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Mitteilung von Die Leiche (11.11.2012 15:16:40):
tootsie über »Enthetung«

[zum Original-Text]

> Ach, ich glaube, Heterosexualität wurde von Frauen erfunden, um sich durchfüttern zu lassen. Heterosexualität existiert genau genommen gar nicht. Es ist lustig, wenn Männer bei Frauen abblitzen und dann mit mit schmusen. Ich bin ein Hetentröster!

So einfach isses nicht. Ich folge insofern immer noch Sigi Freud. »Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie« und »Das Unbehagen in der Kultur«. Heterosexualität ist eine gesellschaftliche Institution mit einem gesellschaftlichen Zweck: die Trauben der Lust sollen möglichst hoch hängen, damit man sich gehörig abstrampele und einen Mehrwert produziere, der einem dann wieder weggenommen – »vergesellschaftet« und verjubelt werden kann: zur Energiewende, für Führer, Volk und Vaterland. Das »Ziel« der Restriktion von Sexualität ist nicht die Bekämpfung des Triebes, sondern seine Sublimation in »Leistung«, »Verantwortung«, »die schönen Dinge« – man gönnt sich ja sonst nix. »Guck mal – da fährt einer in seinem Schwanz« sagte Dr. Hemmati-Weber seinerzeit zu mir, als ein aufgemotzter Camaro in Heidelberg an uns vorbeibrabbelte. Dr. Hemmati-Weber ist promovierte Psychologin – die musste es ja wissen, und sie hat natürlich 100%-ig Recht: ein Goldkettchenträger, der mit seinem Camaro die Fußgängerzone entlang brabbelt, tut nix anderes, als ein Schwuler, der am Baggersee oder sonst wo seinen Dödel schwenkt. Nur: der Schwule kommt rasant schnell zu seinem Ziel der Entsaftung, der Camaro-Fritze dagegen braucht dafür im Vergleich endlos lange. Aber er schafft Arbeitsplätze und Bruttosozialprodukt ohne Ende, zahlt Einkommens-, Mehrwert-, Kfz- und Mineralölsteuer und noch mal Mehrwertsteuer auf die Mineralölsteuer und wahrscheinlich auch noch Zinsen für den Kredit für den Mäuschenhobel, wovon die Bank wieder Körperschaftssteuer zahlt und Dividenden, die wieder Einkommenssteuerpflichtig sind ... ad infinitum. Und der Schwule mit seinem Dödel am Baggersee – was zahlt der ? Garnichts ! Und deswegen wird er auch diskriminiert – weil er zu Fuß und buchstäblich nichts in der Hand als seinem Schwanz den Camaro auf der Standspur überholt.

Wie man sieht, das ist alles garnicht so einfach !