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>>>>> Joschka Fischer, der ehemalige Vizekanzler und Bundesaussenminister, hat als Nachfolger von Gerhard Schröder in den vier Jahren seiner Kanzlerschaft viel erreicht. FOCUS sprach mit dem Bundeskanzler über seine Erfolge und künftigen Pläne.
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>>>>> FOCUS: Sehr geehrter Herr Bundeskanzler, Kritiker werfen Ihnen vor, sie seien bei der Sanierung Deutschlands übertrieben brutal vorgegangen.
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>>>>> FISCHER: Das sehe ich nicht so. Als mich das überparteiliche Bündnis fragte, ob ich Kanzler werden möchte, um Deutschland vor dem Konkurs zu retten, habe ich gleich erklärt, dass ich das Land so sanieren werde wie ich einst das Taxiunternehmen meines damaligen Arbeitgebers saniert habe: streng marktwirtschaftlich. Taxen und Deutschland gleichen sich in gewisser Weise: zwei Gemischtwarenläden mit sehr unterschiedlichen Komponenten, die einen leistungsfähig, die anderen weniger. Ich habe nur das gemacht, was ich auch bei den Taxen gemacht habe: unproduktive Unternehmensteile abgestoßen.
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>>>>> FOCUS: Sie sprechen von den neuen Bundesländern?!
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>>>>> FISCHER: Nicht von allen. Thüringen und Sachsen haben sich ja als sanierungsfähig erwiesen, die haben wir behalten. Für Mecklenburg-Vorpommern konnten wir nichts mehr tun, Totalverlust. Da kam uns das Angebot der Bush-Administration ganz recht, gegen die Übernahme der Landesschulden und für den symbolischen Kaufpreis von 1 EUR das Land als Atomtestgelände zu kaufen.
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>>>>> FOCUS: Polen hat Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt sogar kostenlos bekommen.
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>>>>> FISCHER: Richtig. Sie dürfen aber nicht vergessen, dass sich Polen im Gegenzug verpflichtete, drei Millionen der ärmsten deutschen Rentner dort anzusiedeln. Von 300 EUR Rente kann in Deutschland keiner leben, aber in Polen wegen der wesentlich geringeren Lebenshaltungskosten. Mit diesem Befreiungsschlag haben wir die Sozialhilfekosten massiv reduziert und den deutschen Kommunen wieder auf die Beine geholfen.
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>>>>> FOCUS: Den Bundeshaushalt haben Sie durch einen Verkauf der deutschen Schulden an US-Pensionsfonds saniert. Es gab durchaus Kritik daran, dass Sie als Sicherheit die Alpen, den Schwarzwald, den Kölner Dom, die Rüdesheimer Drosselgasse sowie Rothenburg o. d. Tauber und das Münchner Oktoberfest verpfändet haben.
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>>>>> FISCHER: Verpfändet ist nicht verkauft. Die einheimische Bevölkerung kann diese Liegenschaften weiterhin ungehindert nutzen.
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>>>>> FOCUS: Bei den Arbeitslosen sind sie einen neuen Weg gegangen...
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>>>>> FISCHER: ...den am Anfang auch wieder keiner begriffen hat. Erst hieß es, es sei widersinnig, die Arbeitslosenzahl durch Entlassungen senken zu wollen. Aber das macht jeder Manager, der zu viele Leute hat, die zuviel Geld kosten. Er entlässt sie einfach! Wir haben zwei Millionen Arbeitslose aus der deutschen Staatsbürgerschaft entlassen und aus Deutschland ausgewiesen.
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>>>>> FOCUS: Wohin?
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>>>>> FISCHER: Unterschiedlich. Nicht wenige sind mit einer »Blond Card« als Straßenkehrer in Indien untergekommen. Andere haben sich als Soldaten in diversen afrikanischen Bürgerkriegsländern verpflichtet.
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>>>>> FOCUS: Auch bei der Landesverteidigung konnten Sie massiv sparen.
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>>>>> FISCHER: Das stimmt. Sie als Privatmann halten sich ja auch keinen persönlichen Polizisten. Warum sollten wir das als Staat tun?! Dem Trend zum Outsourcing können sich auch die öffentlichen Einrichtungen nicht entziehen. Also habe ich die Bundeswehr abgeschafft, die viel zu teuer ist. Im Bedarfsfall kaufen wir uns Sicherheitsleistungen zum Beispiel von US-Söldnerfirmen ein, die zudem auch noch das ganze Kriegsgerät vorrätig halten. So entfallen für uns Lager- und Wartungskosten. Just-in-time-Sicherheit sozusagen.
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>>>>> FOCUS: Sogar die Politiker haben Sie zu Gunsten der Staatskasse eingespannt.
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>>>>> FISCHER: Es war schließlich einzusehen, dass solche hochkarätigen Entertainer kostenlos bei Vereinsfesten und Einweihungen auftreten. Seitdem wir Gebühren für die Anwesenheit von Politikern erheben, kommt Geld in die Staatskasse und die Terminflut für die Politiker nimmt ab, so dass sie endlich wieder in ihren Büros arbeiten können, statt bei irgendwelchen Karnickelzüchtern Grußworte zu sprechen. Die Deutschen müssen sich dran gewöhnen, dass es nichts kostenlos gibt, auch nicht Grußworte von Politikern. Roberto Blanco singt bei der Einweihung eines Baumarktes ja auch nicht kostenlos.
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>>>>> FOCUS: Aber ein Staatssekretär singt doch auch nicht.
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>>>>> FISCHER: Gegen Aufpreis schon!
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>>>>> FOCUS: Was sind Ihre nächsten Pläne, Herr Bundeskanzler?
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>>>>> FISCHER: Wir haben immer noch zirka 2,5 Millionen Arbeitslose in Deutschland. Ich beabsichtige, durch weitere Entlassungen endlich Vollbeschäftigung herzustellen. Außerdem müssen wir uns noch stärker auf unsere Kernkompetenzen konzentrieren. Ich habe an den Universitäten unsinnige Studienfächer wie Sozialpädagogik streichen und deutsche Kernfächer wie Ingenieurwissenschaften stark ausbauen lassen.
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>>>>> FOCUS: Durchaus mit Erfolg. Wird Deutschland durch Zukäufe wachsen?
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>>>>> FISCHER: Das halte ich nicht für ausgeschlossen. Wie Sie sicher wissen, befinden wir uns seit einigen Wochen in Verhandlungen mit Frankreich, weil wir das Elsass kaufen wollen. Obwohl wir den Franzosen einen fairen Preis gemacht haben, sträuben sie sich noch. Aber ich glaube nicht, dass sie diesen Kurs noch lange durchhalten können. Schließlich hat es Frankreich im Gegensatz zu Deutschland versäumt, 5 vor 12 mit einem streng marktwirtschaftlichen Kurs das Ruder doch noch herumzureißen. Das hat dazu geführt, dass Paris von marodierenden Afrikanern aus den ehemaligen Kolonien zur Hälfte niedergebrannt wurde und in Marseille jetzt ein islamischer
>>>>> Kalif regiert. Frankreich braucht Geld, es wird uns das Elsass verkaufen. Ich will nicht verhehlen, dass wir auch Interesse an der Champagne und dem Bordelais haben.
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>>>>> FOCUS: Duce Berlusconi, der Führer des weit gehend bankrotten Italiens, soll Deutschland Südtirol zum Kauf angeboten haben?
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>>>>> FISCHER: Das stimmt. Südtirol würde durchaus in unser Produkt-Portfolio passen. Dort gibt es noch eine ausgeprägte Landwirtschaft und Landwirtschaft gehört zu den deutschen Kernkompetenzen: Der deutsche Bauer erzeugt auf deutscher Scholle deutsche Lebensmittel. Allerdings müssten die Italiener zunächst die Altlasten entsorgen.
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>>>>> FOCUS: Altlasten?
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>>>>> FISCHER: Na, die in Südtirol lebenden Italiener. Die können wir natürlich nicht gebrauchen. Die müsste der Duce zurücknehmen.
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>>>>> FOCUS: Es gibt Gerüchte, Großbritannien habe Deutschland eine Fusion angeboten.
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>>>>> FISCHER: Dazu möchte ich zum jetzigen Zeitpunkt nur sagen, dass Großbritannien wie wir gut am Markt positioniert ist. Eine Fusion könnte durchaus die Fantasie der Anleger wecken. Diese müsste allerdings auf gleicher Augenhöhe erfolgen. Eine feindliche Übernahme wird es nicht geben.
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>>>>> FOCUS: Herr Bundeskanzler, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.
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>>>>> FISCHER: Gern geschehen. Und vergessen Sie nicht, am Ausgang die Gebühren für das Interview in die Staatskasse einzuzahlen. Ach ja, bevor ich's vergesse:
>>>>> Dieses Interview was powered by Coca Cola light!
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>>>>Leiche, das dürfte nach Deinem Geschmack sein!
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>>>Haha, das ist ja geil! *indieHändeklatsch*
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>>Wie sagte der Junge von nebenan immer so schön: *Gähn*
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>>Eine »Sanierung« Deutschlands wird es nicht geben – was kommt ist ein sich möglicherweise quälend lange hinziehender Zusammenbruch, eher ein Zusammenrutschen, ein Dahinsinken, als ein dramatisches »Brechen«. Die dramatische Wende wird von der Politik ausgehen. Auch 1929 war die NSDAP eine bedeutungslose rechtsradikale Splitterpartei am Rande der Pleite und von Verboten bedroht – genauso wie die NPD heute. Nur fehlt der charismatische Führer. Aber ich persönlich glaube inzwischen eher an einen Neostalinismus. Das Deutschland des Jahres 2012 ist ja eh schon der DDR von 1989 weitaus ähnlicher, als der BRD von 1989.
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>Ham. Vielleicht solltest du die Oxys mal absetzen. Hast du Beikonsum? Kiffen, Alkohol?

Danke der Nachfrage – ich trinke abends 1-2 Schloss-Pils aus dem netto. Eines der besten Billig-Biere Deutschlands schrieb die Financial Times Deutschland in einem Artikel über die Brauerei-Krise in Bayern. Da sieht mans's wieder: auch auf Hartz IV sollte man die Wirtschaftspresse verfolgen, damit man weiß, welches Billigbier man saufen kann, und welches nicht !

Es ist ganz einfach, Baby ! Das, was sie »Die Demokratie« nennen, die »soziale Marktwirtschaft« oder »soziale Gerechtigkeit« oder »Menschenrechte« – das funzt alles nicht, ist ein Zuschußgeschäft, macht jedes Jahr zig Milliarden Nasse, die man bisher am Kapitalmarkt einsammeln konnte. Wir alle sind Berny Madoff ! Und wie für Bernie, kommt auch für uns das dicke Ende – wie für jeden Schnellball !

Wir sitzen beide im selben Boot, Baby – in 5-10 Jahren müssen wir wieder auf den eigenen Hinterfüssen kämpfen, unser Leben in die Wagschaale werfen für einen halben Sack Steckrüben – da müssen wir wieder fit sein !