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Mitteilung von Der Junge von nebenan (14.6.2012 21:29:24):
>>>>>>Am Ende hat facebook noch kurz zum schmunzeln gebracht

>>>>>>Heute aber ich endlich meinen facebook-Account deaktiviert und gelöscht.
>>>>>>Facebooks letzter krampfhafter Versuch mich zum Bleiben zu bewegen, sah folgendermaßen aus :
>>>>>>
>>>>>>Über dem Button zum endgültigen deaktivieren prangten die vergrösserten Profilfotos von vier Menschen aus meiner Freundesliste. » ... wird dich vermissen! «
>>>>>>
>>>>>>Das hat mich wirklich hart getroffen.
>>>>>>Ein Schmunzeln ... und tschüss
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>>>>>THUMBS UP!
>>>>
>>>>Nö, jetzt zum Glück nicht mehr.
>>>>Statt nach zehn Stunden Maloche facebook zuzuscheißen, ist jetzt wieder der Blaster dran ... HURRA!
>>>
>>>
>>>
>>>Ich werf den PC aus dem Fenster ...
>>>Ohne facebook-Account kann ich nicht mehr auf meinen spotify-Account zugreifen, argh.
>>
>>Ironie des Schicksals...
>>
>>
>>Ich versuche nach der blöden Maloche mein blödes Buch zu schreiben. Dummerweise finde ich es jedesmal, wenn ich es nach längerer Abstinenz wieder anfasse, total scheisse. Es ist im Grunde eine äh, Art Detektivgeschichte. Ein Industrieller überzieht Deutschland mit Terror und alle sind auf der Suche nach einem gewissen Büdemann. Frustrierend. Eigentlich könnte ich die Zeit genausogut versaufen, aber lest selbst:
>>
>>"Der Generaldirektor also hatte Grund zur Mißstimmung. Er lebte sie ausgiebig, besonders hier, in seinem kleinen Chalet, hoch oben in den Alpen, abgeschirmt von der Sonne durch den Übelkogel und seine geschwisterlichen Berge, welche das Haus umringten, umspült vom Tosen der Gewitterwolken. Manchmal, wenn ein Unwetter in die Ebene hinabzog, ging er hinaus auf seinen großen Balkon vor dem dritten Stock. Er konnte dann den Hang hinunterblicken, auf die Wolkendecke, die Nebel gleißend vor Elektrizität. O wie belebend, jene zahlreichen Entladungen, der Generaldirektor spürte es, die Luft kribbelte vor Elektrizität, ein allgemeines Gefühl der Verjüngung lag in der Luft und das Tollste war es, wenn auf einmal ein tosender Knall einen gräßlichen Blitz in die Ebene fahren ließ. ‚Womöglich‘, so dachte sich der Generaldirektor dann immer lachend, ‚wömöglich drischt dieser Blitz gleich auf den Kopf irgend eines armen Schluckers ein, hahaha! HA HA HA!‘. Er musste bei solchen Gedanken auf das Geländer einschlagen vor Lachen, er konnte sich kaum noch halten. Aber gut. Nein, finanzielle Sorgen raubten ihm nicht den Schlaf. Das wäre ja lächerlich gewesen. Sie würden niemanden in seiner Familie den Schlaf rauben, wahrscheinlich auf Generationen nicht, auch wenn schon morgen alle Fließbänder stillstünden, die Stahlhütten krachend auseinanderfielen, die Werkshallen mit einem Grollen die letzten Arbeiter unter sich begrüben. Dazu hatte es zu viele unbesorgte Jahre gegeben, ja, glückliche Jahre, in denen die Arbeiter nach der Arbeit mit vor Hochmut verzerrten Gesichtern beinahe im Stechschritt in die Kneipe einmarschiert waren, gestählt von einem Tag harter, aber gut bezahlter und beleumundeter Arbeit. An ihrem Arm hingen ihre großbrüstigen Schönheiten, gepflegt nach der neuesten Mode, junge Frauen, neben denen sich jeder ebenso junge Maschinenschlosser wie der fleischgewordene Elvis fühlen musste, hervorgebrochen aus der Kinoleinwand seines neuesten Films, Blue Hawaii in Bochum oder der Nürnberger Südstadt. Der Generaldirektor würde währenddessen einsam aber glücklich in seinem ‚Kontor‘ sitzen, immer neue Prognosen wagend,
>>immer neue Pläne schmiedend, über alle seine mickrigen Konkurrenten lachend. Aber das war vorbei. Die Freundinnen waren alt, ihre großen Brüste längst zur unansehnlichen Last geworden, welche sie zu buckligen, zankenden Weiblein gemacht hatte. Die Männer, übergewichtig, schleppten sich nach dem ersten Herz oder Schlaganfall auf Krücken in die Eckkneipe, wo man noch die damaligen Kollegen aus der Belegschaft treffen konnte. Manche von ihnen, auch alt geworden, arbeiteten sogar noch wo immer auch sie damals gearbietet hatten und erzählten traurige Geschichten: wie verlassen die Werkshallen seien, an welchen Stellen der Maschinen, die man – so sauber – vor 20 Jahren ohne Bedenken habe ablecken konnte, sich mittlerweile Rost und sonstiger Materialfraß gütlich tat. Während diese Art Geschichten unter alten Männern die Runde machen, hatte es der Generaldirektor mit noch ärgeren Widrigkeiten zu tun. Fraß an seinem Besitz der Rost, so fraßen an seiner Gemütsruhe die Banken, an seinem Stolz der Hohn seiner Feinde.
>>Die Banken: schmerzlich der Entschluss, der über die Jahre langsam zur Frucht gereift war, aber leider ohne Alternative. Der Generaldirektor würde große Teile seiner einst stolzen Fabriken, Fertigungshallen und Werke verkaufen müssen. Entweder dass, oder all der Maschinenschrott, Rost und Moder würde ihn und die seinen mit sich in den Abgrund ziehen – früher oder später. Die Angebote der Banken, die er erhalten hatte... Mehr als einmal hatte er sich in einem dieser Gespräche gedacht „Jetzt hole ich mein Gewehr!“. Mehr muss man nicht sagen.
>>Seine Feinde: sie suhlten sich, dass wußte der Generaldirektor, in seinem Elend. Und sie waren zahlreich, sie kamen aus allen maßgeblichen Bereichen der Gesellschaft. Über seine geschäftlichen Konkurrenten musste man keine Worte verlieren. Das war die Natur der Dinge. Über was der Generaldirektor aber seit einer gewissen Zeit von Tag zu Tag in immer größeren, immer allumfassenderen Zorn gereit, das waren die Obstruktionen, die ihm von seiten der Politik auferlegt wurden. Es war böswillige Obstruktion, dessen war er sich sicher. Über zehn Jahre hatten ihm die Sozialdemokraten fortwährend den Knüppel zwischen die Beine geworfen. Aber das Elend hatte natürlich schon vor dem Regierungsantritt dieser Lumpen und Hunde begonnen. Seit dem Ende des letzten Krieges wurde einem das Führen eines Unternehmens durch Verordnungen, Gesetze und andere Schuftereien zunehmend unmöglich gemacht. ‚Das Land wird Untergehen‘, hatte sich der Generaldirektor schon seit dem Ende der fünfziger Jahre gedacht. Die siebziger Jahre hatte er in fortwährender Erwartung des Hereinbrechens der Apokalypse verbracht. Wie eine gnadenvolle Rettung, wie der Weg aus dem finsteren Tal war ihm da der Wahlsieg der Gegner der Sozialdemokraten erschienen. Eine Täuschung, eine Fata Morgana, wie sich schon im Jahr 1 des Regierungsantritts herausstellen sollte. Nichts wurde anders. Eher wurde es sogar noch schlimmer. Der Kanzler! Ein aufrechter Mann, doch er konnte nichts tun. Solange er von solchen Menschen umgeben war, wie diesem Büdemann...
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>>„Büdemann!!!“
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>>Immer wenn der Generaldirektor an diesen Namen dachte durchfuhr es ihn. Er musste dann – jedes einzelne Mal – seine unter einem Mantel aus Fett geborgenen, aber noch immer mächtigen Muskeln anspannen und laut diesen Namen rufen, es war wie ein Exorzismus, wie die Austreibung eines schlimmen Teufels.
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>>„Büdemann!!!“
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>>„Büdemann!!!“
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>>Nachdem er es zum dritten Mal gerufen hatte, eilte meist ein Bediensteter oder Vertrauter herbei, um dem Generaldirektor sanft den Arm um die Schulter zu legen und ihn hin und her zu wiegen, so als ob hiermit zu sagen gemeint gewesen wäre: Herr Generaldirektor, alles wird gut werden... In der Tat würde es das. Durch eigene Hilfe. Denn so hoffnungslos die Lage auch schien: der Generaldirektor und die seinen waren keineswegs so schicksalsergeben, wie der erste Eindruck vielleicht nahe legen wollte.
>>Es gab Mittel und Wege. Besonders dann gab es Wege, wenn man über die entsprechenden Mittel verfügte. Und über die verfügte der Generaldirektor nach wie vor reichlich."
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>>Oh Mann. Wahrscheinlich stiehlt das jetzt jemand.
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>Irgendwo war über Georges Simenon zu lesen, daß der beste Rat, den er jemals in seinem Leben erhalten hatte, der von seiner allerersten Lektorin oder Redakteurin gewesen war. »Streichen Sie alles Literarische aus Ihren Geschichten!« Daran habe er sich sein Leben lang gehalten ! Es ist ein furchtbarocker Schwulst, den Du da ausschwitzest, der einem beim Lesen vor- und wiederhochkömmt, wie ein 3 Wochen altes Knäckebrodt, 3 Finger hoch mit fetter Leber- und Blutwurst belecht !
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>Lies Krimis von Simenon und Highsmith, vorzugsweise die Ripley-Romane !


Tja, dies ist allerdings auch nur deine Meinung. Anspruchsvolle Literatur UND Kriminalroman können sehr wohl gut zusammenpassen, spontan fällt mir die schwedische Literatin Kerstin Ekman ein. Da ich mich nie grossartig mit dem Kriminalromangenre beschäftigt habe, müsste ich für weitere Beispiele nachgoogeln, wonach mir aber momentan nicht ist.
Ausserdem ist / wäre es höflichs Erstlingswerk, er kann daran wachsen, aber ein alter und unverbesserlicher Troll wie du einer bist, liegt lediglich daran zu versuchen ihn zu demoralisieren.