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Mitteilung von Schmidt (8.7.2012 17:28:18):
>>>>Verlorenes

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>>Sie haben doch selbst eine Kindheit gehabt!
>>Die würde mich sehr interessieren?
>>3 Positive Erlebnisse, schöne Ereignisse?
>>2 Negativerfahrungen? Die Verarbeitung und Auseinandersetzung damit?
>>Lieblingsfarbe, Lieblingsessen mit 6 und mit 10?
>>Lieblingssänger?
>>Lieblingsblume?
>>Gab es Haustiere?
>>Verhältnis zu Freunden und KLassenkameraden?
>>3 positive Erlebnisse und 1 Negativerlebnis?
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>>So und wenn wir das alles aufgebröselt haben verstehen sie auch Kinder, aufjedenfall für diesen Moment!
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>Postiv-Erlebnis No. 1:
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>Es ist tief im Winter, nach Weihnachten, sehr kalt. Ich verkrieche mich – dick eingemummelt, versteht sich – in die hinterste Ecke eines nach zwei Seiten offenen Verschlages, auf das ofenfertig gehackte Eichen- und Buchenholz, das immer noch sehr intensiv duftet. Draussen beginnt der Schnee zu rieseln, dann zu stöbern, und der Geruch von dem Holz und dem Schnee wird regelrecht betörend. Ich denke an nichts mehr, bewege mich nicht mehr und draussen wird alles weiss.
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schön!
>Positiv-Erlebnis No. 2:
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>Ich hatte eine starke Grippe, und meine Mutter hatte mich gezwungen, die ärztlich verordneten Kapseln mit heissem Pfefferminztee zu schlucken. Als ich daraufhin Blut spuckte, mußte sie doch wieder den Arzt kommen lassen, der eine Speiseröhrenverätzung diagnostizierte und – der Arzt war ein sehr sanguinischer Mensch – meine Mutter vor meinem Krankenbett wunderbar lange »zur Sau machte«: Ob sie mich umbringen wolle ? Ob sie den Verstand verloren hätte ? Undsoweiter.
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gut, einer auf deiner Seite

>Positiv-Erlebnis No. 3:
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>Jede Woche brachte ein Mann vom »Lesezirkel« die »Frau im Spiegel« und »Das goldene Blatt«, damit meine Mutter über die aktuellen Entwicklungen der europäischen Adelsfamilien im Bilde blieb. Einmal hatte sich der Mann vom »Lesezirkel« offensichtlich vertan: es gab die »Neue Revue« und noch so ein anderes Tittenmagazin – und leider konnte meine Mutter die Hefte ja nicht wegschmeissen, weil sie ja an den Mann vom »Lesezirkel« zurückgegeben werden mußten. Also lagen sie im wenig benutzten Wohnzimmer meiner Großmutter (im Erdgeschoß) herum. Meine Großmutter saß lieber in der Küche und las den »Pilger« – die offizielle Monatszeitschrift der Erzdiözese Trier. Und ich saß mit glühenden Wangen im Fernsehsessel und in meinen kindlichen Händen zitterten die Titten.
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wunderbar

>Negativerfahrung No. 1:
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>Die ewigen Prügelorgien meiner Mutter – häufig aus nichtigen Anlässen; und das Desinteresse meines Vaters daran. Bis heute werfe ich mir vor, nie zurückgeschlagen zu haben.
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>Negativerfahrung No. 2:
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>In der Grundschule wurde ein Freund von mir von den sogen. Kameraden wegen irgendetwas angespuckt – von einer ganzen Horde. Um meinem Freund beizustehen, entfaltete ich recht zögerlich das gerade zum Geschenk vom Vater erhaltene Taschenmesser. Die Horde stobte zunächst auseinander, und versammelte sich sodann um mich selbst. »Messer-Droher, Messer-Droher« wurde ich verhöhnt, aber nicht tätlich angegriffen – wegen des Messers in meiner Hand. Irgendwie wurden nachher alle »abgezogen« – mit dre Gardinenstange vom Klassenlehrer, genau erinnere ich mich an dieses Detail nicht mehr.
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>Lieblingsfarbe: Dunkelgrün
>Lieblingsessen in all dieser Zeit: Schaschlikspiesse aus dem Infra-Grill an brauner Päckchensosse auf ladderigen Eier-Spagetti
>Lieblingssänger: Fehlanzeige
>Lieblingsblume: Fehlanzeige
>Haustiere: 1 Papagei, 1 Schildkröte – beide in Obhut meiner Großmutter (im Erdgeschoß)
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>Freunde und Klassenkameraden:
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>Negativerlebnis – siehe oben »Messer-Droher«
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>Positiverlebnis No. 1: Unser Spiel im Wald »Peng-Peng« nannten wir es, daß am spannensten war, wenn nur drei oder vier mitspielten. Es ging natürlich darum, sich abzuschießen. Beim ersten Mal war man Gefangener, konnte zu fliehen versuchen. Beim zweiten Mal war man tod und mußte ausscheiden. Im Unterholz war das unglaublich spannend – die Zeit verging im Fluge.
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>Postiverlebnis No. 2: Cornetto-Erdbeer im Chlor-Aroma des Schwimmbades.