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Mitteilung von baumhaus (6.11.2012 23:31:51):
>Erst mal kundig machen !

>>>>Der Glaube an die Homöopathie ist eine unbekämpfbare Geisteskrankheit. Ich will hier gar keine Argumente mehr darlegen. Die Homöopathie ist eine dogmatische autotitäre Lehre die keinen Widerspruch duldet. Immer sind es die Persönlichkeit des Arztes, die Zuwendung die mit der Gabe des »Heilmittels« verknüpft ist und eine Vielzahl teils unbekannter Effekte der Selbstheilung die allgemein unter Placeboeffekt subsummiert werden die auf das völlig irrationale homöopathische Mittel übertragen werden.
>>>>Ich möchte darüber nicht mehr reden, vor allem nicht mit fanatischen Anhängern. Hahnemann wußte noch nichts von der Lohschmidtschen Zahl und alle seine Adepten scheinen sie ebenfalls zu ignorieren. Und weshalb sich der Informationsgehalt des angeblichen Heilmittels potenziert und nicht derjenige der ebenfalls vorhandenen übrigen Stoffe (Schadstoffe) ist auch so eines dieser Homöopathiemysterien. Aber der Glaube an diese allmächtigen, alleslenkenden Götter hat sich ja auch über Jahrtausende gehalten. Warum sollte das einer zweihundert Jahre alten Heilslehre nicht auch passieren. Schmerzhaft wird es wenn sich die Anhänger solcher Irrationalitäten innerhalb der eigenen Verwandtschaft befinden. Andere Menschen bezeichnet man mit größerer Leichtigkeit als geisteskrank. Und wenn diese Menschen dann auch noch ökonomisch erfolgreich sind im Gegensatz zu mir selbst. Aber das soll hier keine Rolle spielen. Scheinbar ist es mir, mit meiner streng mathematisch-naturwissenschaftlichen Ausbildung selbst innerhalb der von mir am häufigsten besuchten Verwandtschaft nicht gelungen auch nur die Grundideen meiner Disziplin zum Tragen zu bringen. Stattdessen herrscht die Meinung einer Apothekengehilfin und eines Automechanikers in allergrößter Selbstverständlichkeit und wem die Kinder nachreden ist heute schon klar. Der etwas zerlumpte Onkel ohne Führerschein jedenfalls trägt hier zur Meinung nichts bei. Gerade auch deshalb, weil ich mich hier ganz fehl am Platz fühle, muß ich gehen.
>>>
>>>DU setzt Homöopathie = Hochpotenz / Verdünnung !
>>>Das ist nur ein Zweig.
>>>Die Niederpotenzen haben sehr wohl nachweisbare und (hoch-)wirksame Bestandteile. Eine D1 (Verdünnung 1:10) oder D2 (1:100) oder D3 (1:1000) haben sehr wohl auch (allopathische) Wirkung !! Opium-Urtinktur=Hochkonzentrat in D1,2,3....könnte auch Dir ohne weiteres ein nettes Räuschchen verpassen, wegen der diversen Alkaloide sicher viel angenehmer als reines Morphin-HCl oder Opioide.
>>>Im Übrigen ist auch die Urtinktur ein homöopathisches Mittel !!!!
>>>Was soll da bitte dann unwirsam sein.
>>>Oder nehmen wir Mercurius cyanatus .... was glaubst Du was da passiert wenn Du Niederpotenzen überdosiert einwirfst ? Naaaa ???
>>>Oder auch nur Aconitum napellus ? Hmmmm ????
>>>Bei der Hochpotenz- H. lässt Du völlig die Möglichkeit der Wirkung auf quantärer/subquantärer Ebene außer Betracht!
>>
>>Also immer schön kundig machen bevor man auf die Pauke haut !
>>Und lass' das ausgelutschte Argument mit der Lohschmidtschen Zahl, ein paar Gründe siehe oben !
>Hahnemann hat weit überwiegend mit Nieder- und Mittelpotenzen = relativ hohe bis mittlere Konzentrationen gearbeitet, völlig zu Recht wollte er nur nicht mehr seine Patienten mit weit überhöhten Konzentrationen und Dosen vergiften, so wie das damals häufig war.
>Also lass die Leute bei ihrer Ehre bevor Du sie vorschnell und wenig wissend verurteilst !
>Last but not least sei auch der positive Placeboeffekt erwähnt, wie er auch bei (möglicherweise wirkungslosen ) allopathischen Arzneimitteln auftreten kann.

Für mich schwingt bei diesem ganzen Zinnober immer der Mißklang von geschäftemacherischem Dogmatismus mit – genau jener nämlich, der mich auch gegen jegliche Form religiöser Sektenbildung hat skeptisch werden lassen: Man tut so, als habe man als einziger die Wahrheit gefunden und alle anderen seien entweder böse oder dumm oder sogar beides. Beispiel: Ein Herr Schüssler hat eine ganz ähnliche »Lehre« erfunden wie Herr Hahnemann. Nur nannte er sie »Biochemie« statt Homöopathie. Aber seine Verdünnungsphilosophie ist die gleiche. Nun ist es so, daß sich die Anhänger beider Seiten nahezu feindselig gegenüberstehen, ja, sich nötigenfalls bewaffnet in den Konflikt stürzen würden, wenn's ums Rechthaben ginge. Die Schüssler-Salze-Verfechter bezichtigen die Hahnemann-Sympathisanten der Scharlatanerie – und vice versa. Das ist das Gleiche wie mit Protestanten und Katholiken: Man liebt den gleichen Gott, aber haut sich die Köppe ein wegen irgendwelcher minimaler Differenzen, Nunancen. Für mich ein sicheres Signal, möglichst viel Abstand zu halten. Denn beiden geht es letzten Endes auch nur ums Geschäft. Mit Homöopathie wie mit Schüssler-Salzen kann man ganz hervorragend Geld verdienen: Man erklärt dem verunsicherten, vielleicht verzweifelten Patienten (»Die Schulmedizin kann mir nicht helfen!«), irgend so ein Mittelchen für dreifuffzig sei die Lösung. Knöpft ihm für diese Erkenntnis einen grünen Schein Beratungshonorar ab und fügt bei, daß man mindestens 30 Jahre Erfahrung und dieses Mittel schon bei »sehr vielen« anderen Patienten auch geholfen habe. Daraufhin ist der Patient freudig erregt, eilt zur Apotheke, um sich sein Placebo abzuholen und stellt schon am nächsten morgen fest, daß das ständige Ziehen in der Wade gar nicht mehr so schlimm ist. Sensation. Irgendwann, auf einer erzählt er seinen besten Freunden dann davon: Mir hat das auch geholfen! Und fertig ist das virale Marketing allerfeinster Sorte.

Aber ja: Wer dran glaubt, dem hilft's wirklich. Das will ich nicht abstreiten. Ich bedaure eigentlich schon, daß ich verlernt habe, daran zu glauben.