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Mitteilung von baumhaus (13.7.2012 13:09:42):
>>das Bing! über »Atombombe«

>>[zum Original-Text]
>>
>>> Es liegen drei glänzende Kugeln, ich weiß nicht woraus gemacht,
>>> in einer niedrigen Kneipe, neun Meilen hinter der Nacht.
>>> Sie liegen auf grünem Tuch und an der Wand hängt der Spruch:
>>>
>>> Wer die Kugeln rollen läßt, daradardiridum,
>>> den überkomme die schwarze Pest, daradadiridum.
>>>
>>> Der Wirt, der hat nur ein Auge, und das trägt er hinter dem Ohr.
>>> Aus seinem gespaltenen Kopfe ragt eine Antenne hervor.
>>> Er trinkt aus einer Seele und ruft aus roter Kehle:
>>>
>>> Wer die...
>>>
>>> Die einen sagen, die Kugeln sind die Sonne, die Erde, der Mond.
>>> Die anderen glauben, sie seien das Feuer, die Angst und der Tod.
>>> Und wenn sie beisammen sind, dann summen sie in den Wind :
>>>
>>> Wer die Kugeln rollen läßt. . .
>>>
>>> Und dann kam einer geritten, es war in dem Jahr vor der Zeit,
>>> auf einer gesattelten Wolke von hinter der Ewigkeit.
>>> Er nahm von der Wand einen Queue, der Wirt rief krächzend : »He ! «
>>>
>>> Wer...
>>>
>>> Doch jener, der lachte zwei Donner und wachste den knöchernen Stab,
>>> visierte und stieß, und die Kugeln prallten aneinander, der Wirt grub ein Grab.
>>> Fäulnis flatterte auf, so nahm alles seinen Lauf.
>>>
>>> Wer die Kugeln rollen läßt. . .
>>>
>>> (»Drei Kugeln« Franz Josef Degenhardt)
>>>
>>
>>
>How i learned to stop worrying and to love the bomb:
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>Ich finde die Atombombe einfach Klasse. Ihr Schatten hat der gequälten Menschheit die längste Periode des Friedens beschert seit ... jedenfalls sehr, sehr lange, noch länger als der lange preussisch-deutsche Friede von 1871-1914 (Nebenbei: Wilhelm II. galt zu seiner Zeit als »Friedenskaiser« und war sogar anlässlich seines 25. Thronjubiliäums für den Friedensnobelpreis im Gespräch gewesen – aber das weiß heute keiner mehr) und vor allem: weltweit herrschte Friede, während heutezutage, »Nach der Bombe« (ein lesenswerter SF-Roman von Philipp K. Dick) sich die Leuts wieder fröhlich gegenseitig abmetzeln – weltweit.
>
>Die Bombe ist auch unverrückbar verbunden mit dem Reich des Bösen – eine Bombe ohne das Böse, vor dem sie schützt, ist irrsinnig. Freiheit für den Einzelnen ist eben nur möglich dadurch, daß der Nachbar unter einer tristen, grauen, orwell-mässigen Diktatur leidet. Denn nur die stalinistische Diktatur hat es notwendig gemacht, daß man die Freiheit des Westens ins Schaufenster legen und bei jeder Gelegenheit demonstrieren mußte, wie sehr man doch die Freiheit und die Rechte des Einzelnen achtet. Heute, wo es kein Reich des Bösen mehr gibt, stellen sich »Experten« hin und fordern, man solle das Rauchen sogar in Privatwohnungen verbieten oder alle möglichen Leute enteignen – ohne daß sich ein Sturm der Entrüstung erhöbe, ja noch nicht einmal ein laues Lüftchen des Prostestes ist zu vernehmen – man diskutiert sogar sehr ernsthaft über diese »Vorschläge« ...


Diese neue Haushaltsabgabe, sprich: die Zwangsgebühr für das Musikantenstadl, ist auch so ein Beispiel. Ich konsumiere weder Fernsehen noch Radio, weder privat noch öffentlich-rechtlich. Mich interessiert diese ganze Kacke einfach nicht. Und dennoch soll ich jetzt ungefragt monatlich dafür zahlen, daß Jauchs Nase noch ein Stück goldener wird. Rasen könnt' ich! Nicht wegen der Qualitätsstandards, sondern weil mir keine Wahl gelassen wird.

>
>Neinein, so geht das nicht weiter. Ich will meinen Breschnew wiederhaben, Honecker und die Stasi, die Rote Armee und die SS20 – und meine so heiß und inniglich geliebte Bombe ! Ich täte mir sogar eine ins Schlafzimmer stellen – aber wahrscheinlich ist das auch schon wieder verboten.