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Mitteilung von Die Leiche (16.2.2013 22:04:54):
>Die Subtilität seiner Bewegungen

>Eine emotionelle Intelligenz ist unglaublich wichtig, nicht nur Klugheit
>
>Und wenn ein Dirigent Zeit hat kann viel passieren ohne große Gestik
>
>Am Anfang kennen die Musiker alles und Du weißt garnix.
>Da kommt erst deine Musikalität, oder nicht,
>
>
>Aber das mußt Du überleben
>Und man muß wirklich eine innere Stärke haben, eine Überzeugung, was soll ich sagen,
>
>Er fing an und ging bis zum Ende, es war ok, es war nicht elegant, aber musikalisch fantastisch, der beste Musiker war der beste Dirigent, das ist völlig falsch, ich bin ein Tänzer, der beste Tänzer überhaupt, von allen,
>
>
>Man unterschätzt seine Entwicklung
>
>Das Fundament war so stark
>
>
>Die Liebe zu Sibelius war nicht selbstverständlich
>
>Ein sehr komische stück
>
>eine siebte bruckner, sehr kurz, wie weit der Augen sehen kann
>
>destillierende Fugigato,
>
>nicht anerkennen können,
>
>das ist das Breiteste was ganz geht......
>
>
>gar nicht geht
>
>
Ich lese gerade Band III aus der »Trilogie des laufenden Schwachsinns« von Eckehard Henscheid: »Die Mätraisse des Bischofs«. Der Titel ist ein »Dada-Titel« ohne Bezug zum Inhalt, inspiriert, wie auf S. 3 schon offengelegt wird, durch ein Pressefoto des seinerzeit (1978) neuernannten Erzbischofes von München und Freising, Josef Ratzinger. Das Buch kam – mit den beiden anderen Bänden – just an dem Tag in meinen Besitz, als der vormalige Josef Kardinal Ratzinger, nunmehrige Benedikt XVI., seinen Rücktritt aus den Schuhen des Fischers angekündigt hat. Das darf man wohl als eine Synchronizität im Sinne C.G. Jungs bezeichnen.

Der Protagonist des Buches ist ein abgebrochener Chemiker (!), der in einer – dem realen Nördlingen nachempfundenen – fiktiven Kleinstadt im Donau-nahen Bayrisch-Schwäbischen Grenzraum eine Art Frührentnerdasein führt, und seine offizielle Existenz als Klavierlehrer (!) angibt, da er seiner Nichte (!) Klavierstunden gibt. Ihr Vater (derjenige der Nichte) ist Gebrauchtwagenhändler (!), Kommunist und eifriger Weizenbiertrinker.

Schmidt ! Schmeiss den Sartre in die Ecke, da kommt nur künstlicher Sinn raus, und widme Dich dem realen Unsinn der Neuen Frankfurter Schule, insbesondere Eckehard Henscheids »Trilogie des laufenden Schwachsinns« ! Den Band 1 – »Die Vollidioten« – habe ich in einem Schwupps in zwei Tagen verschlungen, Band III, die »Mätraisse« ist etwas sperriger, auch voluminöser (über 500 Seiten – oh Gott !).

Ich glaube, daß Du Dich in diesen 100% sinnfreien Texten, die irgendwo frei schwebend zwischen Dostojewski (auf den sich Henscheid explizit bezieht), Ludwig Thoma, Woddy Allen und Gerhard Polt zu verorten sein dürften oder zumindest könnten, durchaus wiederfinden könntest bzw. dürftest !