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Mitteilung von Höflich (31.1.2013 23:04:30):
>>>nach dem Schlafen

>>>Ich bin an der Oberfläche. Ich schwimme. Ich habe eine neue Position entdeckt. Wo ist nur meine Mitschwimmerin geblieben. Sie ist an Land gegangen. Sie hatte keinen Sinn für das Schwimmen. Wider Willen kichere ich. Ich überlege ob es Ausdruck eines Weinens sein könne. Hauptsache das Klopfen meint nicht mich. Sie kommen dich holen. Mutters wiederholte Worte. Wenn auf der Holztreppe jemand hörbar schwer nach oben lief. Christmann kommt von der Schicht zurück. Mutter dafür flatschen. Die Hände auf den Küchenofen, ich habe mich verbrannt. Das Ställchen steht mitten in der Küche. In der Speisekammer ist es kalt. Über dem Herd hängen Windeln von Michael. Ich weis das Datum genau weil es das Attentat auf Kennedy war als die sieben Düsenflieger über den Himmel rasten und Mutter sagte es gibt Krieg. Ich nahm meinen Teddy. Michael glotzte. Immer glotzte er. Noch heute glotzt er. Kopfschüttelnd. Ich mache die Fenster auf. In zwei Stunden fällt die Innentemperatur von sechzehn auf zwölf Grad. Es ist Wochenende. Im Haus die üblichen Arbeiten. Lärmende Fräsen. Gelegentliche Hammerschläge. Ich verschwinde mit der Keksdose in der Damentoilette. Niemand ist zu sehen. Es gibt nun zwar Kommunikationsmittel, aber ich sende viele Anfragen die unbeantwortet bleiben. Das wird also auch im Sande verlaufen. Das schriftliche Gespräch. Keiner weis Bescheid. Haha. Ich bin der beste Schauspieler. Es geht wirklich. Es ging mir schon soviel schlechter. Mir ist nur ein wenig langweilig. Und ich habe böse Gedanken die sich immer wieder in die guten hineindrängen. Und dann kann ich manchmal nicht unterscheiden welchen ich Glauben schenken soll. Die, mit ihrem stereotypen Sozialarbeiterinnengewäsch. Und ich sage auch noch Danke fürs Gespräch. Wir brauchen dann also nicht mehr reden bis ich pflegebedürftig bin. Wenigstens hast Du mir nicht verboten über meine Verwandten zu lästern. Mit dem Hinweis, das solle ich mit den betroffenen Personen selbst klären. Da gibt es nichts zu klären. Dieses Gewässer ist zu feintrüb. Selbst der feinste Filter nutzt da nichts.
>>
>>Schmidt, du bist ein Gangster!
>Und ich hock' echt hier und lach' über diese kurze Bemerkung. Ja, Gangster, es gab' eine Zeit da hätte das Vater imponiert, ein Gangster, das war was, ein echter Gangster, später hat er seine Bewunderung dann verborgen, das durfte er nicht mehr laut sagen, da war er ja im Rathaus, aufgestiegen vom Bauarbeiter über Sachbearbeiter im Bauamt zum Bauamtsleiter, da gabs an Weihnachten von den Bauherren massenhaft Remy Marting, begegnet mir einer von seinen alten Kumpels auf dem Bouleplatz den sie nach ihm benannt haben, einer der immer am Rhein herumschlurft und sagt mir ganz unaufgefordert, Du hättest auch die Hand aufgehalten, damals, ja, das hättest Du, ich weis von gar nichts. Gangster, da hatte er irgendeine heimliche Bewunderung. alle waren sie Gangster, damals..... Und dann mußte man sich ändern, bekam eine Chance, u s.w., mußte den Mund halten. Vater war so schweigsam. Wie schade daß vater so schweigsam war. Mir, als Gangster hätte er alles erzählen können. Ich hätte das alles, nun zwanzig Jahre nach seinem Tod schon zu meinen Gunsten zu verwerten gewußt...Jetzt, da Mutter dement ist. Die ganze Gemeindebagage hätt' ich damit in der Hand gehabt....Was da alles gelaufen ist während des zweimaligen Baubooms im Dorf....

Nihil novum sub sole!

Aus der Sohle nichts neues!