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Mitteilung von Die Leiche (31.7.2012 10:38:42):
>>>>>>>>>>>tootsie über »Übergewicht«

>>>>>ach, das hat mir gefehlt...
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>>>>>und oh! ich arbeite! sogar für internationale unternehmen! ich arbeite aber nicht für GELD, sondern für bewertungspunkte. die zeigen nämlich, wie qualifiziert ich bin.
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>>>>>übersetzungsbüros wird es nicht mehr lange geben – die zukunft gehört den freelancern. wir tummeln uns auf plattformen, die eine mischung aus blaster und gayromeo sind.
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>>>>>arbeit macht mir spaß – ich mag nur nicht davon lebe müssen. es reicht mir, richtig, RICHTIG gut in meinem beruf zu sein.
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>>>>>jetzt ist aber urlaub. mindestens einen monat lang. ist ja egal. wenn ich zuviel mache, kommt die arge und nimmt mir alles weg. da liege ich lieber am see.
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>>>>Da gabs so n Typ namens Pareto, der mit dem nach ihm benannten Optimum. Der hat sein Augenmerk auch mal auf den Grenznutzen gelegt: die erste Flasche eines Bierkastens ist für den Durst unendlich wertvoll und wichtig, die fünfte schon gleichgültig, von der zehnten kaum noch zu reden oder zu lallen – nur für Suchties sind diese Nummern noch von Interesse. Der gesunde, rational handelnde Mensch indessen scheisst auf den Kasten und holt sich das einzig wirklich wertvolle Bier aus dem Regal – für einen Bruchteil des Kastenpreises !
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>>>blastern bildet. wieder was gelernt!
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>>Das hatte ich bei einem Österreicher namens Dr. L., »dos eerste Gooossen'sche Geseetz, mei, da schaust!«
>>Er hat dafür sogar Bierflaschen mit in die Vorlesung gebracht, und die zwei in der ersten Reihe durften die sogar leeren. Freiwillig natürlich.
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>Mit Wein kann man es 'eigentlich' noch viel schöner explizieren:
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>Eine gute Flasche trockenen Roten kriegt man ohne weiteres für 3-4 Euro im Laden – ja, in Hildburghausen gab es sogar mal für ca. 1 Jahr einen sehr guten Cote du Languedoc für sagenhafte 1,89 ! Zugegeben: man muß sich ein bischen auskennen mit Wein – das gehört eben auch zur Bildung, was man kaufen und saufen kann bzw. soll oder gar muß, und wovon man die Finger lassen soll. Wenn man das aber weiß, und auch weiß, wie Wein getrunken werden will, nämlich in kleinen, langsamen Schlucken, stets alterniert mit klarem, nicht zu kaltem Leitungswasser, und somit eine solche Flasche für 3-4 Euro für mindestens 2-3 Tage ausreicht, um ein abendliches Wohlgefühl zu produzieren, daß nicht nur bekömmlich, sondern sogar im medizinischen Sinne gesund ist – dann hat man einen enormen ökonomischen Vorteil gegenüber den Idioten, die 20, 30, 50 Euro die Flasche ausgeben und davon mit 2-3 Stück am Abend ihrem Infarkt entgegenballern.

Lebensstandart in einer real existierenden sozialen Marktwirtschaft ist – wie so häufig – eine Badewanne (die Gauß'sche Normalverteilungskurve vom Kopf auf die Füße gestellt): mit dem Grundsicherungseinkommen nach HartzIV kann man hervorragend leben, genießt einen äusserst hohen Lebensstandart, sofern man es geschafft hat, 1-Euro-Jobs und ähnliche Reintegrationsmaßnahmen nachhaltig zu blockieren. (Dem körperlich gesunden bleibt zu diesem Zweck eigentlich nur der lange und steinige Weg der nicht therapiefähigen Psychose.) Mit jedem Zuwachs an Einkommen sinkt der Lebensstandart ins Bodenlose – Zufriedenheit und Glück, Freundschaft und Liebe, Sex und Drogen haben sich entgültig aus dem Leben verabschiedet. Erst bei einem sehr, sehr hohen Einkommen stellt sich wieder so etwas ähnliches wie Lebensstandart wieder ein – etwa so, wie in Brechts berühmter Anektdote zur Senkung der Arbeitsmoral.