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Mitteilung von Die Leiche (18.12.2012 10:36:04):
Schmidt

Es ist schon frappierend, wie egozentrisch man doch ist. Seit Monaten zergrübele ich mir ergebnislos den Kopf darüber, wieso jemand wie Schmidt so total auf diese Opiate abfährt, deren Wirkung ich ja am eigenen Leib und der eigenen Psyche erlebt habe – und als so gruselig empfunden habe, daß ich mir nicht vorstellen konnte, wie man darauf abfahren kann: »beim besten Willen nicht«. Ich habe das Teufelszeugs nehmen müssen wegen subopiat nicht mehr beherrschbarer körperlicher Schmerzen, und dann für insgesamt, naja 2-3 Monate wegen der entstandenen Abhängigkeit. Aber zum Kotzen fand ich sie stehts: als ob sich ein kalt-feuchter Wattebausch ins Gehirn senkt, alle Funktionen dämpft, das Gedächtnis teilweise paralysiert, die Konzentrations- und Orientierungsfähigkeit stark herabsetzt, die Denkprozesse verlangsamt und ihre Präzision beeinträchtigt – ich hatte das Gefühl, mich allmählich in einer brackigen Pfütze aufzulösen ...

Nun setze ich aber meinen »prämorbiden« Geistenszustand mal als »halbwegs normal« voraus – jaja, ich weiß, die übliche postmoderne Polemik gegenüber dem Andersdenkenden als bescheuert könnter jetzt mal stecken lassen. Also mindestens durchschnittliche Intelligenz, Gedächtnisleistungen, Orientierungsfähigkeit und wie man diese Funktionen alle so kathegorisieren will.

Aber Schmidts »prämorbider« Geisteszustand war möglicherweise in diesem Sinne nicht normal gewesen und ist es mit gewisser Wahrscheinlichkeit auch heute noch nicht.

Schmidt spricht ja auch stets von einer als angenehm empfunden Ruhe nach der Einnahme ...

Da muß also wohl etwas rasen in Schmidt, toben regelrecht.

Nur – darüber spricht Schmidt nicht, sondern nur über Pfandflaschen, nölige Teenager und des Führerscheins teilhaftige Verwandte in München.

Hey Schmidt ! Erzähl doch mal was von dem Tier, das da rumrast in Dir !

Es ist schon komisch, wieso ich erst so spät darauf gekommen bin ...