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Mitteilung von Bobby (3.5.2012 23:00:53):
>>>spiewak@lycos.de über »Menschenhand«

>>>[zum Original-Text]
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>>>> Wenn ich im Zoo Primaten mit ihren Menschenhänden agieren sehe, bin ich immer merkwürdig berührt. Diese unübersehbare Verwandtschaft – und dieser gewaltige Abstand, materialisiert in einer Glasscheibe...
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>>Ich habe vor kurzem, in meinen wenigen Mußestunden, die ich nicht mit hirnlosem Saufen verbinge, mich ein wenig in die Anthropologie eingelesen, ein Franzose aus den sechziger Jahren, natürlich Strukturalist, aber kein so ätzend unlesbarer Scheiß wie Levi-Strauss (Gehirnkrätze kriegt man da!) Gourhan oder so. War sehr unterhaltsam, der ganze Bogen vom Urmenschen bis zur urmenschlichen Kunst. Eigentlich unglaublich, wenn man bedenkt, dass all unsere Vorfahren ungefähr 400.000 Jahre als unbehaarte Tierchen über den Globus gekrebst sind, um dann in den letzten 2-3.000 Jahren eine Technologierevolution hinzulegen, die dazu führt, dass wir jetzt digitale Fotos, Flugzeuge und das Internet haben. Ist ja auch nicht selbstverständlich. Da wurde auch argumentiert, dass der Mensch mitnichten direkt vom Affen abstammt, sondern irgendeine Art Nebenlinie einer Spezies war, die vor dem Affen, also, äh, da war. Bin ich aber nicht so wirklich durchgestiegen, Australanthopiticus und so, puh. Nunja, ich mag uns Menschen, von daher finde ich das interessant, auch wenn viele von uns ziemlich dezidierte Arschlöcher sind. Aber was soll man machen...
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>Man vergleiche mal »Am Anfang war das Feuer« mit »Black Hawk down« – und wird erstaunlich viele Parallelen feststellen. Der Fortschritt des homo sapiens (sapiens) ist weniger daran festzumachen, daß seine Intelligenz zunehmen würde, sondern an den exponentiell zunehmenden Schäden die von ihm v.a. an seinesgleichen angerichtet werden. Je mehr Menschen auf einem Haufen zusammenwirken, je größer ihre Macht gegenüber ihrer Umwelt und ihresgleichen, um so fatalere Ergebnisse fördert er zutage. Holocaust und Hiroshima (beides mit »H« wie H-itler beginnend, interessanterweise) markieren lediglich das Ende der Moderne, keinesfalls das Ende der Katastrophen.


Black Hawk down könnte man ja auch umbenennen in »Am Anfang war das Flugabwehrfeuer«. Nicht mein Lieblingskriegsfilm aber dennoch ein Klassiker schon allein wegen den schönen hasserzeugenden Szenen in denen man die ganzen Scheiss Moslems der dritten Welt verfluchen möchte und innerlich betet daß die guten GIs doch noch genug Kugel für alle übrig haben. Im Grunde genommen könnte man den Film auch »Ode an den amerikanischen GI« nennen.