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Mitteilung von Pieps (27.11.2012 23:34:44):
Ja,

ich bin noch da. Ich vertraue jetzt mal, ihr kennt mich, pieps. Die letzten Tage, nun Christine hat ihre OP überstanden. Ich hatte Montag eine regelrechte Krise, aus ganz anderen Gründen. Ich wollte wegfahren, ernsthaft. Wegen einer dieser Momentanstimmungen. Ich kenn' das ja nur vom Drogenentzug. Gut, den hatte ich auch, wegen l-Polamidon, an drei Tagen hintereinander nehmen und dann aufhören, ohja, das macht Entzug. Ich war also hundertachzigprozent empfindlich. Und dann poltert der Idiot da rum. Wegen nichts. Die Küche war nicht aufgeräumt, ich sollte einen koplizierten Salat machen, kein Platz in der Küche, überall steht angefangenes Zeugs rum, die Spülmaschine nicht ausgeräumt, daher stapelt das dreckige Geschirr davor, der Kuchen von ihr nebst aufgeschlagenem Backbuch belegt die Ablage, alles voll. Ich also, der die Gewohnheit hat, bevor er irgendetwas in der Küche tut, erstmal klar Schiff zu machen und genau das auch drei Monate lang tat, immer den Dreck von allen anderen erst aufräumte, mache es diesmal anders, (Rat von ihr), und räume mir nur das Eckchen frei das ich zum Salatschnippeln benötige. Und fange an. Irgendwann zwischendurch gehe ich kurz pinkeln, da kommt er in die Küche, seine nörgelige Küchenhilfe im Schlepptau, stellt sich an mein Schneidebrett und weist sie an dort ihre Tomaten zu schneiden. Ich beginne schon innerlich zu kochen, alleine wegen dieser Szene, denke mir aber, das kann nicht lange dauern und gehe erstmal ohne einen Ton zu sagen für ein paar Minuten nach oben, denke, wenn ich wieder runterkomme ist sie sicher wieder weg. Ich komme runter, sie steht da noch immer, hinter ihr der Großmeister der seinen Sabber von Anweisung erteilt. Ich murmele (etwas unfreundlich), ihr steht da an meinem Arbeitsplatz den ich mir freigeräumt habe. Da hättest Du ihn mal sehen sollen, den Großkotz, wie von der Tarantel gestochen hebt er mit großer Geste das Brett hoch und lässt es polternd auf dem Tisch im Nebenzimmer nieder, ich sage, das Brett habe ich mir auch dort zurechtgelegt, er hebt wieder mit großer Geste, das Brett hoch, und dann, der Oberidiot, wischt es ab, mit dem Spüllappen, dem Bakterienspüllappen, wie um mir einen Gefallen zu tun, dabei hat die Kleine doch nur Tomaten darauf geschnippelt, und ich mache auch gemischten Salat, da hätte das bißchen Tomatenbrühe nun wirklich nichts geschadet, dieser Oberlehrer, wie er mich ankotzt, und anderen jede kleine Unachtsamkeit ankreiden. Ich hab' mir gedacht scheiß doch druff und hab auf dem Brett dann weitergeschnippelt. Meinem Empfinden entspricht ein solcher Umgang nicht und ab diesem Moment ging es mir den ganzen Tag psychisch extrem schlecht.
Ich kann ihn nicht zu einem anderen Menschen machen, ich kann nur immer wieder sagen, hör mit dem Saufen auf, denn just am Abend zuvor hatte er sich wieder betrunken. Nun kann man sagen, ich lauere geradezu darauf daß er sich in den Folgetagen schlecht benimmt. Ja, das tue ich. Aber ich bin beigott nicht scharf darauf das sich das verwirklicht. Alle leiden darunter. Und der andere Säufer wird mir wieder erzählen, das bilde ich mir ein, da besteht kein Zusammenhang, weil ich dieses erwarte fielen mir dann eben jene Dinge auf. Ich bin doch nicht bescheuert. Er ist, wenn er trinkt, derart freundlich, zuvorkommend, sitzt am Tisch und will reden, einfach nur reden, das tut er sonst nie, das scheut er wie der Teufel das Weihwasser, und in den Tagen danach, wenn kein Stoff nachkommt ist er das abscheilichste Ekel das man sich nur vorstellen kann. Extremst empfindlich. Alles ind Uferlose übertreibend. Zum Kotzen ungerecht.