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Mitteilung von Die Leiche (27.9.2012 13:30:33):
>>>>>>>tootsie über »Hungerstoffwechsel«

>>>>>>>[zum Original-Text]
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>>>>>>>> Wie schön, dass ich mich endlich einmal mit Luxusproblemen beschäftigen kann. Ich nehme also ab.
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>>>>>>>> Das heißt... ich HABE abgenommen. Seit zwei Wochen tut sich nix mehr! Im schlimmsten Falle habe ich jetzt auf Hungerstoffwechsel umgestellt. Dabei wird der Grundumsatz in den Keller gefahren, das Hirn ernährt sich von Ketonkörpern, die Körpertemperatur sinkt und wenn ich auch nur essen sehe, nehme ich zu!
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>>>>>>>> Ich glaube nicht, dass das passiert ist. Mein Normalbedarf an Kalorien sollte bei 2400 liegen. Ich esse seit ein paar Wochen nur noch 2000 und habe anfangs auch erstaunlich schnell abgenommen. Damit scheint jedenfalls vorerst Schluss zu sein.
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>>>>>>>> Der Hungerstoffwechsel stellt sich ein, wenn man 500 Kalorien zu wenig isst. Dann wird man von Diät zu Diät immer fetter. Alles, was man tun kann, ist, an zwei Tagen in der Woche ordentlich zu schlemmen, damit der Körper glaubt, die endlosen Hungersnöte hätten ein Ende!
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>>>>>>>2000 Kcal pro Tag? Erscheint mir irgendwie etwas viel. Bewegst Du Dich?
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>>>>>>>Ich lebe derzeit von 1 Schüssel Haferflocken mit Milch pro Tag, weil ich das Essen immer vergesse, außer früh, da knurrt mir der Magen. Bewegung findet aber auch nicht mehr statt. Nur Finger und Augenlider müssen arbeiten.
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>>>>>>>Wenn mir nicht gerade irgendjemand einen Teller mit Superlecker direkt vor die Nase stellt, verspüre ich keinerlei Trieb, zu essen. Sicherlich würde ich mich eines Tages wundern, verhungert zu sein, wenn man mich mit meiner Arbeit allein ließe.
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>>>>>>Was? 2000 Kcal? Du müsstest, wenn du das schon eine Weile lang betreibst, schon kugelrund sein! Ich weiß, die Empfehlungen der maßgeblichen wissenschaftlichen Einrichtungen haben mal irgendwann in den 50er Jahren stipuliert, dass ein erwachsener Mann so um die 2100 Kcal am Tag zu sich nehmen müsste. Das war aber in einem Zeitalter, in dem der Durchschnittsbeschäftigte der westlichen Welt entweder Autos, Flugzeuge oder andere Maschinen (mit den damals unzureichenden technischen Mitteln, wohlgemerkt!) montiert hat, oder aber auf dem Bau arbeitete!
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>>>>>>2400 Kcal? Das ist eine fette Pizza (4-Käse mit Salami oder so) zum Frühstück, Mittags, und dann noch eine zum Abendessen! Der 'Hungerstoffwechsel' fängt, wenn man keine übel körperliche Tätigkeit ausübt, vielleicht bei 500 Kcal täglich oder so an!
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>>>>>ach hasi, die pizzen von aldi haben zwischen 700 (vier käse) und 900 (salamischeiß). ich bevorzuge die rechteckigen tomate-mozarella-dinger mit je 831 kcal.
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>>>>>wer schwer körperlich arbeitet ist weit jenseits der 3000 unterwegs!
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>>>>>der ruhestoffwechsel liegt ja schon bei 1600. irgendwas mache ich auch richtig, sonst hätte ich nicht vier kilo abgespeckt. jetzt noch ne woche kein bier oder wein oder so, und weiter mein kleines kaloriendefizit, und schon müsste ich da sein, wo ich hin will.
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>>>>Und wenn Du dann dort bist, wo Du hinwillst, und Dich erleichtert von Deinem strengen Kalorien-Regime verabschiedest – selbstverständlich mit dem festen Vorsatz, ja der Absicht, auch künftig streng auf kalorienreduzierte Ernährung zu achten, regelmässig Fitness zu machen usw. – dann bist Du in einem halben oder dreiviertel Jahr wieder dort, wo Du angefangen hast.
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>>>>Diäten und »abnehmen« bringt nix – selba oft genug »am eigenen Laib« erlebt.
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>>>>Das einzige, was wo was bringen tuht ist: komplette, langfristige, unbefristete Umstellung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten, eine »Lebensreform«, die Dein Appetittverhalten ändert, wie das kalte Wasser und die frische Luft nach Kneipp, die Dir Lust auf frisches, mageres, gesundes Zeux macht, Deinen Stoffwechsel grundlegend auf Trab bringt, so daß Du auf einmal die zweite Brötchen am Morgen nicht mehr reingestopft bekommst, weil Du vor dem ersten Brötchen ne Banane und n Jogurth und n Apfel gemampft hast, ohne es richtig zu merken.
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>>>ähm, das ist der plan. ich kann gar nicht mehr so essen wie vor acht wochen. ich habe mich an den kalorienkontrollierten modus gewöhnt. ich bin gut in so was. nö, das passt schon alles.
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>>Hihi ... acht Wochen erst ... *kicher* ... *prust* ... Baby ... »Die Toten werden nach Feierabend gezählt !« (Die Spur der Steine) – Acht Wochen sind garnüschdt ! Da freut man sich über die sichtbar geschwundene Wampe, die Löcher, die man den Gürtel enger schnallen kann, ist gut drauf, ringt nur mal mit Stagnationsphasen, weil die Pfunde nicht mehr so flott purzeln, wie am Anfang, wo jeder Schritt auf die Waage als ein Schritt weiter ins Paradies des anorektischen schwulen Schönheitsideals gilt. Aber warte nur balde ... es kommt der Winter, wo der Leib nach kalorien- und fettreicher Kost geradezu lechzt, ganz natürlicherweise – Chronobiologie ! Visonen von Leberwurstbroten, Bratwürsten, Grillhaxen, Sauerkraut und Erbspürree werden Dich heimsuchen und plagen, und ein Dämon wird sich in Deiner Seele einnisten und Dir jedesmal süsse, fettriefende und klebrige Gelüste ins Ohr flüstern, wenn Du durch die Stadt gehst, an der Fleischtheke vorbei oder am Bäckereistand ... im nächsten Frühjahr reden wir nochmal darüber – wenn Du nicht im nächsten Frühjahr das Thema wohlweislich vermeiden solltest !
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>höchstens, weil ich mich dann anderen dingen zugewandt haben werde...
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>kokolores. fetttriefende, klebrige genüsse sind mir zu teuer. ich kaufe mir allenfalls mal ein fischbrötchen. ist egal, weil ich meine toten nach feierabend zähle.
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>mir ist aufgefallen, dass du stilsicherer wirst.

Wenigstens einem fällt es auf – meine kognitiven Fähigkeiten waren durch Schmerzmittel à la Schmidt und 16 Vollnarkosen seit März einigermaßen beeinträchtigt gewesen. So allmählich bekommen die grauen Zellen aber wieder etwas Wasser unter den Kiel ! :-))