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Mitteilung von Analysator (25.9.2012 04:13:25):
>>>Die Leiche über »WolfgangDaschner«

>>>[zum Original-Text]
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>>>Aus Anlass des nunmehr erscheinenden Fernsehfilms über ihn und seinen wackeren Kommisar Ennigkeit:
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>>>Wolfgang Daschner ist für mich ein Held. Der ehemalige frankfurter Polizei-Vizepräsident hatte den Mut, im Entführungsfall Metzner/Gäfgen gegen den Täter »die Androhung von Gewalt« anzuordnen, um den – seinerzeit schon ermordeten – Jungen möglicherweise noch retten zu können. Das war schon heftig gewesen. Weit hinaus über die Grauzone des rechtlich zulässigen hat sich dieser Spitzenbeamte hinein ins Unrecht gelehnt – er hat es gewußt, von Anfang an, und von Anfang an hat er die Verantwortung dafür übernommen – gegenüber seinen Untergebenen, gegenüber den Vorgesetzten und der Öffentlichkeit – und der Justiz gegenüber. Noch am gleichen Tag hat er sein Handeln selbst »aktenkundig« gemacht – ja: damit das Strafverfahren gegenüber ihm selbst und dem handelnden mittleren Polizeibeamten sogar selbst losgetreten. Wolfgang Daschner ist für mich ein Held, weil er die existenzielle Zwiespalt aushalten mußte, vor der wir uns so gerne mit blankpolierter Ethik davondrücken wollen, aber letztlich niemals ausweichen können. Er hat diesen Zwiespalt angenommen und die Sache ausgefochten. Genau dies macht für mich persönlich Heldentum aus: es auszuhalten, Falsches tun zu müssen, um das Richtige zu erreichen. Es ist nicht die Gefahr, das Riskio, das Einsetzen der eigenen Existenz, was für mich »Heldentum« ausmacht – es ist dieser Punkt der existenziellen Entscheidung, an dem keine Philosophie, keine Ethik, kein Recht mehr weiterhilft, und der Mensch zu sich selbst zurückgeführt wird. Alleine und in einer schier unerträglichen Einsamkeit muß eine Entscheidung getroffen und in ihren Konsequenzen ausgehalten werden – ganz auf sich gestellt, jenseits von Gut und Böse, verlassen von Gott und den Menschen. »Volià un homme!« hätte Bonaparte über ihn gesagt.
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>>Was ist da bitte heldisch daran? Der Typ ist ein Idiot und wahrscheinlich ein Fascho. Wahrscheinlich hat er sich erhofft, dass der Bankervater von dem Rotzlöffel einen kleinen 'Bonus' springen lässt. Hahaha, das war dann wohl nichts! Lololol!
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>so sehe ich das auch – im bildforum musste ich es nur anders formulieren.

Ich gebe da vollumfänglich der Leiche recht !

Die bisherigen Kommentare darauf wirken auf mich schon verdammt gefühlsverarmt, offenbar auch ansatzweise unfähig zu Empathie.

Gerade vom Rechtsstaat müsste man erwarten können, daß in einem solchen oder ähnlich dramatischen Fall »auf Leben und Tod« der kriminelle Täter mit unmittelbarem Zwang zum Reden und zur Mithilfe gebracht werden kann, ähnlich begründbar wie beim Notwehr-Paragraphen !

Das höherwertige Rechtsgut ist unbedingt vorrangig zu schützen, hier das Leben eines Unschuldigen, das körperliche Wohlbefinden eines
eiskalten und mitleidslosen Täters hat dahinter zurückzustehen !

Dafür muss auch die Anwendung von Schmerz in vertretbarem Ausmaß unter ärztlicher Aufsicht gegenüber einem kaltblütigen und sadistischen Täter dringend rechtskonform gemacht werden.

Solange dies nicht der Fall , ja , solange ist ein
Daschner ein Held der seine Position, sein Einkommen, seine Rente der möglichen Rettung eines Kindes aus einer unvorstellbar grausamen und furchtbaren Lage opfert !

Hätte das Kind damit gerettet werden können wäre Daschner auch in ganz anderem Ausmaß als Held wahrgenommen worden und ich bin mir ganz sicher ... auch das Gericht hätte alles unternommen um zu einem milderen Urteil gelangen zu können und hätte das auch erreicht ...