hoffe, wenigstens ein paar Denkansätze mitgeteilt zu haben. Mehr ist auch hier alleine aus quantiatativen Gründen nicht möglich. Über Aggression und Gewalt gibt es wahre Gebirge von Literatur, ohne daß dadurch bisher überzeugende Erklärungen „ein für allemal“ gefunden worden wären.

das schlimmste ist einfach,
nie unter menschen gehen zu können ohne
angriffe und anfeindungen ausgesetzt zu sein
so das als erstes

so schlimm ist es aber bei mir nicht, die menschen hier sind alle sehr nett, wundervoll
und einzigartig, ich liebe die menschen hier und ich glaube die menschen lieben auch mich

die angriffe und anfeindungen kommen auch eher aus den »eigenen reihen«, leider
die mutter hat schon aufgegeben und will in ruhe gelassen werden
der vater pflegt seinen magenkrebs
.... und so auch ähnlich die anderen

ich gehe meinen weg und zwar den des lebens
den der gesunden zellvermehrung und will darin nicht gestört sein
eigentlich logisch oder

dieser weg beschert schon zahlreiche konflikte mit
und ohne gewalt wo es dann immer heißt
»ja DU lässt dir ja auch nicht helfen«

ich habe menschen die mir helfen
und da wo die angehörigen mir helfen könnten, da wollen die nicht
das muss ich einfach akzeptieren

was ich brauche ist jemanden, der den vater ersetzen kann


und ich denke das braucht die person auch

an die dieses Thema ging

Ich denke, das diese Person einen Mann hat, doch er
nicht ausreichend fürsorglich den Vater ersetzen kann und das die betreffende Person nur leidet mit diesem Mann und schlimmer dran ist als ich ohne Mann