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Mitteilung von Die Leiche (22.10.2012 21:50:53):
Waldkatze über »MeineGeschichte«

[zum Original-Text]

> Liebe Blaster-Teilnehmer,
>
> ich spüre seit längerer Zeit eine innere Unruhe in mir, die zum Teil in Wut umschlägt. Das hat natürlich auch Gründe, die mir bewußt sind.
> Es ist so, dass ich das Büro arbeitstechnisch mit einer Kollegin teilen muss. So verstehen wir uns ganz gut. Sie ist wie sie ist und ich werde sie natürlich auch nicht ändern können, sondern nur meine eigene Einstellung zu ihr.
> Ich stelle vermehrt fest, dass sie kaum Arbeit wegschafft, was natürlich in erster Linie ihr Problem ist. Hintergrund ist das Internet, wo sie sehr viel Zeit verbringt. Wie gesagt, auch ihr Problem. Ich bin auch ab und an im Internet, aber ich sehe zu, dass ich meine Arbeit dabei schaffe. Das Internet sehe ich dann immer als Belohnung, wenn ich wieder was weggeschafft habe. Bei ihr ist es aber so, dass sie ständig rumstöhnt, dass wir immer mehr Arbeit bekommen (stimmt) und sie nichts mehr schafft, aber sie stellt ihr Verhalten auch nicht ab, sprich, weniger Zeit verdaddeln.
> Dann frage ich mich, warum macht mich gerade das so wütend? Weil ich so fleißig bin und zuviel Pflichtbewußtsein in mir habe? Ich ackere wie ein Gaul und von ihr kommt nichts. Neue Vorschläge? Fehlanzeige. Interesse an Fallgestaltungen? Nix. Wie gesagt, das ist alles ihr Problem und ihre ARbeitsweise eben. Nur was ist los mit mir? Mich macht es wahnsinnig. Wir könnten so ein gutes Team sein, wenn sie mal von sich aus was dazu beitragen würde. Tut sie aber nicht. Wir sitzen bereits seit 3 Jahren in einem Zimmer. Nicht einmal hat sie gefragt, ob wir mal einen Cappu trinken wollen. Ich lade sie ab und an ein, einfach weil ich es möchte und dadurch die ARbeit auch netter wird. Von ihr kommt absolut null. Sie ist nicht nur mir gegenüber so, sondern gegenüber allen, was letztendlich daraus schließen lässt, dass sie halt so ist wie sie ist. Nur mich macht dieses Verhalten langsam wahnsinnig. Ich spüre so eine wahnsinnige innere Unruhe in mir.
> Sie sitzt genau mir gegenüber, sprich unsere Bildschirme sind ebenfalls exakt gegenüber und wenn sie dann nur auf den Monitor starrt und ich bin am Arbeiten macht es mich wuschig. Ich versuche abzuschalten und nur meine Arbeit dann zu sehen, aber ich schaffe es nicht mehr. Ich war/bin normalerweise ein extrem ruhiger Typ. In Stressphasen bin ich die Ruhe selbst, aber mittlerweile merke ich, wie mich das Verhalten 8 Stunden täglich aufreibt.
> Ich könnte noch mehr zu ihrem Verhalten schreiben, aber ich denke, es ist nicht nötig. Wie gesagt, sie ist so und auch ein Gespräch kann sie nicht ändern, nur ich kann mich ändern.
> Daher hätte ich von euch gerne Tipps, wie ihr mit innerer Unruhe umgeht?
> Letztendlich versuche ich mich bereits beruflich umzuorientieren, aber das geht nicht von heute auf morgen. Manchmal frage ich mich, ob Arbeitgebern bewußt ist, was sie ihren Mitarbeitern antun, sie 8 Stunden in einem Zimmer zu sperren. Man kann noch so ein nettes Verhältnis zueinander haben, aber ich empfinde das einfach als zu nah und zu viel des Guten. Oftmals verbringt man ja mit dem Kollegin mehr Zeit als mit dem Partner....
> Puh, jetzt ist der Text ganz schön lang geworden, aber ich mußte mir das von der Seele schreiben.

Ein eigenes Büro am Arbeitsplatz ist ein Menschenrecht ! Das muß einmal gesagt werden, und da muß man doch endlich mal was dafür tun ! Diese Sklavenhaltermentalität der kapitalistischen Ausbeutung, zwei Leute lang täglich 8 Stunden (von Arbeitszeitverkürzung haben die auch noch nie was gehört) in einen Raum einzusperren, die kann man doch nicht unterstützten ! Echt !