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Mitteilung von Die Leiche (24.7.2012 16:55:27):
>>>Die Leiche über »Higgs-Bosonen«

>>>[zum Original-Text]
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>>>Seit dieser olle Grieche auf den Trichter gekommen ist, daß es ein kleinstes, nicht mehr teilbares »Elementar-Teilchen« geben müsse, sind se hinter her – lediglich unterbrochen durch ca. 1,5 Jahrtausende christ-katholischer Herrschaft, weil das ja für den Papst nicht so wichtig war. Doch kaum war der Papst weg vom Fenster, hammse wieder angefangen, hinterherzuschnüffeln wie die Bekloppten. Und seit Röntgen, Curie und der Atombombe sind sie regelrecht irre geworden. Immer größere Apparate werden gebaut, und immer mehr Teilchen gibt es – genau wie beim Bäcker: wenn die Teilchen alle sind, geht einer nach hinten, und kommt mit einem neuen Blech voll Teilchen an. Atome, Positrone, Neutrone, Elektroden, Quarks, Spins, Neutrinos, Higgs-Bosonen – und was kommt dann ? Irgendwann kommt so ein Pfandflaschensammler und entdeckt, daß irgendetwas nicht stimmt, irgend eine Zahl 17 Stellen hinter dem Komma nicht drei sondern vier sein müsse, und es daher noch ein kleineres Teilchen geben müsse, und dann bauense wieder so einen gigantischen Apparat und dann, dann kommt die wissenschaftliche Sensation: sie haben die Existenz der Schmidt-Klingonen nachgewiesen ! Boah ey ! Toll, Nobelpreise gibt es Schubkarrenweise und dann geht alles wieder von vorne los – wie so eine dieser Endlosschleifen in »Gödel-Escher-Bach« von Douglas Hoffstatter. Also mir kommt das alles völlig sinnlos vor. Als wenigstens zur Hälfte humanistisch gebildeter Mensch (das altgriechisch hatte man mir vorenthalten) habe ich sowieso ein gerüttelt Maß an Mißtrauen gegenüber solchen Fächern wie Physik und Chemie mitbekommen, die am Gymnasium sowieso zurecht an allerunterster Rangstelle knapp über'm Sportlehrer standen. Und seit Heissenberg weiß man ja, daß das alles nix taugt, und seit Gödel weiß man, daß das alles nix taugen kann. Man sollte am besten diesen ganzen Kram in die Tonne kloppen, und mal ne neue Platte auflegen, finde ich.
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>>Das stimmt! Die Naturwissenschaften haben uns nur Unglück gebracht. Wenn ich etwas zu sagen hätte, die Chemie, die Mathematik, all das würde verketzert werden. Die Theologie würde als Königsdisziplin wieder zu größtem Ansehen kommen. Ich würde die Theokratie in Deutschland einführen, mit mir selbst als unangefochtenem spirituellen Oberhaupt!
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>Ich verstehe nun diese bitterste Ironie. Und ich habe keineswegs ein Schmidt-Klingon formuliert, sondern lediglich darauf hingewiesen in einem Nebensatz meiner These, das die langkettigen gemischgeladenen statistischen Polyampholythe in völlig unbekannten Zeiträumen durch fortwährende Loslösung und Rekombination funktionelle Strukturen ausbilden könnten die man als Vorläufer dessen bezeichnen kann was man heute Leben nennt. Natürlich habe ich damit einigen Theologen in den Klo geschissen.
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Bereits bei Plutarch findet sich der Hinweis auf die Irrelevanz naturwissenschaftlicher Erklärungsmodelle für Erscheinungen wie Leben etc: Der große Alkipiades lies ein »Einhorn« sezieren – es war eine Gehirnwucherung, die bei einem Pferd (?) zu einer hornartigen Auswölbung der Stirn geführt hatte – »nix Götter« meinte der große Grieche. »Natur !« Aber, so schreibt Plutarch so treffend in einem Nebensatz, es ist relativ gleichgültig, mit welchen Tricks die Götter ihre Wunder produzieren. (Sinngemäß ausem Kopp) Einer meiner Lieblingsepistemologen, der amerikanische Soziologe Merson hat ebenso richtig darauf hingewiesen, daß die Suche nach der »great unifiying ( Schreibweise ? ) theory« ebenso unsinnig ist, wie die nach den kleinsten Teilchen – es empfehle sich, bei »middle range theorys« zu bleibe, die man ingenieurmässig evaluieren kann. Ich denke jedoch, da liegen wir so weit nicht auseinander, gelle ?