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Mitteilung von Analysator (28.4.2012 04:59:24):
>>>>>>>>Jo über »Nationalsozialismus«

>>>>>>>>[zum Original-Text]
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>>>Dumm nur, dass diese sechzig eben Opfer einer vollkommen hirnverbrannten 'Industiralisierungspolitik' wurden, also nicht eingeplant waren. Sicher, der unterschied, ob man beim Bergbau (mit bloßen Händen) im Ural verreckt, oder ob man in Auschwitz-Monowitz bei der Zwangsarbeit umkommt, ist vielleicht nicht mal ein gradueller. Aber es gibt da immer noch diesen Qualitativen Unterschied.
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>>>Ich meine, die Nazis, die haben eben nicht gemeint, 'okay, wir wollen die Welt eben nach unseren Maßstäben gestalten, und wenn da ein paar Menschen auf der Strecke bleiben, was solls, sondern das ging so los mit überlegungen dass man eben nach russland Einmarschiert, und dann leben da vielelicht in den westlichen Teilen 200 Millionen Menschen, von denen aber wirklich nur 10 Millionen gebraucht werden, den Rest ernähren wir nicht, vielmehr hungern wir die systematisch aus. Die sollen sterben. Und dann natürlich ab einem gewissen Punkt die Juden, Endlösung. Wir gehen jetzt dahin, und bringen die alle um. Nicht nur die, welche zufällig unseren Weg kreuzen, sondern wir suchen die auf, und wenn die im letzten gottverlassenen Dorf wohnen. Ich meine, Ungarn 1944: da ist ein Land, das hatt über lange Strecken kolaboriert, jetz wackelt es, die Russen stehen vor der Tür, eigentlich ist da alles verloren, aber dann werden wirklich fieberhaft alle Hebel in bewegung gesetzt, dass wir da 400.000 Juden deportieren, umbringen im Grunde. Da werden dan logistische Mittel zur Verfügung gestellt, Transportwege blockiert, aber das MUSS sein,
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>>>Das ist so ein bisschen dieser Unterschied. Es gibt ja zum Beispiel auch einen Unterschied, juristisch, in jeder Hinsicht, zwischen fahrlässiger Tötung und Mord, was meiner Meinung auch gut den Unterschied zwischen Kommunistischen Zwangssystemen der 20er bis 50er und dem Nationalsozialismus abbildet. Jemand, der rotzbesoffen seinen Benz in eine Bushaltestelle rein pflügt, oder vielleicht seinem Bekannten nur die Autoschlüssel nicht wegnimmt, bevor sowas passiert, dem begegnet man zumeist immerhin anders als jemanden der seine zwei Nichten aus Spaß mit einem Hammer totschlägt. Das ist so der Unterschied, den ich meinte
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>>Das ist das klassische Argument der Postmodernen Intellektuellen: den Nazis sei es aufs Töten angekommen, während die Linken es ja nur gut gemeint hätten, das Töten quasi ein Betriebsunfall, ein Unglück gewesen sei, das niemand gewollt habe.
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>>Ich seh das halt ein bischen anders, und der beste Beleg für die Blutrunst der Linken ist im Blaster jener Andreas Graff mit seinen sadistischen Tiraden über Banker, Kapitalisten und sonstige »Systemler«. Die roten Khmer sind ein anderes schönes Beispiel, ebenso wie die Kulaken-Politik Stalins, dessen Sadismus zB bei Erich Fromm dokumentiert und untersucht wird. Daß es die Linke eben stets »nur gut gemeint« habe ist in meinen Augen eine Lüge, die ihren Grund darin findet, daß heutezutage ebensoviele Linke in führenden Positionen in Europa sind, wie in den 50ern und 60ern Wehrmachtsoffiiere, SS-Angehörigie und Nazis in Deutschland. Eine Partei, die sich die SPD als Mehrheitsbeschaffer alternativ zu den allzu selbstbewußten Grünen herbeisehnt – die kann einfach keine bösen Wurzeln haben, capitio ?
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>>Noch abstrakter: die seit dem Protestantismus aufgekommene Bewertung von Menschen und Menschengruppen nach ihren kundgetanen Absichten statt nach dem Ergebnis ihrer Handlungen wird von mir nicht mitgetragen. Mir ist es scheissegal, ob es die kommunistischen KZ-Betreiber, Folterknechte und Mörder einfach nur gut gemeint haben, und Ideologien, die gut gemeinte Quälereien von Menschen zu entschulidgen oder rechtfertigen suchen, wie die Linken, lehne ich als verbrecherisch ab.
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>Ich gehe sogar soweit, vorerst nur als Hypothese zu behaupten, daß ein Hauptzweck jedweder Ideiologie es ist, sadistische Handlungen der jeweiligen Funktionäre zu legitimieren – weil es nun mal eines der höchsten menschlichen Bedürfnisse ist, seinesgleichen zu demütigen und zu quälen. Kaum etwas anderes ist besser geeignet, die hohe Position in der sozialen Hackordnung zu demonstrieren, als die »Berechtigung« zum straflosen Quälen, weswegen sich ja auch Berufe mit dieser Berechtigung so hoher Beliebtheit erfreuen: Ärtze und Krankenschwestern/Pfleger, Lehrer, Polizei, Justiz und Militär. Ihnen allen ist die ideologische Haltung gemein: sie müssen quälen, tun es nur höchst widerwillig und im Interesse der guten, edelen und schönen Sache – und nicht zuletzt: um ihrem Opfer zu helfen.



Ich denke nicht so sehr, daß die Macher einer Ideologie bereits a priori diesen Aspekt des Machtmißbrauchs vor Augen haben.
Sehr wohl gilt dies aber in dem Moment, in dem hierarchische Strukturen entstehen, dann ist dies mit Sicherheit bei nicht wenigen Funktionären ein Hauptmotiv.
Auch die Beispielreihe der Berufe scheint mir noch nicht ganz stimmig.
Bei Ärzten mag das früher möglicherweise noch eher zugetroffen haben, was ich aber auch bezweifeln möchte.
Beim Arzt fehlt i.d.R. das hierarchische Moment, ja der Patient hat hier sogar eine Art Vorgesetztenfunktion.
Das ist sicher auch mit ein Grund für Burn-out bei Ärzten; einer, der quälen kann weil er quälen will beommt keinen Burn-out in seinem Beruf.
Auch bei Lehrern wäre ich da vorsichtig, sie sind , obwohl oft Beamte oder tätig in staatlichen Einrichtungen, denen die Klientel oft kokurrenzlos ausgeliefert ist, doch sehr im Fokus der Elternschaft.
Auch hier wieder die Geschichte mit dem Burn-out.
Bei den anderen Beispielen sehe ich auch eine hohe Relevanz.
Gar nicht unerheblich scheint mir dieses Phänomen aber auch in reinen, »harmlosen« Verwaltungsbehörden, die den Bürger mit rigiden Bescheiden, Verwaltungsakten etc. zwar im Rahmen der Gesetze aber eben auch nach Ermessensspielräumen erniedrigen, tyrannisieren oder deren Recht erst mal beschneiden bzw. vorenthalten können.
Allein schon der Tonfall in den Schreiben von Behörden ist über das hölzerne Amtsdeutsch hinaus oft barsch, süffisant, unterstellend, von oben herab, etc. ....
Das Monopol ist da sicher mit von entscheidender Bedeutung ...