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Mitteilung von baumhaus (15.8.2012 08:40:51):
>>>>>>>>>>Schlumpf!

>>>>>>>>>>DIe schweizer FInanzministerin heisst Schlumpf. SCHLUMPF! Ahahahaha
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>>>>>>>>>Wobei, wie ich die Schweizer kenne, die sicherlich das »pf« betonen.
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>>>>>>>>>Der Finanzminister Schlumppfff!
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>>>>>>>>Schlumpf ist in der Schweiz ein hochangesehener Name – und Eveline Widmer-Schlumpf ist kein Minister, sondern Bundesrat, und leitet als solche das eidgenössische Finanzdepartement. Es verlohnt sich, das schweizerische politische System ein wenig genauer zu studieren – schließlich ist es – neben dem der Katholischen Kirche – das einzige in Europa, welches funzt.
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>>>>>>>Okay, und jetzt erklärst du mal bitte, in wie weit du genau meinst, dass das Schweizer System besser 'funzt' als das Deutsche...
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>>>>>>>Nebenbei darfst du auch gerne noch erklären – in absehung aller kategorischen Unterschiede zu einem Staat – in welcher Hinsicht du das System der katholischen Kirche als funktionierend beurteilen würdest. Zukunftsfähigkeit? finanzielle Effizienz?
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>>>>>>Mit der letzteren fängt es an: beide haben solide Finanzen, und das nicht erst seit gestern. Beide Systeme sind uralt, wurden im Laufe der Jahrhunderte nur sehr moderat verändert. »Parteien« spielen in der Kirche gar keine, in der Schweiz nur eine verhältnismässig untergeordnete Rolle – eine Opposition gibt es in beiden nicht. Aus den internationalen Auseinandersetzungen haben sich beide konsequent seit mehreren hundert Jahren herausgehalten und ebenso davon abgesehen, ihre Mitmenschen aus irgendwelchen Gründen zu masakrieren. Und beide haben keine Nachwuchssorgen – die Schweiz ist auch generativ gesund, und die Katholische Kirche expandiert global ohne Ende. Es ist also eine vornehmlich historische Betrachtung, die zu meinem Ergebnis führt. Es ist faszinierend, daß diese beiden Systeme in völlig unterschiedliche Richtungen orientiert sind: die einen föderativ und basisdemokratisch, die anderen sind zentralistisch aufgestellt und organisiert als Mix von Wahlmonarchie und kooptativer Aristokratie. Und nur in diesen beiden Systemen sehe ich eine Zukunft. Die plebiszitäre Bonzokratie (copyright by Joseph Goebbels) ist – nicht nur finanziell – bankrott.
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>>>>>Naja, die Schweiz ist ein wenig wie England – praktisch keine Industrie (Außer Uhrmacher vielleicht) und leben nur von den Banken. Vielleicht geht das noch lange so gut, aber es mehren sich die Zweifel in letzter Zeit. Aber gut, vielleicht gehts echt bis ins Jahr 3000 so weiter – totgesagte leben ja bekanntlich länger.
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>>>>>Und die katholische Kirche hat es in Deutschland im Heute wirklich immer schwerer. Religion kann man leider nur armen verkaufen, von daher boomt die immer nur in scheiss dritte Welt Staaten.
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>>>>Das die Schweiz nur aus Schwarzgelder verschiebenden Banken und Schokoladenmanufakturen bestehen würde, ist ein schlicht falsches Vorurteil. Ein erheblicher Teil der europäischen Nahrungsmittel- und Chemieindustrie ist dort heimisch, und übrigens auch einer der nur vier europäischen Flachglashersteller – was mein erster persönlicher Kontakt zur Schweiz überhaupt gewesen war. Mein Mandant, ein kleiner Isolierglashersteller war pleite, der Schweizer Hersteller sein Hauptlieferant und Lizenzgeber. Es war eine ungeheuer positive Überraschung für mich, wie offen man bei den so piefigen Schweizern für unsere Pläne für eine »übertragende Sanierung« war, und wie bereitwillig man uns dabei unterstützt hat. Das war der erste positive Kontakt, dem viele, dann auch auf privater Ebene folgten – ich gestehe: ich bin helveticophil, und einer meiner großen unerfüllten erotischen Träume ist Sex mit einem oder am liebsten: gleich mehreren Schweizern ... nunja.
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>>>>Und was die Heilige Mutter Kirche anbelangt, das »Schifflein Jesu Christi«, wie es sich selbst gerne nennt: daß sie in Deutschland momentan in der Defensive ist – Scheiss drauf ! Das war sie öfters. Aber auch hier lohnt ein Blick in die Geschichte: wer sich in den letzten 2-300 Jahren mit dem Papst ernsthaft angelegt hat, dem ist das niemals gut bekommen. Selbst der Führer hat darum, obschon es ihm bekanntlich in den Fingern juckte, die Finger vom Heiligen Stuhl ebenso gelassen, wie vom Löwen von Münster. Und das Schicksal der polnischen Stalinisten ist bekannt: der Papst hat eben doch recht viele Divisionen, und sie werden immer mehr in den Ländern, die »Entwicklungsländer« zu nennen schon recht vermessen ist: sind es doch diejenigen Länder, bei denen wir, an deren Wesen nach »unserem« Selbstverständnis doch die Welt genesen soll, demnächst den Klingelbeutel hinhalten müssen, damit wir noch unsere Stromrechnung bezahlen können !
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>>>Glücklicherweise ist an mir (dank DDR-Kindheit) der ganze Kirchen-Sermon ungesehen vorbeigegangen. Wenn ich diesen alten, klapprigen Mann mit seiner weißen Schürze und seinem Käppi sehe, denke ich immer: Ja, haben die denn da die ganze Zeit Fasching?
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>>Meine Bewunderung für die Katholische Kirche gilt ihrer Organisation – ihre »Inhalte« sind eine ganz andere Geschichte, die aber auch hochinteressaant ist. So entspricht zB unser »modernes« Strafrecht in seinem »Allgemeinen Teil«, wo es um die Definitionen von Täter, Anstiftung, Beihilfe, Versuch und vollendeter Tat, Notwehr, Nothilfe und Notstand usw. geht, nahezu vollständig der theologischen Dogmatik der Sünde, wie sie etwa ab der Kreuzzugszeit und dann später insbesondere unter dem Einfluß der Jesuiten entwickelt worden ist. Wir sind alle viel Katholischer, als wir oftmals glauben (sic!)!
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>Ich erinnere mich da an diese Normen zur Frage, wem welches Bienenvolk gehört. Da hat die Kirche wirklich Nützliches vollbracht!

Ach so, das war ja das BGB. Das haben uns die alten Römer gebracht.