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Mitteilung von Bobby (23.10.2012 19:03:30):
>>>>Schmidt über »alsoIchSachMal«

>>>>[zum Original-Text]
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>>>>> ich will dazu mal lieber nix sagen. Das ist eine sehr allgemeine Fragestellung und wie es mir im Moment geht, nun, wenn ich eines gelernt habe ist es, daß die Momente wechseln, manchmal in einer gar plötzlichen Geschwindigkeit und ich mich nach einer Art Konstanz sehne, eine Konstanz die ich nicht habe, nicht in dem Maße wie ich sie wünsche. Ich bemühe mich das Meinige beizutragen, körperliche Bewegung täglich. Und wenn ich einen Herzanfall habe oder einen starken Schmerz wird mir augenblicklich bewußt wie gut es mir gerade vor Momenten noch ging. Ich habe Angst, daß diese körperlichen Ereignisse die ich nun mehrfach durchlebt habe und die als rein Psyschisch abgetan werden mich einfach eines Tages verschwinden lassen. Möglicherweise würde die regelmäßige Tavoreinnahme mich darin unterstützen die nun anstehende längere Odyssee zu verschiedenen Fachärzten anzutreten. Sonst verläuft wahrscheinlich wieder alles im Sand, und ja, ich bin schuld.
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>>>Heute, nur einen Tag später, bin ich völlig anderer Meinung. Gestern nachmittag (18:00) 0.5mg Tavor eingenommen.
>>> (Gesamtstatistik: 21:00h 1mg 10.Okt 2012, 21:00 1mg 11.Okt.2012 (nach OP); do, 18.Okt 0.5mg 16:00; mo, 22.okt 0.5mg 18:00)
>>>Heute früh Unterdruckkopfweh. Erinnert mich an das Saufen vorabends. Kater. Beschluß, das brauch ich nicht. Lediglich angenehm ist, das ich ein wenig mit der Decke kuscheln kann, dösen am Morgen, das fiel nämlich fast weg nach einigen jahren Alkoholabstinenz, da konnte ich nicht mehr liegenbleiben war ich einmal wach, auch das angenehme Kribbeln auf der Kopfhaut nach dem ersten Kaffee fiel weg, ich funktionierte wie eine Maschine, auf, waschen, Frühstück, raus laufen, ohne viel zu denken, nun fühle ich mich ein wenig in alte Alkoholzeiten versetzt, alles ein wenig gemächlich, ein wenig grippig, ein wenig, mein Gott, nur keine Wiederholung, ich mußte mindetsens eine Flasche wein am Abend haben um ihn heil zu überstehen, Gott sei dank ist das vorbei. ich habe nun über dreissig, um genau zu sein, noch 13x0.5mg und 15x1.0 mg um mir diesen Zustand gelegentlich zu gönnen, ich träumte schön und leicht so schien mir, alles war so einfach, darf ich dich küssen, ich küsste so gerne, oh was küsste ich gerne, ich hing am Mund fest wie eine Arapède am Fels, du weist diese Muschel, lecker, roh mit Zitronensaft, kraxeln wir am Ufer entlang nur mit Badehose, Taschenmesser und Zitrone bewaffnet und ernähren uns, ist die Sonne schön und hier ist Herbst. Ja, Du bist weit weg. Ich liebe dein neues Bild neben dem Mann am Mikrofon. Du schaust ganz verliebt. Zutraulich. Verzeih' all meine Indiskretionen, hier öffentlich. Schön daß Du da bist. Ich glaube ich schick Dir ein Photo. Ich hab drei übrig vom Ausweis beantragen. Was hältst Du von Coutschsurfing? Meine amerikanische Freundin Mary war da unkompliziert. Wir kamen an (damals noch wir), sie hatte andere Pläne für den Abend, hier ist der Kühlschrank, dort ist der Herd, da könnt ihr schlafen, wir sind heute abend nicht da. Sehen wir uns morgen. So etwa. Man hatte gleich das Gefühl auf keinen Fall lästig zu sein, eines meiner Hauptgefühle bei Fremden und sogar Freunden. Obwohl, hab' ich eigentlich welche. Das ist alles so sehr lange her. Am Wochenende soll es hier schon schneien.
>>>Ich glaube ich habe irgendwann beschlossen überhaupt und niemals mehr irgendetwas zu reden. Ich wollte nur noch Körper sein. Und in dein Gesicht schauen. Alles voneinander wissen, was muß man da viel reden. Außer, komm hilf mir dabei.
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>>Also irgendwie erinnerst Du mich an den Citroen CX Athena, den ich vor ca. 25 Jahren mal mein Eigen nannte, obwohl es umgekehrt gewesen war: der »Flunder« besaß mich, schlürfte mein gesammtes Einkommen als Nachtwächter in die Kassen der Vertragswerkstätten. Dauernd war irgendwas im Arsch an dieser Kiste: mal die Pneumatiksteuerung, dann was an der Zündung, das Mäusekino streikte, der Anlasser ... rund 6000 Mark habe ich in diese Großbaustelle versenkt, ein blanker Horror. Aber wenn sie ausnahmsweise mal für 2 oder 3 Wochen störungsfrei funktionierte, war es ein Genuss gewesen: ultrabequem, schnell wie Sau, gigantische Strassen- und Kurvenlage, und ein Gefühl wie Manfred Schönherr am Bügeleisen-Steuergriff des Raumschiffs Orion ...
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>>Was man gemeiniglich erotische Liebe, Verliebtheit nennt, lieber Schmidt, ist – meiner entgültig-vorläufigen, absolut sicheren hypothetischen Erkenntnis nach vermutlich nichts anderes als eine Kulturbedingte Psychose mit neurotischem Hintergrund. Diese Aussage gilt bis in alle Unendlichkeit, wahrscheinlich sogar bis morgen früh zum Verbandswechsel !
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>Du bist lustig, ganz ehrlich. Ich wechsele übrigens viermal täglich den Verband. Diesen Citroen kenn' ich, Superding, und Liebe, ist das letztlich nicht eine Entscheidung ?


Liebe ist nie ne Entscheidung. Vielleicht sind ficken und Heiraten welche, aber Liebe nie.