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Mitteilung von Bobby (28.11.2012 17:18:47):
>>>>Ja,

>>>>ich bin noch da. Ich vertraue jetzt mal, ihr kennt mich, pieps. Die letzten Tage, nun Christine hat ihre OP überstanden. Ich hatte Montag eine regelrechte Krise, aus ganz anderen Gründen. Ich wollte wegfahren, ernsthaft. Wegen einer dieser Momentanstimmungen. Ich kenn' das ja nur vom Drogenentzug. Gut, den hatte ich auch, wegen l-Polamidon, an drei Tagen hintereinander nehmen und dann aufhören, ohja, das macht Entzug. Ich war also hundertachzigprozent empfindlich. Und dann poltert der Idiot da rum. Wegen nichts. Die Küche war nicht aufgeräumt, ich sollte einen koplizierten Salat machen, kein Platz in der Küche, überall steht angefangenes Zeugs rum, die Spülmaschine nicht ausgeräumt, daher stapelt das dreckige Geschirr davor, der Kuchen von ihr nebst aufgeschlagenem Backbuch belegt die Ablage, alles voll. Ich also, der die Gewohnheit hat, bevor er irgendetwas in der Küche tut, erstmal klar Schiff zu machen und genau das auch drei Monate lang tat, immer den Dreck von allen anderen erst aufräumte, mache es diesmal anders, (Rat von ihr), und räume mir nur das Eckchen frei das ich zum Salatschnippeln benötige. Und fange an. Irgendwann zwischendurch gehe ich kurz pinkeln, da kommt er in die Küche, seine nörgelige Küchenhilfe im Schlepptau, stellt sich an mein Schneidebrett und weist sie an dort ihre Tomaten zu schneiden. Ich beginne schon innerlich zu kochen, alleine wegen dieser Szene, denke mir aber, das kann nicht lange dauern und gehe erstmal ohne einen Ton zu sagen für ein paar Minuten nach oben, denke, wenn ich wieder runterkomme ist sie sicher wieder weg. Ich komme runter, sie steht da noch immer, hinter ihr der Großmeister der seinen Sabber von Anweisung erteilt. Ich murmele (etwas unfreundlich), ihr steht da an meinem Arbeitsplatz den ich mir freigeräumt habe. Da hättest Du ihn mal sehen sollen, den Großkotz, wie von der Tarantel gestochen hebt er mit großer Geste das Brett hoch und lässt es polternd auf dem Tisch im Nebenzimmer nieder, ich sage, das Brett habe ich mir auch dort zurechtgelegt, er hebt wieder mit großer Geste, das Brett hoch, und dann, der Oberidiot, wischt es ab, mit dem Spüllappen, dem Bakterienspüllappen, wie um mir einen Gefallen zu tun, dabei hat die Kleine doch nur Tomaten darauf geschnippelt, und ich mache auch gemischten Salat, da hätte das bißchen Tomatenbrühe nun wirklich nichts geschadet, dieser Oberlehrer, wie er mich ankotzt, und anderen jede kleine Unachtsamkeit ankreiden. Ich hab' mir gedacht scheiß doch druff und hab auf dem Brett dann weitergeschnippelt. Meinem Empfinden entspricht ein solcher Umgang nicht und ab diesem Moment ging es mir den ganzen Tag psychisch extrem schlecht.
>>>>Ich kann ihn nicht zu einem anderen Menschen machen, ich kann nur immer wieder sagen, hör mit dem Saufen auf, denn just am Abend zuvor hatte er sich wieder betrunken. Nun kann man sagen, ich lauere geradezu darauf daß er sich in den Folgetagen schlecht benimmt. Ja, das tue ich. Aber ich bin beigott nicht scharf darauf das sich das verwirklicht. Alle leiden darunter. Und der andere Säufer wird mir wieder erzählen, das bilde ich mir ein, da besteht kein Zusammenhang, weil ich dieses erwarte fielen mir dann eben jene Dinge auf. Ich bin doch nicht bescheuert. Er ist, wenn er trinkt, derart freundlich, zuvorkommend, sitzt am Tisch und will reden, einfach nur reden, das tut er sonst nie, das scheut er wie der Teufel das Weihwasser, und in den Tagen danach, wenn kein Stoff nachkommt ist er das abscheilichste Ekel das man sich nur vorstellen kann. Extremst empfindlich. Alles ind Uferlose übertreibend. Zum Kotzen ungerecht.
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>>>Naja wenn mir ein Heroinjunkie (Verzeihung »methadon«) sagen würde ich solle mit dem saufen aufhören dann würde ich ihn aber auch komisch angucken. Und ob er es jetzt war der blöd reagiert hatte oder der andere Typ der dann aber mit der Sandkastennummer »Das ist aber mein Förmchen« (Verzeihung: brettchen) um die Ecke kommt ist jetzt auch schwer zu sagen.
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>>>Doch irgendwie bin ich noch froh daß du noch am Leben bist – noch dem Methadonfund hatte ich da ja ernste Zweifel ob dus noch lange machst.
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>>>Nein ehrlich – früher habe ich deine (teils stark ausschweifenden) texte noch echt genossen, die Storys über dreckige Pfandflaschen an der Tanke von Eltville oder die Hundekacke auf der Promenade.
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>>>Aber in letzter zeit liest es sich nur noch wie eine Mischung aus Junkietagebuch und offenem briefwechsel. Insbesondere Details über Krankheiten im Anus oder Wixphantasien wären mir lieber erspart geblieben.
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>>>Hör doch mal auf dich selbst zu bemitleiden und so ein Egozentriker zu sein. Nicht jeder kann deinem Gedankengang folgen was dein Förmchen oder dein Stehplatz ist oder warum du jeden für ein Arschloch hältst. Du überschätzt die Fähigkeit anderer zum gedankenlesen.
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>>>ich glaub du solltest echt mal nen tapetenwechsel in betracht ziehen ansonsten verreckst du noch oder wirst wahnsinnig. Und in beiden Beziehungen bist du da echt nah dran, also reiss dich doch mal zusammen. Als dein Anwalt würde ich dir raten mal wieder Klavier zu spielen oder so.
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>>Manchmal glaube ich, Süchtige lieben ekelige Situationen, weil diese ihnen die Rechtfertigung dafür bieten, mal wieder eine Dosis einzuschmeissen – so rein situativ, und im allgemeinen einfach nicht wegkommen zu können in der Scheissituation, in der sie nun mal sind und an der sie nix machen können. Das ist Aufschieberitis für Fortgeschrittene: ich kann das Geschirr nicht noch einmal mit diesem Bakterienspüllappen spülen, da muß ein neuer her ! Vernünftige Spüllappen gibts hier im Ort garnicht, da muß man nach xy für fahren und alleine die Fahrkarte kostet schon 17 Euro ! Für einen Spüllappen ! Ja – bin ich denn blöd ? Diese Argumentation lässt sich solange fortführen, bis man zu dem Ergebnis kommt, daß vor einer entgültigen Lösung der Euro-Krise Geschirrspülen sowieso völlig zwecklos ist.
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>Ja, ich reagiere nochmal
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>1. Ihr macht euch lustig über mich.
>2. Mein Bruder ist das Arschloch, nicht ich.
>3. Ich habe in meinem ganzen vierundfünfzigjährigen Leben nun genau innerhalb von zwei Wochen viermal an den Resten einer Polamidonflasche genippt und schon bin ich ein Junkie? Das muß ich mir von einem (wahrscheinlich langjährigem) Schnapssäufer dann sagen lassen??
>Das entspricht genau der Logik meines Bruders.
>4. Ein wirlich Süchtiger räumt erst auf, saugt die Wohnung, käuft ein und kocht, bereitet den Kühlschrank mit Leckereien, lüftet und heizt die Wohnung, wechselt die Bettwäsche, zündet eine Kerze an und dann, dann erst schmeisst er seine Pille ein und badet in Selbstmitleid.


1. Nicht alles was man im Web liest ist bierernst. Mein Anstoss sollte es aber sein, zumindest ansatzweise.

2. Ein Arschloch ist wer andere als welche bezeichnet. Der Egozentriker vergisst daß er alles immer nur aus seinen Augen sieht.

3. Du hast schon so viel Scheissdreck genommen und dich selber als »Polytoxikomanen« bezeichnet, was sicherlich richtig ist. Was ist denn ein Polytoxikomane? Eigentlich ja ein Junkie im Endstadium der sich aber auch alles reinpfeift was kickt. Da kann man sich jetzt an der Hässlichkeit des Wortes Junkie stören, aber allein schon auf die Idee zu kommen aus dem Müll Methadonflaschen zu angeln und sich an den resten zu laben kommt der völkischen Vorstellung eines Junkies doch VERDAMMT nahe.

4. Ein wirklicher Junkie verzehrt Tablettenreste aus dem Müll, angelt leere Methadonflaschen aus dem Altglascontainer, sammelt Joints vom Bürgersteig und landet auch mal in der Klapse wenn er es übertrieben hat. Gegenfrage – was musst du denn noch tun um einer zu werden?
Du kannst dich an dem hässlichen Wort stören und dich Polytoxikomane nennen oder meine unqualifizierten Zwischenrufe gänzlich ignorieren. Ändern kannst da sowieso nur was dran – wenn du das überhaupt willst.